Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
24 Stunden

24 Stunden

Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
alten Pickup.«
    »Welche Marke? Welche Farbe?«
    »Als ich ihn das letzte Mal gesehen haben, war er schmutzig braun. Das soll wohl so ein Grünton sein. Der ganze Wagen ist voller Grundierungsflecke. Das ist so ein alter Chevy mit abgerundeter Schnauze.«
    »Hören Sie zu, Mr. Ferris. Wenn Sie mir etwas versprechen, können Sie das FBI einschalten.«
    »Langsam hab ich genug von Ihren ganzen Bedingungen. Ich bedauere schon... «
    »Sie ist meine Tochter!«, schrie Will. In seinen Schläfen pochte das Blut. »Tut mir Leid. Sie haben schon viel mehr getan, als ich erwarten konnte. Gerade habe ich erfahren, was dieser Bursche in Hazelhurst für einen Wagen fährt. Und es ist jetzt bereits hell. Wenn das FBI das Gebiet mit einem Hubschrauber überfliegen würde, könnte es den Wagen ziemlich schnell finden.«
    »Da haben Sie verdammt Recht!«, rief Ferris. »Und wenn das FBI das nicht übernimmt, kann die Staatspolizei es machen. Sie könnten auch eine landesweite Fahndung herausgeben. Wenn der Typ mit Ihrer kleinen Tochter wegfährt, wird man ihn sofort schnappen.«
    »Keine Staatspolizei. Highway-Streifen sind für so etwas nicht richtig ausgebildet. Die Befreiung einer fünfjährigen Geisel aus den Klauen des Entführers? Das muss das FBI übernehmen. Ein Hubschrauber aus Jackson könnte fünfzehn Minuten nach dem Start am Zielort sein.«
    Obwohl Will äußerst erregt war, dachte er nüchtern über die Chancen eines Hubschraubereinsatzes nach. Auf diesem Gebiet kannte er sich aus. Als Notarzt war er schon häufig zu Einsätzen in kleineren, entlegenen Orten geflogen worden. Hubschrauber waren zwar viel schneller als Bodenfahrzeuge, doch es dauerte immer eine Weile, bis sie in der Luft waren. Daher war es sogar bei einer Entfernung von 80 oder 90 Meilen oft vernünftiger, normale Krankenwagen einzusetzen. Ferris' Begeisterung kannte dennoch keine Grenzen.
    »Ich kümmere mich um alles«, sagte er. »Ich bin ungeheuer erleichtert. Überlassen Sie alles mir.«
    »Das FBI wird Ihnen tausend Fragen stellen. Die werden Sie nicht beantworten. Das ist meine Bedingung. Sie werden dem FBI noch nicht einmal meinen Namen nennen. Wenn Sie das nämlich tun, wird zehn Minuten später jemand vor meinem Haus stehen, und das könnte den Tod meiner Tochter bedeuten.«
    »Verdammt... « »Der Kidnapper ist in diesem Moment in meinem Haus, Mr. Ferris. Ein Anruf, und meine Tochter ist tot. Das FBI soll lediglich diesen Wagen und die Hütte finden. Das ist alles. In neunzig Minuten können Sie dem FBI alles sagen, was Sie wissen, aber im Moment noch nicht. Sie sollen nur den Wagen finden.«
    »Jennings... «
    »Und geben Sie dem FBI auch nicht meine Nummer. Wenn sie im falschen Moment anrufen, könnte das ebenfalls Abbys Tod bedeuten. Falls mir noch etwas einfällt, was Ihnen weiterhelfen könnte, rufe ich Sie an, damit Sie es weitergeben können. Verstanden?«
    »Das gefällt mir zwar nicht, aber ich habe es verstanden.«
    »Ferris! Sie dürfen nicht vergessen, dass sich da draußen ein fünfjähriges Kind zu Tode fürchtet!«
    »Ich habe selbst zwei Kinder«, erwiderte Ferris. »Sie studieren zwar schon, aber trotzdem. Die Sorge um die Kinder hört nie auf.«
    »Okay. Und sagen Sie dem FBI, dass ein Arzt an Bord sein muss. Mit Insulin. Meine Tochter leidet an Jugenddiabetes.«
    »Mein Gott. Insulin. Ich hab's verstanden. So, ich rufe jetzt das FBI an. Viel Glück.«
    »Ferris?«
    »Ja?«
    »Wollen Sie nicht wissen, nach welchem Wagen gesucht werden muss?«
    »Verdammt, das hab ich ganz vergessen. Und was ist das für ein Wagen?«
    »Ein grüner Chevy-Pickup mit vielen Grundierungsflecken. Ein altes Modell mit abgerundeter Schnauze.«
    »Verstanden. Ich melde mich wieder.«
    Will hörte das Klicken, als Ferry das Gespräch beendete.
    Cheryl stand noch immer im Türrahmen, doch sie hatte sich das Handtuch jetzt um den Körper geschlungen. Will sah auf ihrem Nacken und ihrem Arm die blau verfärbten Stellen von den Einstichen der Spritzen.
    »Wie fühlen Sie sich?«
    »Als hätte ich mir eine Grippe eingefangen. Ich habe Gliederschmerzen, und meine Muskeln zucken.«
    »Das legt sich wieder.«
    Sie schlang das Handtuch enger um ihre Brust. »Hm... Da ist noch etwas. Das hab ich Ihnen noch nicht gesagt.«
    Das hörte sich nicht gut an. »Was?«
    »Dies ist der letzte Job. Joeys letztes Kidnapping.«
    »Hat er das gesagt?«
    »Ja. Schon seit einem Jahr ist davon die Rede. Joey spekuliert seit längerem an der Börse und hat sich in Costa Rica

Weitere Kostenlose Bücher