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238 - Herz aus Eis

238 - Herz aus Eis

Titel: 238 - Herz aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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und getrunken, dass er kaum noch Kraft in sich spürte.
    Ich darf nicht aufgeben. Ich muss den Gleiter finden!
    Seine Augen gewöhnten sich an die Dunkelheit und er erkannte weit entfernte Berge. Einer von ihnen überragte alle anderen. Er hatte eine scharfkantige Kontur, wirkte sichelförmig. Agat’ol erinnerte sich, ihn beim Überflug mit dem Gleiter gesehen zu haben.
    Konzentrier dich. In welcher Richtung von diesem Berg steht der Gleiter?
    Agat’ol wusste es nicht. Er hoffte, dass er sich nach dem Aufgang der Sonne besser zurechtfinden würde. Aber zuerst brauchte er Wasser und Sichtschutz.
    Mit letzten Kräften stolperte er auf den fernen Wald zu.
    ***
    New Halley, drei Stunden vor der Afternoon-Teatime
    General Arthur Crow erreichte die oberste Etage der britischen Station. Unruhe quälte ihn. Warum hatten die Warlynnes nicht auf seinen Funkruf geantwortet? Mit schnellen Schritten ging er den Gang entlang. Die Stiefelsohlen schlugen hart auf den Boden.
    Es bleibt mir nichts übrig, als den Prime oder diese Willson zu entführen, dachte er grimmig. Nur so komme ich weiter voran. Diese verdammten Teebeutel müssen irgendetwas über den Flächenräumer wissen! Vielleicht ist auch diese Sphäre der Clarkisten der Schlüssel, den ich suche.
    Crow öffnete die Tür zum Zimmer seiner angeblichen Töchter. Kälte strömte ihm entgegen. Sie traf ihn wie ein Schlag. Im Inneren des Raumes herrschten Temperaturen weit unter Null Grad!
    Fassungslos ging Crow vorwärts. In der Mitte des Raumes standen die beiden durchsichtigen Thermobetten. Die Warlynnes lagen reglos darin, als würden sie schlafen. Ihre Körper waren von einer dicken Eisschicht umgeben!
    »Wie kann das sein…« Crow machte einen weiteren Schritt und blieb mit leicht geöffneten Lippen in der Kälte des Raumes stehen. Vor seinem Mund kondensierte der Atem.
    Schockgefrostet! Sie hatten seine Warlynnes schockgefrostet! Vermutlich mit flüssigem Stickstoff, über irgendeine Funktion der Betten, die Crow nicht vertraut war. Sie mussten sie in der Ruhephase überrascht haben. Das konnte nur eines bedeuten: Die Briten wussten, dass die beiden blonden Warlynnes keine Menschen waren, sondern Maschinen!
    »Das glaube ich nicht«, flüsterte Crow heiser.
    »Oh, Sie dürfen es ruhig glauben«, erklang die spöttische Stimme einer Frau. »Cryogenes Frosten ist eines meiner Spezialgebiete. Ein sehr nützliches Spezialgebiet übrigens. Gerade für die Aufbewahrung von Nahrung.«
    Crow fuhr herum und sah sich Margareth Willson und dem Prime gegenüber, sowie einer Gruppe von sechs Soldaten. Sie mussten im Raum gegenüber gelauert haben und ihm lautlos gefolgt sein. Alle hielten sie Pistolen in den Händen, die sie auf ihn richteten. Die Soldaten wirkten angespannt, als würden sie jeden Moment damit rechnen, dass er eine Dummheit beging.
    Crow ballte die Hände zu Fäusten. Er startete einen letzten Versuch, den Schein zu wahren. »Was haben Sie mit meinen Töchtern –«
    »Stellen Sie sich nicht dumm, Crow, das passt nicht zu Ihnen«, unterbrach ihn Margareth Willson. Sie ließ ihre Waffe sinken und lächelte. »Diese Mädchen sind Roboter, Kampfmaschinen. Sie werden mir sagen, wie sie funktionieren und wie sie gebaut werden. Und vor allem: ob sie noch mehr davon haben.«
    »Wir haben einige Fragen an Sie, Arthur Crow«, mischte sich der Prime ein. »Wir wissen, dass sie ein Feind des Antarctic Empire sind und mit diesen Fischmenschen konspirieren.«
    Crow schluckte. Hatte Agat’ol geredet? »Tauen Sie sofort meine Warlynnes wieder auf«, forderte er hart. »Oder Sie werden es bereuen!«
    »Warlynnes«, wiederholte die Frau mit dem Engelsgesicht. »Ein ›Krieg‹ im Namen lässt einiges hoffen.«
    Ein Soldat namens Nigel Desmond – wie das Namensschildchen auf seiner Brust verriet – trat vor ihn hin. »Geben Sie mir das Funkgerät«, forderte er und streckte seine waffenlose Hand aus.
    Crow nahm das Gerät vom Gürtel und gab es dem Briten.
    »Sie haben in unserem Archiv herumgeschnüffelt«, sagte Margareth Willson gefährlich leise. »Und sie haben den Sekretär des Prime betäubt. Er leidet noch immer an der Überdosierung ihres Giftes.«
    »Höchst bedauerlich, dass er aufgewacht ist«, meinte Crow kalt.
    Margareth hob ihre Waffe wieder. »Ihnen werden die dummen Sprüche schon noch vergehen, Crow. Glauben Sie mir: Ich habe Mittel und Wege, Sie zum Reden zu zwingen. So oder so.«
    Crow fühlte keine Furcht. Nur Verachtung und Wut. Er sah die Ärztin

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