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24 Stunden

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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Jeans.
    »Jetzt musst du etwas ausziehen«, sagte er, als würde er ihr die Regeln eines Spiels erklären.
    Karen zögerte und knöpfte dann langsam ihre Bluse auf, bis sie nur noch locker über ihren Schultern hing.
    »Schüttle sie ab.«
    Sie gehorchte ihm. Ihr Rücken und ihre Schultern waren mit Gänsehaut überzogen.
    »Nicht übel«, sagte Hickey, der auf ihren BH starrte.
    Karen blickte auf die Wand und bewegte sich im Rhythmus der Musik, doch mit ihren Gedanken war sie ganz woanders. Wie schnell konnte der Wild Turkey seine Sinne benebeln? Wie lange konnte sie ihn von dem, was er eigentlich wollte, ablenken?
    »Beug dich vor«, befahl er.
    Sie beugte ihren Oberkörper ein wenig vor. Er stand auf und steckte eine Dollarnote in ihren BH.
    »Du weißt, was das bedeutet, Schätzchen.«
    Als sie den Reißverschluss ihrer Jeans herunterzog, schüttelte Hickey den Kopf. »Der BH. Jetzt ist der BH dran.«
    Karen erstarrte fast. Karen, die sich normalerweise weder von Männern noch von Frauen etwas gefallen ließ, hätte am liebsten geschrien. Warum bringen wir die Sache nicht schnell hinter uns, wenn du mich vergewaltigen willst? Sie wusste jedoch, dass das ein Fehler wäre. Zwischen jetzt und dem Moment, in dem er ihr tatsächlich Gewalt antat, konnte eine Menge passieren. Es könnte ein Wunder geschehen. Der BH wurde vorne geschlossen. Sie tanzte jetzt mit etwas mehr Elan, hob die Hände, öffnete den Verschluss, schob ihre Finger unter die Träger und ließ den BH mit übertriebener Sinnlichkeit zu Boden gleiten.
    »Schon besser«, lobte Hickey sie. »Mein Gott, du siehst gut aus. Für eine Mutter, meine ich. Allerdings könntest du ein Implantat vertragen.«
    Ich will keine Implantate!, schrie sie im Geiste. Dennoch bemühte sie sich, sich mehr auf die Musik einzulassen und sich den Rhythmen hinzugeben.
    »Ja«, ermunterte er sie und hielt eine weitere Dollarnote hoch. Diesmal waren es fünf Dollar. Sie tanzte näher an ihn heran, damit er die Fünf-Dollarnote in ihre Tasche stecken konnte, doch er schüttelte den Kopf.
    »Beug dich vor. Und lass die Hände aus dem Spiel.«
    Es dauerte einen Moment, bis bei ihr der Groschen fiel. Sie beugte sich vor und presste ihre Brüste mit den Oberarmen zusammen, damit Hickey seinen Fünf-Dollarschein in den Schlitz stecken konnte, was er auch sofort tat.
    »Jetzt die Jeans.«
    Sie zog den Reißverschluss der Jeans herunter, behielt die Hose aber an. Während sie sich langsam drehte, trank Hickey noch einen Schluck Wild Turkey und starrte wie hypnotisiert auf ihre Brust. Karen hatte nie verstanden, warum die weibliche Brust Männer derart faszinierte. Männer starrten auf nackte Brüste wie LSD-Süchtige auf die Sonne, als ob die Milchdrüsen das Geheimnis des Universums enthielten. Da Hickey sie immer noch fasziniert anstarrte, hatte sie im Moment ein gewisses Maß an Kontrolle. Anstatt ihre Jeans auszuziehen, strich sie mit der Zunge über ihren Zeigefinger und malte einen kleinen Kreis um die rechte Brustwarze. Als sie sich aufrichtete, riss Hickey die Augen auf, und seine Nasenflügel bebten. Er trank wieder einen tüchtigen Schluck aus der Flasche.
    Sie hob beide Arme und wiegte sich zu HoldMe Now von den Thompson Twins. Wahrscheinlich sah sie aus wie eins dieser Gogo-Girls, die in den Sechzigern in hängenden Käfigen getanzt hatten. Hickey wiegte seinen Kopf im Takt der Musik, packte die Flasche am Hals und trank einen Schluck nach dem anderen. Seine Augen waren jetzt noch dunkler, wenn das überhaupt möglich war. Sie sahen nicht mehr wie bodenlose Tümpel aus, sondern wie flache Schieferscheiben. Die Augen eines Hais. In ihnen spiegelte sich kein Wissen, sondern nur Gier. Ein unbändiger, unersättlicher Appetit.
    »Weiter«, krächzte er. »Zeig mir alles, was du zu bieten hast.«
    Karen wollte ihre Jeans nicht ausziehen. Vorhin im Wagen hatte sie sich entsetzlich verwundbar und ihrer menschlichen Würde beraubt gefühlt. Sie konnte es sich aber auch nicht leisten, ihn wütend zu machen. Dann würde sie jede vermeintliche Kontrolle einbüßen. Sie musste dafür sorgen, dass er weitertrank, und ihn davon überzeugen, dass sie mitspielte. Sie ließ die Jeans über ihre Hüften gleiten, hob nacheinander die Knie und zog die Füße heraus. Es war fast ein Wunder, dass sie dabei nicht auf den Hintern fiel, und sie hoffte auf weitere Wunder in dieser Nacht.
    Der Gedanke verflüchtigte sich, als Hickey in dem Sessel herunterrutschte, sodass seine Beine ganz gestreckt

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