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2383 - Avatare ESCHERS

Titel: 2383 - Avatare ESCHERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf Luna als Bestandteil eines von NATHAN eingesetzten Teams!"
    Er klang so wütend, dass Gun-Akar Torzitt den Blick vom Mikroskop hob, durch das er die gestern eingetroffenen biochemischen Extrakte analysierte, und ihn unverschämt angrinste. „Wandelt der Chef etwa auf Freiersfüßen?"
    Piston-Whill unterdrückte seinen Zorn. Er dachte daran, was Sarah ihm erklärt hatte.
    Man ärgert sich nie über andere. Ärger rührt daher, dass ein eigenes Bedürfnis nicht eingelöst wird, und zwar von dem nicht, von dem man es eingelöst sehen will.
    Welches Bedürfnis soll mir dieser Bastard erfüllen?, fragte er sich. Innere Ausgeglichenheit? Ausgerechnet der?
    Dann kann ich mich auf schwere Zeiten gefasst machen.
    Sein alter Freund Vern Soopa hob die Hände. „Niemand will dir zu Leibe rücken, altes Haus." Er hob Daumen und Zeigefinger der Rechten. „Aber ich habe den starken Eindruck, dass du ein bisschen Dolce Vita gekostet hast."
    Piston-Whill schnellte wieder herum und hantierte an den Sensortasten und Drehknöpfen der Tabulatur. Sein Kopf war rot vor Zorn und Verlegenheit, und es kostete ihn erstaunlich viel Zeit, bis er sich auf seine Notlösung besann und wieder eine Inventarliste herunterzubeten begann.
    Sonst brachte ihn das immer schnell zur Ruhe. Diesmal nicht.
    Stattdessen sah er Sarahs betörendes Gesicht vor sich, und je deutlicher er es sah, desto verwirrter wurde er. Alles war so anders, seit er ihr begegnet war. „Also dann, macht's mal gut." Die dunkle Stimme riss ihn aus seinen Träumen.
    Gun-Akar Torzitt verließ das Labor, bevor Piston-Whill etwas entgegnen konnte. Er blickte ihm hinterher und war insgeheim froh, dass der Ara-Arkoniden-Mischling gegangen war. Seine Nähe bereitete ihm einfach Unbehagen.
    Als er den Blick wieder auf die Konsole richtete, bemerkte er ein Flackern im Holobereich. Er blinzelte, doch es ging nicht weg. Ein, zwei Sensorkontakte später stand fest, dass es sich um einen Fehler im Empfangsbereich des großen Wareneingangstransmitters handelte. „Vern?", fragte er, ohne den Blick von den Anzeigen zu nehmen, die in rascher Folge neue Daten brachten. „Da stimmt etwas nicht. Der Container ist zu groß."
    Schon war Soopa an seiner Seite. Er arbeitete gewöhnlich an der Montage hochkomplexer positronisch gesteuerter Systeme. Auf seine Weise war er ebenso gründlich wie der fast schon manische Piston-Whill, aber eher aus Pflichtbewusstsein statt aus Begeisterung.
    Er legte die Linke auf Piston-Whills Schulter, als er leicht vorgebeugt die automatische Meldung sichtete. „Lass uns rübergehen", sagte er knapp.
    Im Nu waren sie aus dem Raum und gingen durch den Korridor in Richtung Wareneingangsbereich. Auf den wenigen Metern tauschten Soopa und er sich aus, und sie waren sich einig, was geschehen sein musste. Seinen Freund beunruhigte das nicht sonderlich, Piston-Whill hingegen sehr.
    Als das Schott aufging, bestätigte sich ihre Vermutung. Der Käfigtransmitter schien bereit, jeden Moment weitere Ware zu empfangen, und entsprechend flankierten kegelförmige Arbeitsroboter das Transportband. Sie starrten auf die Lieferung, einen Frachtcontainer, der so schwer war, dass das Energieband ihn nicht beförderte. Es war einfach auf ein anderes Gewicht eingestellt, sodass der ganze Transport zum Erliegen gekommen war. „So etwas darf nicht vorkommen." Piston-Whill schnappte sich eine tragbare Bedienungskonsole und ließ einen Traktorstrahl auf den Großcontainer richten. „Runter mit dem Ding."
    Die unsichtbaren Strahlen hoben den verwittert wirkenden Behälter an und bugsierten ihn behutsam einige Dutzend Meter durch den Frachtraum bis zur Hallenwand. Dort entließen sie ihn aus ihrem Griff.
    Piston-Whill wartete nur wenige Sekunden, um sich zu vergewissern, dass die nächsten Waren. die aus dem Transmitterfeld kamen, den Erwartungen der Roboter entsprachen und von ihnen an die Palettenplätze weitergeleitet und fakturiert wurden, dann begab er sich zu dem Großcontainer. „Was ist das für ein Ding?", fragte neben ihm der Neapolitaner.
    Piston-Whill musterte eingehend die abgeblättert wirkenden Seitenteile.
    Nirgends war ein Aufdruck zu erkennen. „Jedenfalls haben wir den nicht bestellt", sagte er.
    Dann fiel sein Blick auf ein Viereck an der Stirnseite, das sich hellgelb von dem rostigen Braun abhob. Mit schwarzer Schrift stand dort: Aaron-Quippo-Werft.
    Soopa blickte Piston-Whill verdutzt an. „Einwandfrei adressiert!"
    „Vergiss es. Der ist nicht über meine Bücher

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