Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
24 Stunden

24 Stunden

Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
Vom Netzwerk:
noch länger Ihren Scheiß anhören muss, wird die Lexus-Queen nicht die Einzige sein, die heute Morgen stirbt. Kapiert?«
    »Ja.«
    »Und was hat der Hubschrauber zu bedeuten?«
    Will erstarrte. »Hubschrauber?«
    »Sie haben mit dem FBI gesprochen, was?«
    Aufgrund von Harley Ferris' Anruf konnte unmöglich bereits ein FBI-Hubschrauber in der Luft sein und das Gebiet über Hazelhurst überfliegen. Das musste ein Zufall sein. »Hickey, ich mache genau das, was Sie sagen. Und sonst gar nichts.«
    »Geben Sie mir Cheryl.«
    Cheryl saß auf dem Sofa. Ihre Handtasche lag neben ihren Füßen auf dem Boden. Sie hatte sich, bekleidet mit einem Bademantel, unten im Foyer bei Impulse, einem Bekleidungsgeschäft, das rund um die Uhr geöffnet hatte, ein weißes Kleid aus Lycra gekauft. In ihrem zerrissenen Cocktailkleid konnte sie unmöglich das Hotel verlassen. Will gab ihr den Hörer, und sie leierte ihre einsilbigen Antworten herunter.
    »Ja... Nein... Stimmt... Nein, alles klar...Wir werden da sein. Kein Problem.« Sie reichte Will das Telefon. »Es geht los.«
    »Danke, Cheryl.« Will legte auf. »Ich stehe tief in Ihrer Schuld.«
    Cheryl stand auf und hängte sich ihre Tasche über die Schulter. »Hoffentlich vergessen Sie das nicht.«
    Klein Davidson war in einem eleganten Steinhaus in dem noblen Geschäftsviertel von Nord-Jackson untergebracht. Es sah eher aus wie ein Wohnhaus, und nicht wie ein Bürogebäude, aber Karen wusste, dass hier Computer brummten, die mit den Börsen auf der ganzen Welt vernetzt waren.
    Auf dem Flachdach standen ursprünglich vier Satellitenschüsseln, doch Gray Davidson hatte einen Architekten engagiert, der ein Mansardendach gebaut hatte, um sie zu verbergen. Karen fuhr auf den Parkplatz und stellte ihren Wagen zwei Plätze neben Davidsons 550er-Mercedes ab.
    »Denk da drin nur an eins«, sagte Hickey. »Dein Kind.«
    Als Karen die Tür öffnete, fuhr eine ältere Dame auf den Parkplatz neben ihr, stieg aus, winkte Karen kurz zu und ging ins Büro.
    »Davidsons Empfangsdame«, erklärte Karen.
    »Los«, sagte Hickey, der die Waffe auf seinen Schoß gelegt hatte.
    »Ich gehe keinen Schritt, bevor ich nicht einen Krankenwagen gerufen habe.«
    Hickey stieß ihr die Waffe in die Rippen.
    »Wenn Sie mich erschießen, bekommen Sie Ihr Geld nicht. Ich bitte Sie nur, das Leben einer Frau zu retten. Das kostet Sie nichts.«
    »Sie ist tot«, beharrte Hickey. »Ich hab ihr eine Kugel ins Herz gejagt.«
    »Es steht nicht hundertprozentig fest, ob sie tot ist. Sie hat zwei kleine Kinder, und ich könnte nicht weiterleben, wenn ich nicht alles versucht hätte, um ihr zu helfen.«
    »Jetzt hör mir mal zu. Du könntest nicht weiterleben, wenn du dein eigenes Kind tötest. Und genau das tust du, wenn du das Geld nicht überweist.«
    Karen drehte sich zu ihm um. Sie gab noch nicht auf. »Sie hassen Will, weil er angeblich Ihre Mutter getötet hat, aber gerade haben Sie selbst eine Mutter umgebracht. Sie haben zwei Kinder zu Waisen gemacht. Können Sie mir das erklären?«
    Hickey schnaufte wütend. »Das wirst du mir büßen.«
    Karen schloss die Augen und lehnte sich gegen die Kopfstütze. Sie war darauf gefasst, gleich den Lauf der Waffe an ihrer Schläfe zu spüren, doch stattdessen hörte sie, dass Hickey auf dem Telefon eine Nummer wählte.
    »Neuneinseins, Notruf«, meldete sich eine Frau.
    Hickey sagte: »Auf der Crooked Mile Road Nummer Hundert liegt eine Frau mit einer Kugel in der Brust. Sie stirbt.«
    Karen schaute ihn entgeistert an.
    »Hundert, Crooked Mile Road«, wiederholte die Frau. »Rufen Sie von dort aus an, Sir? Ich habe keine Adressanzeige auf meinem Display.«
    »Ich rufe über Handy an. Die Frau liegt in der Einfahrt.« Hickey schaute Karen an, als wollte er fragen, ob er genug getan hatte.
    »Sir, ich sehe gerade, dass schon ein Krankenwagen zu dieser Adresse gerufen wurde.«
    Hickey presste die Lippen zusammen. »Wann war das?«
    »Vor zirka zwei Minuten.«
    »Und wer hat Sie angerufen?«
    »Das weiß ich nicht, Sir. Der Krankenwagen ist bereits unterwegs... «
    Hickey brach das Gespräch ab. »Ich glaube, dein Mann hat einen schweren Fehler gemacht. Zuerst fliegt ein Hubschrauber über die Hütte. Und jetzt hat jemand in deinem Haus Schüsse gehört.«
    »Sie haben draußen auf sie geschossen. Ein Nachbar kann es gehört haben.«
    »Deine Nachbarn sind viel zu weit weg.« Hickey rieb sich über seine dunklen Bartstoppeln. »Beweg deinen Arsch und überweis das Geld. Und denk

Weitere Kostenlose Bücher