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2393 - Androiden-Sinfonie

Titel: 2393 - Androiden-Sinfonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Geschehen vorhin im All zu sehen. Er protestierte nicht, als alles noch einmal in ihm ablief, vor seinem geistigen Auge. Der Angriff der Amaranthe, die Opfer, die verzweifelte Gegenwehr der Galaktiker, für die alles auf dem Spiel stand ...
    Er sah in Immentris Augen. Sie konnten beide nicht sprechen. Aber er hatte Fragen, und Luz war der Einzige, dem er sie stellen konnte.
    Er sah die Antwort in den Augen des Ebenbilds.
    Wir müssen den Galaktikern helfen, dachte er. Sie sind hier, um ihre Heimat zu retten.
    Wir sind vielleicht die Einzigen, die ihnen dabei helfen können.
    Auch wenn sie selbst nicht viel wussten, waren sie einst von den Sphero zu den Lemurern geschickt worden. Sie waren eine Art Bindeglied. Es musste eine Verbindung geben. Egal wer in den Amaranthen saß - sie beide mussten versuchen, den Krieg zu beenden. Ja, genau das war ihre Aufgabe. Dafür waren sie da.
    Ja, sagte Immentris Blick. Auch er war ruhig, wieder einmal. Geh du. Gehe zu ihnen auf die EDMOND HALLEY und versuche, eine Kommunikation herbeizuführen, falls die Amaranthe zurückkommen.
    Das klang so einfach. Aber wie sollte er das bewerkstelligen, wenn er selbst unwissend war und keine Ahnung hatte, ob die Besatzungen der Schiffe überhaupt mit ihm sprechen wollten? Wahrscheinlich wussten sie gar nicht, dass er überhaupt hier war.
    Wie, Imnzentri?
    Du musst es versuchen, lautete die stille Antwort. Ich werde hierbleiben. Vielleicht gibt es irgendetwas, das uns hilft, das furchtbare Missverständnis aufzuklären.
    Es konnte sich nur um ein Missverständnis handeln. Natürlich, wie sollte es sonst sein?
    Es war eine Hand, die ihnen gereicht wurde. Aber vielleicht existierte sie auch nur in den Gehirnen und Hoffnungen der Aktivierungswächter. Ama Zurn hatte Angst, furchtbare Angst davor, dass er bitter enttäuscht wurde, wenn er jetzt auf die HALLEY wechselte.
    Aber es war nicht nur die Enttäuschung, die er fürchtete...
    Nein!, dachte er ... und rief es laut. Er hörte seine eigene Stimme. „Nein, ich kann das nicht! Ich lasse dich nicht allein!"
    Immentri zuckte zusammen. Er schloss die Augen. Ama Zurn schrie nach ihm. Er konnte ihn jetzt nicht im Stich lassen. Was sollte er denn tun?
    Plötzlich bildete sich in den Reihen der Galaktiker eine Lücke. Jemand trat hindurch und auf ihn zu.
    Eine Terranerin. Er kannte sie. Sie war bei ihnen gewesen und hatte mit ihnen gesprochen. Er sah sie an, blickte in ihre Augen. Woher kam sie? Sie durfte gar nicht hier sein. Er hätte sie bemerkt, wenn sie mit ihnen gekommen wäre.
    Eine schreckliche Leere gähnte um Ama herum. Und da war Shyla Kowalsky wie ein Anker, der ihm zugeworfen wurde. Er sah in ihre großen schwarzen Augen und sah ihre Tränen..
     
    10.
     
    Zwischenspiel
     
    In einer Raumstation; eine transparente Kuppel mit Blick auf die wenigen Sterne der Spektralen Inselstaaten.
    Es waren vergleichsweise kleine Wesen, etwa anderthalb Meter groß. Ihr Körper war im weitesten Sinn humanoid. Hier und da erinnerte die Haut, hätte es menschliche Beobachter gegeben, an das Samtbraun von Lemurern. Auch die Züge konnten vertraut erscheinen, trotz aller Härte und Bitterkeit.
    Sechzig Geschöpfe, die sich um eine gewaltige Tafel versammelten. Sie wirkten ausnahmslos, jedes auf seine eigene Weise, wie die Opfer von grausamen genetischen Experimenten.
    Sie nannten sich selbst die Ani-Sferzon...
    Die meisten von ihnen trugen blutrote, steife Uniformen mit weißen Epauletten und grünen Zierstreifen. Alle besaßen dieselben in Grün, Azurblau und strahlendem Gold gesprenkelten Augen.
    Die sechzig Wesen nahmen rings um die Tafel Platz. Keines von ihnen sprach. Eine düstere Stille hatte sich über die Raumstation gelegt. Es gab keine Laute, weder das Summen von Technik noch andere Töne. Nur allgegenwärtiges Schweigen und allerhöchstens das Rasseln und Ächzen von hartem Atem.
    Sie warteten. Die Zeit schien für sie stillzustehen. Keines der Wesen rührte sich, als könne durch jedes unbedachte Geräusch der Bann der Stille gebrochen werden, die über dem Ort lastete wie ein großes, unsichtbares Leichentuch.
    Dann aber, endlich, erhob sich eine Gestalt aus ihrer Mitte. Sie stand gerade, soweit man dieses Wort für ihre Haltung benutzen durfte. Das Wesen war deformiert. Sein sofort ins Auge springendes Merkmal waren die beiden viel zu kurzen Arme, die beiderseits von sichtbar künstlichen Handgestängen verlängert wurden. „Der Kontrex der Ani-Sferzon spricht!", verkündete wie aus dem Nichts

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