Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2391 - Die Schwarze Zeit

Titel: 2391 - Die Schwarze Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
UHF-Bereich.
    Prototypen, Tifflor. Wie kommt ein QuinTech der USO an einen geheimen arkonidischen Prototyp?"
    „Ich passe", sagte Tifflor, „und gebe die Frage weiter an Kommandantin Tysham."
    Die Ebar-Doschonin lachte dunkel. „Du wärest überrascht, was auf dem freien Markt alles zu haben ist, wenn man bereit ist, großzügig zu zahlen." Sie wandte sich an ihn. „Minister Tifflor, könntest du deinem wissenschaftlichen Personal sagen, wenn es weiterhin meine Einflugschneise und die Landenische positronisch blockiert, fliege ich einen Bogen und kippe ein paar Container über seinem Tower ab.
    Container voller Prykkmet-Gülle."
    Tifflor musste grinsen. Er kannte die Prykkmet noch von seiner Zeit als Botschafter auf Arkon. Die walzenförmigen Tiere stammten vom Planeten Naat. Sie lebten genügsam, waren nahrhaft und -ja, berühmt für ihren Dung, den mancher für durchaus waffenfähig hielt.
    Tifflor konnte sich zwar nicht denken, dass die GURU BURINAK tatsächlich Gülle geladen hatte, aber die Vorstellung belustigte ihn, dass das PALLAS-Schiff die rosafarbene Flüssigkeit mit dem intensiven Schwefel-Stickstoff-Aroma über den Photon-Tower ausgießen könnte. „Aktakul", sagte er endlich, „müssen wir wieder ..."
    In diesem Augenblick hatte der Holokubus eine Fehlfunktion. Ein blaues Licht wischte durch das Bild. Strukturgestöber sollte verboten werden, dachte Tifflor.
    Das Licht strahlte förmlich aus dem Holokubus und erfüllte das ganze Büro.
    Die Bilder von Aktakul, dem Piloten, dem Lotsen und der Ebar-Doschonin flackerten.
    Der Pilot wirkte eigentümlich blass, er hob die plötzlich krallenartigen Hände. Die Kommandantin hatte den Mund geöffnet, bewegte die Lippen, aber es war kein Ton zu hören. Die Übertragung aus der Zentrale erlosch; Tifflor sah die GURU BURINAK wieder von außen.
    Verwundert beobachtete er, wie das Containerschiff sich teilte. Es splittete sich in zwei identische Versionen. Wie eine Amöbe, dachte er. „Was geht da draußen vor?", fragte er.
    Keine Antwort. Er wiederholte die Frage noch einmal, lauter an die Positronik gerichtet. Aber der Rechner schwieg. Nur ein leises Knistern stand im Raum.
    Mittlerweile hatte sich das doppelte Schiff weiter vervielfältigt, vier PALLAS-Schiffe drifteten langsam auseinander. Acht. Sechzehn.
    TRAITOR!, dachte Tifflor und sprang auf.
    Das ist ein Angriff von TRAITOR. Bislang unbekannte Kolonnen-Waffen. Die dritte Welle.
    Aber wie sollte TRAITOR durchgebrochen sein? Wunschdenken, schalt er sich, und mit einer unwiderlegbaren, intuitiven Gewissheit schlich sich eine andere Antwort in sein Bewusstsein: Es ist nicht TRAITOR. Es ist viel schlimmer: die Algorrian und Daellian. „Ich verstehe die Frage nicht", antwortete die Positronik endlich - nach zehn oder mehr Sekunden.
    Im Holokubus erlosch lautlos das Bild.
    Aber das blaue Licht füllte das Büro weiterhin, und - wie Tifflor durch das Panoramafenster sah - es flutete die ganze Welt.
    Tifflor stand langsam auf und ging ans Fenster, verschränkte die Hände im Rücken und schaute hinaus.
    Photon-City lag unverändert. Und doch war nichts mehr wie zuvor. Nichts passte.
    Nichts gehörte mehr zueinander. Nichts stand mit irgendetwas anderem in Kontakt. „Was geht da draußen vor?" Tifflor erkannte die Stimme der Positronik. „Siehst du es nicht?"
    Von fern erklangen Sirenen. Gepolter wie von ungeheuren Explosionen, wie von Lawinen, die ganze Welten unter sich begruben. „Nein", erwiderte die Positronik. „Ich bin blind."
    Blutneid 25. Februar 1346 NGZ, 11.42 Uhr Daellian kam wieder zu Verstand. Er tauchte aus dem Chaos auf, sortierte seine Gedanken. Mühselig erinnerte er sich. Der Start des Experimentes war pünktlich um elf Uhr erfolgt. Einige Minuten schien alles zu gelingen. Dann - elf Uhr und drei Minuten - hatten sich seine Gedanken verwischt, war sein Bewusstsein untergegangen.
    In seiner Verwirrung musste er den Medotank aus dem. Leitstand gesteuert haben; draußen hatte ihn eine Explosion erfasst und etliche hundert Meter aus dem Zentrum des Geschehens geschleudert. Der Tank hatte die Leichtmetallhülle einer Lagerhalle mit kuppelförmigem Dach durchschlagen und pendelte nun einige Meter über dem Boden in der Luft, als müsste er sich neu orientieren.
    Wie lange schon? Wir haben den Leitstand um elf Uhr sieben verlassen; seit elf Uhr acht befinden wir uns hier Jetzt ist es elf Uhr und zweiundvierzig Minuten, informierte ihn die Tankpositronik.
    Dann läuft der Kontext-Wandler fast

Weitere Kostenlose Bücher