Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2383 - Avatare ESCHERS

Titel: 2383 - Avatare ESCHERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
das Zusammenspiel der Sektionen Bescheid weiß. Und wieso? Weil die JULES VERNE mehr ist als ein Schulschiff."
    Der Freund seufzte und machte Anstalten, sich zu erheben. Aber der Logistiker schob ihn auf die Couch zurück, griff nach dem Cocktail, der gerade aus der Tischplatte emporgehoben wurde, und drückte ihn seinem Freund in die Hand. „Nein. Du bleibst hier und hörst mir zu."
    Soopa ergab sich in sein Schicksal und nippte an dem Blue Cincischiare, einer türkisfarbenen Flüssigkeit mit rosafarbenen Einschlüssen, aus der ein schwefelgelber Nebel aufstieg. „Ich will dir auch sagen, warum die JULES VERNE mehr ist als ein Schulschiff." Piston-Whill wedelte mit der Hand, um die stechenden Nebelschwaden zu vertreiben. „Glaubst du nicht .auch daran, dass terranische Einheiten früher oder später auf Regionen des Kosmos treffen werden, in denen der alte Stand der Technik doch wieder oder immer noch funktioniert?"
    „Bitte nicht", stöhnte der Neapolitaner. „Und wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, wenn man sich fragt, wo konkret die Bedingungen der Physik eigentlich so sehr anders sein sollen als in der Milchstraße", die Stimme des Logistikers war mit jedem Wort lauter geworden, „was fällt einem da als Erstes ein?"
    Soopa lehnte sich zurück und nippte abermals an seinem Cocktail. „Richtig", trumpfte sein Freund auf. „Hangay!"
    Soopa musterte ihn ungerührt. Aber Piston-Whill glaubte, so etwas wie Interesse im Blick des Technikers aufblitzen zu sehen. Das wunderte ihn nicht. Er wusste, dass auch Soopa eines Tages die Schlüssigkeit seiner Argumente würde einsehen müssen. „Ich bin nicht der Einzige, der glaubt, dass die JULES VERNE in Wahrheit für den Einsatz in der Negasphäre gebaut wird", fuhr er fort, um seinen Worten Gewicht zu verleihen. „Es wird viel darüber getuschelt, wie du weißt - obwohl du es ignorierst.
    Aber irgendwann muss man der Wahrheit ins Auge sehen."
    „Ich habe es ja gewusst", seufzte Soopa. „Verschwörungstheorien."
    Piston-Whill entging nicht, dass sein Freund trotz dieser Aussage sitzen blieb.
    Und zwar nicht etwa, weil er wieder an seinem Cocktail nippte. Die Hand mit dem Cincischiare rührte sich nicht.
    Er nahm das als Aufforderung weiterzusprechen. „Was, wenn gerade in der Negasphäre Bedingungen herrschen", sagte er, „wie sie früher überall im Universum zu finden waren? Die gute alte Hyperimpendanz, mit Syntrons, Metagravs und allem Pipapo ... was auch immer!"
    Piston-Whill atmete tief durch. Er strich sich mit Daumen und Zeigefinger über die Nase und blickte Soopa wieder herausfordernd an. „Blödmann. Du erwartest in einer Domäne des Chaos Stabilität? Träum weiter. Und außerdem: Wie, glaubst du, soll jemand Hangay erreichen können?"
    Piston-Whill hob die Hände. „Ich weiß auch nicht, wie Rhodan das machen will.
    Zwei Komma dreizehn Milliarden Lichtjahre sind bestimmt kein Pappenstiel, von Terra aus eigentlich kaum zu schaffen.
    Aber irgendeinen Weg wird er schon gefunden haben."
    „Ist das deine persönliche Meinung?", fragte Soopa. „Oder hat dir das irgendein Vögelchen gezwitschert? Keine Sorge, ich meine nicht Sarah", ergänzte er, als er sah, dass Piston-Whills Kopf vor Verlegenheit rot anlief. „Ich meine, dass Rhodan einen Weg gefunden hat, nach Hangay zu fliegen."
    Erstaunt blickte der Logistiker ihn an. „Hast du denn nichts davon gehört? Alle sind überzeugt, dass das nur noch eine Frage der Zeit ist. Rhodan hat schließlich Ideen. Und tüchtige Mitarbeiter. In der Werft gehen fast alle davon aus, dass die Regierung ihre Gründe dafür haben wird, die JULES VERNE als Schulschiff zu deklarieren."
    Soopa knurrte leise und nahm einen großen Schluck von seinem Cocktail. „Aus solchen Gründen bekommt man nur Ärger mit dem Sicherheitsdienst, und ich will keinen Ärger mit dem Sicherheitsdienst.
    Hast du die beiden Container inzwischen gemeldet?"
    Als Piston-Whill den Kopf schüttelte, stellte Soopa seinen Cocktail ab, erhob sich und verließ das Büro, ohne seinen Freund zum Abschied auch nur zu grüßen.
    Ein unheilvolles Gefühl breitete sich in dem Logistiker aus
     
    6.
     
    Es war ein unruhiger Schlaf, von jähen Aufschreien unterbrochen, die so laut in seinen eigenen Ohren klangen, dass sein Oberkörper jedes Mal kerzengerade hochschrak. Und jedes Mal dauerte es länger, bis er sich wieder so weit beruhigt hatte, um einigermaßen eindämmern zu können.
    Als er ein weiteres Mal schreiend erwachte, spürte er, dass jemand

Weitere Kostenlose Bücher