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2395 - Die Gen-Sammler

Titel: 2395 - Die Gen-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jiapho aber würden sie nie mehr erreichen und damit auch nicht Karahol. Die Nebenstrecke über Hol Annasuntha war zur Sackgasse geworden.
    Nach 200 Jahren machten Morian Kinnaird und Erilyn Shirde eine verblüffende Entdeckung. Die Lemurer auf Valianess entwickelten sich friedlich. Die alltägliche Bedrohung war nach und nach in den Hintergrund gerückt und existierte nur noch in den Erzählungen der Großeltern, von denen manche zu den damaligen Flüchtlingen gehört hatten.
    Der Transfermeister rief die letzten 94 Hohen Lenker zusammen und riet ihnen, Beitrittsverhandlungen mit den Lemurern aufzunehmen, die sich inzwischen Valianer nannten. Die einstigen Flüchtlinge, inzwischen auf sechzehn Millionen angewachsen, wurden das zehnte Assoziierten-Volk in den Spektralen Inselstaaten.
    Nach 300 Jahren schickte Morian Kinnaird erneut Amaranthe zu den Sonnentransmittern, um die Lage zu erkunden. In den Systemen Nagigal und Gulver war inzwischen Ruhe eingekehrt, es herrschte Frieden. Die Totalisolation des Nagigal-Systems bestand fort. Admiral Lan-Asfahan, der sich einst zum Tamrat von Arkan-Raphan ausgerufen hatte, war längst tot.
    Im System Gulver sah es ähnlich aus. Auf Neu-Lemur sowie Arkan-Raphan waren kritische Daten über die Kriege entlang der Transmitterstrecke peinlich genau aus allen Speichern gelöscht worden.
    An die Spektralen Inselstaaten erinnerte sich niemand. Das Wissen um sie hatten sowieso nur die höchsten Kommandeure besessen.
    Fünfhundert Jahre später hatte sich Erilyn Shirde endlich so weit erholt, dass sie zum ersten Mal die Station aufsuchte. In Gala Faer fand sie alles so vor, wie sie es damals verlassen hatte. Die Androiden führten Routinearbeiten aus und waren sich auch zum Putzen nicht zu schade. Aber sie hatten in der langen Zeit nichts angerührt, was mit dem Gen-Experiment zu tun hatte.
    Die Biogenetikerin nahm ihre Arbeit wieder auf
     
    9.
     
    Vergangenheit: Überraschungen
     
    Zu zweit spazierten sie durch Ulschath, die leere Sphero-Stadt auf Ani. Der Planet war einst an der Grenze zwischen dem „Äußeren" und dem „Inneren Kreis" platziert worden, um eine Schnittstelle zwischen den Sphero und den assoziierten Völkern zu schaffen. Dann jedoch hatten die Hohen Lenker beschlossen, beide Herrschaftsbereiche strikt zu trennen. Wer in den „Inneren Kreis" einfliegen wollte, bedurfte einer Sondergenehmigung. Ani wurde nicht mehr gebraucht und zog seither einsam seine Bahn um Ani-Gor. „Verrat mir endlich, warum du mit mir hierher geflogen bist", sagte Fengus Oharran. Er atmete laut, ein deutliches Zeichen, dass ihm Spaziergänge nicht mehr so leicht fielen. „Ich will mit dir zusammen die Stadt anschauen, mehr nicht. Wir könnten sie eventuell für ein neues Projekt nutzen."
    „Ein neues Projekt, das klingt verheißungsvoll. Zeig es mir."
    „Wir sind gleich da."
    Morian grinste in sich hinein. Fengus blickte sich neugierig um, musterte die Gebäude aus ferner Vergangenheit. Da Roboter sie gepflegt und gewartet hatten, sahen sie nach über 100.000 Jahren noch aus wie neu.
    Kinnaird bog in eine der Seitengassen ein, wo in Sichtweite ein Gebäude mit einer Säulenvorhalle aufragte. Ein regelmäßiges, klatschendes Geräusch irritierte den Hohen Lenker, und er warf Kinnaird immer wieder einen kritischen Blick zu. „Du wolltest mir doch ..."
    „Warte, mein Freund. Gleich ist es so weit."
    Hinter den Säulen entdeckten sie eine Gestalt, die sich bewegte.
    Kinnaird beschleunigte seinen Schritt. „Bitte schön. Das Institut Escuela Odonnue!"
    „Du hast es nach deinem Vorgänger benannt."
    „Erilyn hatte die Idee. Es ist seiner würdig.
    Immerhin war er es, der damals den Kurs nach Ammandul gesetzt hat. Leider hat er sein Geheimnis mit ins Grab genommen."
    Damals hatte Morian vermutet, Odonnue könnte gewusst haben, dass sich in Ammandul Spuren der Anakonen finden lassen würden. Aber er hatte keinen Beweis dafür gefunden, nicht einmal einen Logbucheintrag, dass etwas gelöscht worden war.
    Noch heute rätselte Kinnaird, wie sein Vorgänger ausgerechnet auf Ammandul gekommen war.
    Sie erreichten die Vorhalle und stiegen drei Stufen hinauf. Hinter den mächtigen, über zehn Meter hohen Säulen rannte jemand hinter einem Ball her. Morian blieb stehen und schob den Hohen Lenker ein Stück vorwärts. Fengus Oharran stutzte, blieb dann wie angewurzelt stehen. „Hallo, Junge!", rief Morian. „Willst du uns nicht guten Tag sagen?"
    Kinnaird sah, wie Oharran mit beiden Händen an die

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