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239 - An der Pforte des Hades

239 - An der Pforte des Hades

Titel: 239 - An der Pforte des Hades Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia Zorn
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Ahnung, wo dieser Flächenräumer sich befindet.« Diesmal verzichtete er darauf, Agat’ols Kopf zu martern. Zornentbrannt sprang er auf und griff nach dem Gurt mit dem Blitzstab. »Ich werde dir die Schuppen vom Leib brennen.«
    »Warte, warte!« In seiner Verzweiflung umklammerte Agat’ol die stämmigen Beine seines Gegners. »Es hat sich alles geändert. Crow weiß jetzt, wo die Waffe ist…« Kor’nak, der bereits den Stab aus dem Gurt gezogen hatte, verharrte für einen Augenblick. Agat’ol nutzte seine Chance und redete um sein Leben. Er log, dass sich die Balken bogen, und überzeugte Kor’nak schließlich davon, dass General Arthur Crow inzwischen mehr über die Waffe herausgefunden hätte. »Er braucht mich«, beteuerte er, »denn ohne mich kann er den Flächenräumer nicht bedienen!«
    Der Drachenmeister hatte sich wieder auf das Sitzpolster niedergelassen. Nachdenklich spielte er mit dem Blitzstab in seinem Schoss. Agat’ol rückte dichter an ihn heran. »Crow sucht mich. Wir müssen uns nur von ihm aufgreifen lassen und ihn dann in unsere Gewalt bringen. Wenn erst dein Messer an seiner Kehle sitzt, soll er seinen Robotern befehlen, den Gleiter zu verlassen.«
    Immer noch lag Wut auf Kor’naks Gesicht. Doch es war ihm anzusehen, dass ihn der Gedanke, den Flächenräumer in seinen Besitz zu bekommen, nicht losließ. »Also gut«, willigte er schließlich ein. »Doch sollte ich feststellen, dass du gelogen hast, weißt du, was dir blüht.« Drohend schob er den Blitzstab vor Agat’ol Gesicht. Und als ob das noch nicht genug wäre, jagte er ihm nochmals einen stechenden Schmerz durch das Hirn.
    Er kam nicht dazu, sein grausames Spiel weiter zu verfolgen. Denn plötzlich wurde ihr Gefährt durchgeschüttelt. Ratlos blickten die beiden sich an. Der Eissturm konnte das nicht gewesen sein. Zu geschützt war der Ort, an dem der Minitransporter abgestellt war.
    »Ein Erdbeben«, vermutete Kor’nak. Doch ein Blick aus dem Heckfenster belehrte ihn eines Besseren. Ein unförmiges, graubraunes Gebilde aus Schuppen und Leder klebte am Glas.
    Kor’nak deutete auf die wabenförmige Zeichnung darauf. »Ich weiß, was das ist«, flüsterte er. »Wir müssen weg hier!« Hektisch machte er sich daran, die Flucht vorzubereiten. Während er an der Armaturenanlage herumschaltete, kroch Agat’ol näher zur Heckscheibe. Der unförmige Fetzen dahinter ähnelte der Hautquaste, auf der er die ganze Zeit gesessen hatte. Eine kleinere Echse vermutlich. Was sollte daran gefährlich sein?
    Erst als sich das Ding von der Scheibe löste, verstand Agat’ol die Aufregung des Mar’oskriegers.
    Die Sicht nach hinten war nun frei und enthüllte amphibienartige Kreaturen, die sich aus dem Schnee wühlten. Auf ihren kurzen Hälsen saßen riesige Schädel und in ihren geöffneten Rachen blitzten spitze Zähne. Mit ihren stämmigen Beinen erinnerten sie Agat’ol an urzeitliche Echsen. Saurier mit dem Kopf eines mutierten Fischs, dachte er.
    Zunächst sah er nur zwei von ihnen, dann waren es drei und schließlich ein halbes Dutzend. Sie waren hinter, neben und sogar unter dem Transporter. Trotzdem schienen sie Agat’ol und Kor’nak noch nicht entdeckt zu haben. Das Gefährt war für sie nicht mehr als ein lästiger Felsen.
    Doch was war das? Hatte nicht eines der Monster den Blick seiner kleinen bösen Augen direkt auf Agat’ol geheftet? Der warf sich keuchend auf den Boden. In seinem Rücken hörte er Kor’nak fluchen. Zwar hatte er schon den Motor in Gang gebracht, doch die Gangschaltung klemmte. »Wirst du wohl…« Wie von Sinnen schlug er mit dem Griff seines Messers gegen das störrische Metall.
    Agat’ol wagte kaum zu atmen. »Mach schon, Kor’nak! Ich habe keine Lust, zwischen den Zähnen dieses Fischsauriers zu enden.«
    Ein knirschendes Geräusch bereitete dem Bangen ein Ende. Kor’nak hatte es endlich geschafft, einen Gang einzulegen. Der Transporter machte einen Satz vorwärts und schwankte gefährlich. Langsam aber stetig rollte er aus der schützenden Nische. Rutschend und schlitternd erreichte er die Passage neben den Felsen. Kor’nak lenkte das Gefährt so, dass sie den Sturm im Rücken hatten. Der Blizzard trieb sie durch das Schneegestöber.
    Agat’ol richtete sich auf und spähte vorsichtig durch die Heckscheibe. Nur eine weiße Staubwolke war hinter ihnen zu sehen. Er atmete auf. Sie folgen uns nicht, dachte er.
    Doch er irrte. Wie aus dem Nichts stob ein geöffneter Rachen auf ihn zu und messerlange Zähne

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