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24 Stunden

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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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die Tische doppelt so schnell aufbauen wie ein Unternehmen. Okay?«
    Stephanie schien von dieser einfachen Lösung überrascht. »Karen, das ist fantastisch... Aber ich kenne Rizzi überhaupt nicht. Mir liegt es auch nicht, Leute um so etwas zu bitten. Und was ist mit den Kühen?«
    Karen hätte sie am liebsten laut angeschrien: Bist du zu blöd, um alleine zu pinkeln, Stephanie? Doch als sie hörte, dass die Wagentür des Expeditions zugeschlagen wurde, erstarrte sie. Sie drehte sich um und sah, dass Hickey sich ihnen mit beunruhigter Miene näherte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »O hallo, Mr. Hickey«, sagte Stephanie mit einem zuckersüßen Lächeln. »Tut mir leid, dass ich Sie aufhalte.«
    »Sie können mich ruhig Joe nennen.«
    Karen stellte sich zwischen Stephanie und Hickey. »Ich hab ihr gesagt, dass wir sofort zum Flughafen fahren müssen.«
    Hickey schaute sie verblüfft an. Dann lächelte er. »Ja, wir sind schon sehr spät dran. Man muss immer so früh einchecken.«
    Stephanie riss die Augen auf. »Ich hab's! Ich fahre Sie zum Flughafen. Dann kann Karen sofort zum Colisseum fahren. Da geht wirklich alles drunter und drüber. Das können Sie sich überhaupt nicht vorstellen.«
    »Nein«, sagte Karen schnell. »Joe und ich müssen noch etwas besprechen. Es geht um den Nachlass. Das hab ich dir ja gestern Abend schon erzählt. Wir können das unmöglich aufschieben.«
    Hickey schien Karens Geschichte zu gefallen, doch Stephanie schaute die beiden böse an. Jetzt verlor ihre Stimme auch ihren mädchenhaften Charme.
    »Du leitest dieses Projekt, und du hast diese Aufgabe freiwillig übernommen, Karen. Das bedeutet, dass es deine Aufgabe ist sicherzustellen...«
    Karen folgte Stephanies Blick. Sie starrte auf Hickeys rechtes Hosenbein. Ein großer roter Blutfleck zog sich vom Knie bis zum Knöchel. Auch auf seinen Schuhen war Blut. Einer der Stiche musste aufgeplatzt sein.
    »Was ist Ihnen denn passiert?«, fragte sie.
    Hickey schaute auf sein Bein.
    »Joe hat sich verletzt«, sagte Karen schnell. »Er hat für mich was am Haus gemacht.«
    »Sieht ziemlich schlimm aus.«
    »Ist es aber nicht.«
    Hickey musterte Stephanie mit funkelnden Augen. Karen ergriff ihren Arm und zog sie zum Lexus.
    »Ich komme, sobald ich kann, Steph. Du gehst zurück und machst denen Beine. Und ruf den Trainer Rizzi wegen der Tische an. Okay?«
    Stephanie schaute sich um. »Ist mit deinem Cousin alles in Ordnung? Er sieht...« Sie blieb stehen und schaute Karen in die Augen. In ihrem Hirn machte es langsam klick. »Ist mit dir alles in Ordnung?«
    »Bestens.« Karen zog Stephanie zu ihrem Wagen, doch sie sträubte sich.
    »Du siehst gar nicht gut aus. Eigentlich siehst du total beschissen aus.«
    »Danke.«
    Stephanie schaute über Karens Schulter. Karen wusste zwar nicht, was sie sah, aber es schien sie davon zu überzeugen, dass hier etwas nicht stimmte. Sie ergriff Karens Handgelenk und zog sie jetzt ihrerseits zu ihrem Wagen.
    »Geh weiter«, flüsterte sie. »Wenn ich den Wagen starte, springst du auf den Rücksitz.«
    »Das kann ich nicht. Mach, dass du hier wegkommst, Steph. Schnell.«
    Karen schaute sich zu Hickey um. Sein rechtes Hosenbein war inzwischen vollkommen blutdurchtränkt, und seine rechte Hand hatte er hinterm Rücken versteckt. Sie drehte sich wieder zu Stephanie um und sagte fröhlich: »Wir sehen uns dann nachher, okay?«
    Stephanie verzog irritiert die Stirn. Warum haute sie nicht ganz einfach ab? Wollte sie unbedingt herausfinden, ob Hickey vielleicht Karens Liebhaber war? Karen wusste nicht, was in Stephanies Kopf vorging, aber schließlich gewann ihr Selbsterhaltungstrieb die Oberhand. Stephanie ließ sie einfach stehen, drehte sich um und riss blitzschnell die Wagentür auf. Sie bemühte sich überhaupt nicht mehr, den Schein zu wahren.
    Hickey schoss durchs Fenster auf sie. Sofort strömte das Blut auf ihre Brust, und ihr Mund war zu einem fast komischen »O« geformt. Karen schrie und eilte zu Stephanie, aber sie konnte nicht verhindern, dass diese Frau aus der geöffneten Autotür sackte und eine breite Blutspur auf dem weißen Lack hinterließ. Ihre Augen waren geschlossen, und aus ihrer Wunde in der Brust sickerte unaufhörlich Blut. Im Bruchteil einer Sekunde wurden Karens Fähigkeiten als Krankenschwester mobilisiert. Ehe sie Stephanies Atmung überprüfen konnte, riss Hickey sie brutal vom Boden hoch.
    »Beweg deinen Arsch und setz dich in den Wagen!«
    »Sie haben sie erschossen«, stammelte

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