24 Stunden
was ist mit Ihnen, Sie Held. Joey steckt Sie doch zehnmal in die Tasche.«
Will lehnte sich zurück. Sein Herz pochte laut, und seine Hände zitterten. »Ich könnte jemanden in meine Suite setzen, der ans Telefon geht«, überlegte Will laut. »Jemand, der behauptet, er wäre ich. Einer meiner Freunde, der den Kongress besucht.«
»Joey würde dem das nicht eine Sekunde abkaufen. Er weiß Dinge über Sie, die Sie noch nicht mal wissen. Eine Fangfrage, und das Spiel ist aus.«
»Dann die Hoteltelefone. Ich fahre zurück und fahre die Telefonkästen mit dem Wagen zu Schrott. Sie stehen meistens draußen vor dem Gebäude. Ein Autounfall... Da kann ich nichts für.«
»Ein schöner Zufall, was? Bleiben Sie realistisch. Sie sitzen in der Scheiße.«
Über ihren Köpfen hörten sie eine F-18 Hornet. Als das Dröhnen der Triebwerke den Wagen erschütterte, schoss Will ein anderer Gedanke durch den Kopf. Es war ganz einfach...
»Was ist los?«, fragte Cheryl. »Was ist?«
Will zog seine Brieftasche heraus, entnahm ihr eine Karte und wählte auf Cheryls Handy eine Nummer.
»Beau Rivage Casino Resort«, meldete sich die Zentrale.
»Würden Sie mich bitte mit Mr. Geautreau verbinden? Es ist dringend.«
»Darf ich fragen, um was es geht?«
»Es geht um Leben und Tod. Verbinden Sie mich bitte.«
»Wen rufen Sie an?«, fragte Cheryl.
»Geautreau. Wie kann ich Ihnen helfen?«
»Hier spricht Dr. Will Jennings. Ich habe gestern den Hauptvortrag beim Kongress gehalten. Wir haben gestern miteinander gesprochen, als ich eingecheckt habe.«
»Natürlich. Ich erinnere mich. Was kann ich für Sie tun?«
»Das FBI war heute Morgen bei Ihnen, nicht wahr?«
Geautreau zögerte. »Ja, das ist richtig.«
»Haben sie mein Zimmer durchsucht?«
»Ja, Sir.«
»Sind noch immer FBI-Agenten im Hotel?«
»Der letzte ist vor wenigen Minuten gegangen.«
»Hören Sie, Geautreau. Ich weiß nicht, was das FBI Ihnen erzählt hat. Auf jeden Fall waren die Agenten im Hotel, weil meine Tochter heute Nacht entführt wurde. Sie wird noch immer vermisst. Ich bin jetzt nicht im Hotel, aber ich muss jemandem weismachen, ich wäre da.
Es geht um einen der Kidnapper. Er wird in den nächsten Stunden mehrmals in meiner Suite anrufen. Mit dem ersten Anruf ist etwa in einer Viertelstunde zu rechnen. Diese Telefonate müssen auf das Mobiltelefon, das ich benutze, umgeleitet werden. Geht das?«
»Doktor, das hört sich an wie ein Fall fürs FBI.«
Will hatte tatsächlich zuerst mit dem Gedanken gespielt, Zwick anzurufen. Für den Special Agent wäre es kein Problem, sofort einen Agenten ins Beau Rivage zu schicken, der sich darum kümmern könnte, doch Will wollte nicht mit dem FBI zusammenarbeiten. Dann hätte das FBI wieder die Fäden in der Hand, und das wollte er auf gar keinen Fall.
»Wäre es technisch machbar?«, fragte er. »Sagen Sie es mir. Können Sie die Anrufe abfangen und weiterleiten?«
»Technisch? Ja, das wäre möglich. Aber das ist in unserem Hotel nicht üblich... «
»Vergessen Sie, was üblich ist. Sprechen wir über das, was für Sie persönlich möglich ist. Wenn Sie sicherstellen, dass diese Anrufe in den nächsten drei Stunden auf mein Handy weitergeleitet werden - wenn Sie mir das persönlich garantieren -, zahle ich Ihnen zehntausend Dollar.«
»Zehntausend...?«
Jetzt wurde Geautreau hellhörig. Er war zwischen dem Risiko und seiner Habgier hin und her gerissen.
»Doktor...«
»Sagen wir fünfzehntausend Dollar. Fünfzehn Riesen für drei Stunden Arbeit.«
Geautreau schwieg kurz. Dann sagte der Hotelmanager: »Versprechen sind schnell gemacht.«
Will atmete auf. Der Fisch zappelte schon am Haken.
»Ich brauche eine gewisse Sicherheit«, sagte Geautreau. »Eine Anzahlung.« »Würden Ihnen tausend Dollar genügen?«
»Ja, das würde mir reichen.«
»Verbinden Sie mich bitte mit dem Zimmer von Dr. Jackson Everett. Und bleiben Sie in der Leitung.«
»Okay, Doktor.«
Das Telefon klingelte fünfmal. Bei jedem Klingelton blieb Wills Herz fast stehen. Dann hörte er ein Klicken und ein Geräusch, als ob jemand gestürzt wäre.
»Verdammter Mist«, schrie der Teilnehmer in den Apparat. »Haben Sie Erbarmen mit einem armen Kerl.«
»Jack? Wach auf.«
»Wer ist da? Crystal?«
Crystal? Everetts Frau hieß Mary. »Hier ist Will Jennings, Jack. Wach auf!«
»Will? Was ist denn so wichtig, dass du mich zu dieser ungnädigen Zeit weckst? Ich habe einen schrecklichen Kater.«
»Das erkläre ich dir später. Pass
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