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2391 - Die Schwarze Zeit

Titel: 2391 - Die Schwarze Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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goldenen Passagen-Kubus auf die Reise. „Als würde das etwas nutzen", sagten die Gleichen, gedachten einander und lehnten sich zurück in die knarzenden Sessel.
    Sie liebten es, einander ausschließende Dinge zu tun.
    Wenn man so alt ist wie wir, dachten die Reinemacherinnen, hat man so seine Marotten. Dann gaben sie dem Sog der Schublade nach und glitten zurück in ihre nulldimensionale Kammer. In der Schublade neben ihnen schnatterten ein paar Myriaden Maschinentiere.
    Am Tisch saßen die Gleichen und gedachten ihrer selbst, da sie abwesend waren, und harrten ihrer Rückkehr, die immer schon vollzogen war.
    Der Mokka war noch heiß.
    Das Zeitgehöft blieb unter und über ihnen zurück, der Tisch gedeckt.
    Schöner Tag in Photon-City 25. Februar 1346 NGZ „Julian?"
    Tifflor sah von einigen Aktenfolien hoch, in deren Holokolumnen Zahlenreihen abliefen: Lande- und Entladungskapazitäten, Versorgungsstände, Desiderate. Die Positronik hatte leise gesprochen, als wollte sie ihn nicht stören. Dabei hatte er nicht allzu konzentriert gearbeitet.
    Daellians Ankündigung ging ihm im Kopf herum wie ein lästiger Ohrwurm. Der Start des Experimentes ist auf elf Uhr angesetzt. „Ja?"
    „Es gibt Probleme auf dem Raumhafen.
    Ka'Marentis da Urengoll verweigert die Landeerlaubnis für ein Schiff, bevor der Kommandant einen arkonidischen Lotsen an Bord genommen hat."
    „Einen Lotsen? Wie weit hat es das Schiff denn noch bis Jonathon?"
    „Knapp über fünfzehn Kilometer."
    Tifflor seufzte. „Fünfzehn Kilometer?
    Vielleicht hat Akt ein paar Nebelkerzen angezündet, um sich und seine Lotsen unentbehrlich zu machen. - Zeig mir das Schiff, dann stell mich durch."
    Ein Holokubus baute sich schräg hinter dem Schreibtisch auf. Tifflor lehnte sich zurück und betrachtete es. Über dem Raumhafengelände hing ein ziemlich heruntergekommenes Containerschiff der PALLAS-Klasse, voll beladen mit 24 Cargomaxx-Containern, vier röhrenförmigen Lebensmittelcontainern und etlichen Kleinbehältern.
    Das Schiff wirkte wie ein alter, von der LFT-Flotte ausgemusterter Kasten; die alte Flottenkennung des Versorgungsschiffes war übermalt mit dem Namen GURU BURINAK; den Bug-Metagrav hatte man abmontiert und gegen zwei ältere HAWK-I-Linearkonverter ausgetauscht. Die beiden Konverter steckten schief und wie behelfsmäßig im Bugteil des Schiffes, das vage an einen präastronautischen Meeres-Tanker erinnerte. Das MHV-Geschütz im Zentralturm fehlte. Ein Schrotthaufen.
    Schrotthaufen flogen allerdings die Charon-Wolke nicht an. Selbst wenn sie etwas in diese Richtung verschlug: Sie würden nicht in die Charon-Wolke gelotst.
    Das Schiff musste also etwas anderes sein.
    Die Positronik entschied, dass Tifflor das Schiff nun lange genug betrachtet hatte, und schaltete um. Das Bild der GURU BURINAK machte einem bärtigen Terraner im Pilotensessel Platz. Seinen Kopf schmückte ein kunstvoll geflochtener Turban. Der Terraner schaute ernst, ohne Blickkontakt mit Tifflor zu suchen.
    Links neben ihm bemerkte Tifflor einen Strukturpiloten, der völlig entspannt im Sessel lehnte, die Augen geschlossen. An der rechten Seite des Piloten saß ein kindliches, elfengleiches Geschöpf in einer irisierenden Muschel. Die Elfe hatte die Beine angezogen, die Arme um die Knie geschlungen, die nackten Zehen ragten über den Rand der Muschel. Eine Ebar-Doschonin mitsamt ihrem Symbionten.
    Im Hintergrund hörte Tifflor die Stimme Aktakuls, die aus dem Lautsprecher der Schiffszentrale klang. Wütend.
    Die Kindfrau wandte ihren Blick Tifflor zu und lächelte. Mit überraschend tiefer Stimme sagte sie: „QuinTech Major Gyngy Tysham, Residenz-Minister." Sie wies auf den Terraner mit Turban neben ihr und stellte vor: „Sascha Singh, mein Pilot. Man verweigert uns die Landeerlaubnis."
    Nicht schon wieder, dachte Tifflor. „Aktakul?", rief er ins Bild. Die Holoregie blendete den arkonidischen Chefwissenschaftler so ein, dass er vor dem Piloten zu schweben schien. Tifflor fragte: „Was gibt es jetzt wieder?"
    „Das ist ein USO-Schiff", stellte der Arkonide düster fest. „Unter dem Kommando einer Ebar-Doschonin. Es ist kein Arkonide an Bord, und die Kommandantin verfügt über keinerlei imperiale Kodes oder Lizenzen, und doch ..."
    „Ja?"
    „... und doch transportiert sie Güter, an die sie legal nicht hätte kommen können." Pause. Tifflor wartete. „Nämlich?", fragte er mit gequältem Lächeln. „Es sind neuartige Projektorköpfe für Hyperstrahlung im

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