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2383 - Avatare ESCHERS

Titel: 2383 - Avatare ESCHERS Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegangen", entgegnete Piston-Whill. „Ich habe diesen Container nicht angefordert. Und wer außer mir sollte so etwas tun?"
    Soopa blickte ihn an und verdrehte die Augen. „Vielleicht dein anderes Ich? Oder vielleicht warst du ... abgelenkt? Soll alles schon vorgekommen sein ... ist nur allzu menschlich." Dabei schob er die Hände in die Taschen und schaute nach links und rechts.
    Piston-Whill kämpfte gegen den starken Drang an, eine Inventarliste herunterzubeten. „Keinesfalls. Dieser Container wurde nicht bestellt."
    „Nicht von dir"
    „Dann bleibt die Frage, von wem sonst die Bestellung kam. Es muss jemand sein, der mit dem JULES-VERNE-Projekt zusammenhängt."
    „Wie. kommst du darauf?", flüsterte der Neapolitaner. „Der Aufdruck. Anscheinend ist der Inhalt für die Halle bestimmt, in der die JULES VERNE ausgerüstet wird. Vielleicht unterliegt es einer Geheimhaltungsstufe?"
    „Falls dem so ist", Soopa hustete, „hat der Sicherheitsdienst schlechte Arbeit geleistet, und wir wissen, wie so etwas endet."
    Piston-Whill machte eine ärgerliche Geste. „Wir müssten den Container eigentlich sofort melden. aber etwas in mir rät davon ab."
    „Du willst ihn nicht melden?"
    „Wenn jemand dahintersteckt, der Übles im Sinn hat, könnte er dadurch gewarnt werden."
    Soopa umklammerte seinen Arm. „Wir dürfen also nicht noch mehr Aufmerksamkeit erwecken, als durch die Fehllieferung ohnehin schon geweckt wurde?"
    Piston-Whill riss sich los, ohne den Blick von dem Container zu nehmen. Er ging die wenigen Meter bis zum Seitenteil mit dem schwarzen Zielaufdruck und musterte den mächtigen Schließmechanismus. Dann berührte er einige Felder auf seiner bauchladenartigen Fernbedienung, und knarrend öffnete sich das Seitenteil, schwang zur Seite und offenbarte tiefe Schwärze. „Was ist nur in dich gefahren, Gandyke!", zischte Soopa. „Hier stimmt etwas nicht, und ich will herausfinden, was es ist."
    „So kenne ich dich gar nicht!"
    Piston-Whill antwortete seinem Freund nicht. Er wusste, dass er recht hatte, und wunderte sich über sich selbst. Irgendwie hatte er sich verändert. Statt Meldung zu machen, ging er unversehens auf Risiko.
    Er trat näher an den offenen Container heran. „Ich kann nichts erkennen", sagte Soopa. der hinter ihm stand.
    Piston-Whill entgegnete: „Ich schon."
    Er sprach im Flüsterton, weil er kaum fassen konnte, was er sah. Die Umrisse ließen eigentlich keinen Zweifel zu, aber wenn es sich um das handelte, was er vermutete...
    Entschlossen machte er einen weiteren Schritt auf den Container zu und berührte einen Sensor an der rechten Innenseite.
    Eine Lichtquelle flammte so grell auf, dass er erst die Nachbilder wegblinzeln musste, bevor er seine Vermutung bestätigt fand. „Was ist es denn nun?"
    Die Anordnung der Einzelteile ließ für Piston-Whill keinen Zweifel zu. Sie entsprach hundertprozentig den Wiedergaben in den Fachholos, die in einem Regal seiner Kabine lagerten. „Ein Sextant", sagte. er.
    Soopa sah ihn mit großen Augen an. „Und was, bitte schön, ist ein Sextant?"
    „Ein Kantorsches UHF-Messwerk."
    Jetzt blinzelte Soopa. „Kneif mich, wenn ich Unsinn fasele, aber redest du von einem dieser Wundergeräte, die angeblich ins höchste hyperphysikalische Strahlenspektrum orten können? Deren Entwurf im Nachlass von Myles Kantor gefunden wurde?"
    „Auf einem Notizblock." Piston-Whill nickte. „Die Waringer-Akademie hat das dann zusammen mit der USO realisiert.
    Myles Kantors letzte wissenschaftlichtechnologische Großtat, die ihn für mich endgültig auf eine Stufe mit Geoffrey Abel Waringer und Arno Kalup stellt."
    „Aber was hat es hier zu suchen?"
    Piston-Whill drehte sich mit zusammengekniffenen Augen zu seinem Freund um, sodass sich Fältchen in der grün geschuppten Haut der Augenwinkel bildeten. „Ein Sextant funktioniert auch bei einem sehr hohen Miniaturisierungsgrad. Man könnte so ein Teil in einem schweren Lastenschweber unterbringen."
    „Spann mich nicht auf die Folter."
    „Dies ist ein großes Modell und hat damit eine sehr hohe Reichweite."
    Soopa stöhnte auf und hob abwehrend die Hände. „Die Sache ist mir zu heiß, Kumpel. Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist. Früher hättest du so etwas gleich gemeldet, und jetzt scheint es dir ganz egal zu sein, ob wir gehörigen Ärger bekommen. Wenn das herauskommt!"
    „Was dann, Vern? Was kann passieren, wenn sie erfahren, was wir entdeckt haben?"
    Soopa schüttelte den Kopf. „Ich meine doch

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