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2391 - Die Schwarze Zeit

Titel: 2391 - Die Schwarze Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lichtung von Menschen, Robotern, mobilen und autonomen Untersuchungsgeräten.
    Irgendwer hatte sogar zwei TARA-V-UH-Roboter herbeordert, die sinnlos am Saum des Geländes patrouillierten. Ihre Panzerung aus Ynkelonium-Terkonit schimmerte im Licht der Scheinwerfer auf, während sie auf den ausgefahrenen Spinnenbeinen geradezu stolzierten.
    Viltur hatte alles mehrfach erzählt: einigen Leuten von der TechFarm, einem kopfgroßen Roboter, dessen einziges Auge dunkelrot glühte, und Gloria natürlich, die unter den Ersten war, die auf der Lichtung eintrafen. Gloria Carely war es auch gelungen, ihn aus seiner Starre zu lösen.
    Milla saß außerhalb der toten Lichtung, die von den Scheinwerfern in weißes Licht getaucht war. Ein Prallfeldschirm hielt den tobenden Nachtsturm fern.
    Milla fühlte sich, als hätte ihm jemand die Seele gezogen wie einen wehen Zahn.
    Alles in ihm war betäubt, aber er wusste, dass der Schmerz kommen würde. Er freute sich auf den Schmerz, und er schämte sich, dass er noch nicht angekommen war.
    Die Leiche des jungen Algorrian war mit einem Antigravprojektor millimeterweise angehoben worden, mit positronischer Behutsamkeit. Trotzdem waren zwei Glieder abgebrochen, ein Arm und ein Bein. Das erste Glied war zu Boden geglitten und dort zu Staub zerfallen. Beim zweiten war die Bergungseinheit klüger gewesen und hatte es noch im Sturz in einem Prallfeld gesichert.
    Milla sah Daellian im Gespräch mit Le Anyante und Curcaryen Varantir. Varantir machte einen abwesenden Eindruck. Le Anyante sah zu Milla herüber, blickte zu Boden und setzte sich dann in Bewegung.
    Sie kam zu ihm.
    Milla stand auf. Die Algorrian bat ihn, sitzen zu bleiben. Das war ihm lieber; so musste er nicht auf sie hinabsehen. „Du willst mich sicher verhören?", fragte er. „Niemand verhört dich", stellte sie klar. „Ich hätte ihn nicht gehen lassen dürfen", klagte er. „Gehen lassen dürfen? Wohin? In den Wald, in dem er eh immer gespielt hat?"
    Milla nickte. „Hier ist es nicht geheuer. Es gibt Gespenster."
    Die Algorrian schaute ihn an. „Vielleicht."
    Er seufzte.
    Sie versuchte ein Lächeln, und beinahe gelang es. „Aber wenn es Gespenster sind - weißt du, niemand kann gegen Gespenster kämpfen."
    Jetzt lächelte Milla. „Aber du glaubst nicht an Gespenster."
    „Nein."
    „Was war es dann?"
    „Wir haben keine Ahnung", bekannte Le Anyante. „Ihr? Ihr habt keine Ahnung?" Milla war fassungslos. „Aber ihr seid doch allwissend!"
    „Wer sagt das?" Anyantes Stimme klang scharf. „Ich weiß nicht. Man. Die Leute im Lager sagen das."
    „Das ist Ironie. Du weißt, was Ironie ist?"
    „Klar", sagte Milla. „Lustig gemeinte Lügen."
    „Die Leute irren. Wir sind nicht allwissend. Wir wissen es nicht. Ich habe nur ... nur eine Befürchtung."
    „Du fürchtest dich?", fragte er nach. „Das habe ich nicht gesagt. Aber vielleicht habe ich es gemeint. Etwas in der Art."
    Plötzlich hing der Medotank Daellians neben ihnen; er war völlig lautlos herbeigeschwebt. „Die Positroniken sind noch zu keinem Resultat gekommen. Sie sammeln weitere Informationen. Die Leiche wird in der UltraTech obduziert.
    Unsere Anwesenheit ist von keinem Nutzen. Gehen wir zurück an die Arbeit."
    Selten hatte die Stimme des Wissenschaftlers so sachlich geklungen. So metallisch. Die Algorrian schwieg.
    Daellian teilte mit: „Ich werde Tifflor informieren."
    „Worüber?", wollte Anyante wissen. „Über den Tod deines Sohnes."
    „Er wird Fragen stellen."
    „Ich werde ihm sagen, dass wir noch keine Antworten haben."
    „Das wird ihn beruhigen", sagte Le Anyante, strich Milla mit einem ihrer Barttentakel über den nackten Schädel und wandte sich. ab.
    Anrufe beim Kommandanten 21. Februar 1346 NGZ Der Anruf vom Vortag bei Daellian hatte einen surrealen Eindruck hinterlassen.
    Tifflor hatte auf den hochkant schwebenden Techno-Sarkophag Daellians gestarrt, hatte versucht, das optische System des Tanks zu fixieren. „Der Algorrian ist tot?"
    „Kein Grund zur Besorgnis", hatte Daellian geantwortet, „Le Anyante ist bereits wieder schwanger. Der Bestand an Algorrian wächst." Über die Ursache lägen noch keine Erkenntnisse vor. Das Angebot, ein Team von Wissenschaftlern aus Photon-City zu entsenden, lehnte Daellian ab. „Ich wünsche dir weiterhin einen guten Tag", klang es aus dem Lautsprecher des Medotanks; dann brach die Verbindung ab.
    Tifflor fragte sich, ob er mit einem Menschen gesprochen hatte oder mit der Positronik des Tanks.
    In den

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