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24 Stunden

24 Stunden

Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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es bitten, die Wälder rund um Hazelhurst zu durchkämmen? Oder sollte er so tun, als würde er die letzte Phase dieses Spiels nach Hickeys Spielregeln spielen, so viel Geld wie möglich bei der Magnolia Federal abheben, es Cheryl geben, damit sie weiterhin mit ihm zusammenarbeitete, und Hickey dann mit der Waffe gegenübertreten?
    Nach den Albträumen von Waco und Ruby Ridge konnte man sich leicht eine Katastrophe ausmalen, wenn das FBI eingeschaltet wurde. Huey könnte angesichts eines bewaffneten Suchtrupps die Nerven verlieren und Abby töten, auch wenn er es vielleicht gar nicht wollte. Aber die andere Möglichkeit war auch nicht viel besser. Es gab keine Garantie dafür, Hickey je gegenüberzustehen. Sobald Hickey wusste, dass Cheryl das Lösegeld hatte, könnte er seinem Cousin befehlen, Abby zu töten, und fliehen.
    Das Klingeln des Telefons schrillte durch das große Zimmer. Will stieß ein Stoßgebet aus, ging zu dem kleinen Tisch neben dem Sofa und hob ab.
    »Hallo?«
    »Hier ist Harley Ferris. Wir konnten ihn nicht aufspüren.«
    Will stand reglos da. Im ersten Moment war er sprachlos und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Er war so erstarrt wie mitunter Menschen, denen nach einer Röntge naufnahme in der Notaufnahme mitgeteilt wurde, dass sie Lungenkrebs hatten. Es war so, als könnte ihre Reglosigkeit die schreckliche Wahrheit, die sie mit der unerbittlichen Gleichgültigkeit einer Flutwelle überschwemmte, zurückdrängen.
    »Warum nicht?«, fragte er. »Was ist passiert?«
    »Die Anrufe waren zu kurz. Wir sind im Grunde ganz nah dran, aber wir sprechen hier über unerschlossenes Land. Undurchdringliche Mississippiwälder. Hüfthohes Unterholz. Und was den Waldweg betrifft, den Sie erwähnt haben, so gibt es dort Dutzende von Abzweigungen, die alle wieder aufeinander treffen. Außerdem stehen in diesen Wäldern Hunderte von Hütten.«
    Will sah diese undurchdringlichen Mississippiwälder im Geiste vor sich. Es war wirklich fast so wie die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.
    »Doktor, jetzt brauchen wir ein Bataillon von Nationalgardisten, die diesen Wald Meter für Meter durchkämmen. Und ein FBI-Geiselbefreiungsteam, das Ihre kleine Tochter da rausholt, sobald die Nationalgardisten den Ort gefunden haben.«
    Will legte eine Hand über seine Augen. Es würde Stunden dauern, um so eine Suche zu organisieren. Karen sollte das Lösegeld in knapp einer Stunde überweisen. Hickeys Cousin, der Abby gefangen hielt, würde die Hütte sicher noch vorher verlassen, um zu dem Treffpunkt zu fahren. Wenn alles gut ging, nahm er Abby mit. Vielleicht hatten sie die Hütte sogar schon nach Hickeys letztem Kontrollanruf verlassen.
    »Dr. Jennings?«, drängte Ferris.
    »Ich denke nach.« Will ging auf jeden Fall davon aus, dass Hickey Abby am Leben ließ, bis ihm das Lösegeld sicher war. Er wollte sich rächen, aber warum sollte er 200.000 Dollar aufs Spiel setzen, wenn er sie in einer Stunde in Händen halten konnte? Und wenn er Abby zu früh tötete, hätte er kein Druckmittel mehr, falls Karen und Will sich in letzter Minute weigerten, seinen Befehlen zu folgen.
    Vielleicht ist das die letzte Möglichkeit, die mir bleibt, dachte Will. Bei jedem Schritt zögern, bis ich die Bestätigung habe, dass Abby am Leben ist. Eine echte Gratwanderung. Hickey könnte Huey zwar befehlen, Abby zu verletzen, damit Will richtig spurte, aber wenn er das Geld haben wollte, könnte er Huey nicht befehlen, sie zu töten.
    »Dr. Jennings?«, mischte sich Ferris ungehalten in seine Überlegungen. »Ich muss Ihnen mal was sagen. Sie sind doch viel zu sehr in die Sache involviert, um noch einen klaren Gedanken fassen zu können.«
    »Bleiben Sie mit Ihrem Team an der Arbeit, Mr. Ferris. Ihre Leute werden noch eine weitere Chance bekommen.«
    »Wie denn?«
    »Sagen Sie Ihren Leuten einfach, sie sollen sich auf ihre Monitore konzentrieren.«
    »Und was ist mit dem FBI?«
    Will biss die Zähne zusammen und schaute auf den Golf. Die kühle Luft, die sich in der Nacht aufs Land gelegt hatte, wich einem schwülen Sommermorgen. Während die Sonne das Land versenkte, stieg die Hitze wieder gen Himmel auf. Gen Himmel...
    »Mein Gott«, stöhnte er. »Cheryl!«
    »Was ist?«, fragte Ferris.
    Cheryl kam sofort aus dem Schlafzimmer zu ihm. Vor der Tür blieb sie stehen. Sie hatte sich ein Handtuch ums Haar gewickelt, war aber ansonsten splitternackt.
    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Was fährt Huey für einen Wagen?«
    »Einen

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