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24 Stunden

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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Gene. Vielleicht sollten wir beide ein Kind zeugen. Mit der Verbindung unserer Gene könnten wir der Welt einen Gefallen tun.«
    Karen schloss die Augen und betete im Stillen, dass er einen Scherz machte. »Darf ich bitte mein Diaphragma benutzen?«
    »Ach was!« Er winkte ab. »He, vielleicht kann ich es dir einsetzen.«
    Es kostete Karen Mühe, die Fassung zu bewahren.
    »Gut. Okay. Aber wenn du wieder rauskommst, will ich diesen Slip nicht mehr sehen. Dann geht's zur Sache, Schätzchen.«
    Als sie ins Badezimmer ging, nahm Hickey die Whiskeyflasehe und streckte sich auf dem Schlittenbett aus. Sein Gesicht strahlte in Erwartung dessen, was gleich kommen würde.
    Huey kam aus der Küche. In der linken Hand trug er eine Schüssel >Captain Crunchc, die so groß wie eine Salatschüssel war, und in der rechten hielt er das Handy. Er schaute auf die Satteldecke, auf der Abby gesessen hatte, und blinzelte verwirrt mit den Augen. Dann sah er sich genau um. Nach ein paar Sekunden erhellte sich sein Gesicht.
    »Spielst du Verstecken mit mir? Ja?«
    Er trug die Schüssel und das Handy ins Badezimmer. Da er Abby dort nicht fand, suchte er im Schlafzimmer. Er stellte die Schüssel auf die Matratze und legte sich auf den Boden, um unter das alte Eisenbett zu schauen. Als er seine große Gestalt zwischen die Eisenstangen und die Wand quetschte, stöhnte er. Unter dem Bett war nichts außer Schlampenwolle, wie seine Mutter das immer genannt hatte.
    Huey stand wieder auf, nahm die Schüssel, ging zur Tür und starrte noch einmal auf die leere Satteldecke. Dann spitzte er die Ohren und lauschte.
    »Abby?«
    Seine Stimme hallte durch die einsame Hütte. Die Stille verschluckte seine Worte.
    »Abby?«
    Die Außentür schlug im Wind leise gegen die Eingangstür.
    Huey drehte sich zur Tür um und sah, dass sie geöffnet war. Er riss erstaunt den Mund auf und wurde blass. Nachdem er eine ganze Weile nachgedacht und immer wieder gezweifelt hatte, verstärkte sich die Gewissheit. Er legte die Schüssel und das Handy aus den Händen und lief auf die Veranda.
    Als Karen die Badezimmertür hinter sich schloss, regte sich ihr Überlebensinstinkt. Sie drehte den Wasserhahn auf und öffnete den Spiegel schrank, in dem Vitaminpräparate, Medikamente, Gesichtsreiniger, Verbandszeug und der ganze Kram standen, der in einem Arzthaushalt zu finden war. Im untersten Fach lag eine Packung Antibabypillen. Sie warf sie in den Schrank unter dem Waschbecken, damit Hickey sie nicht fand, falls er hereinkam.
    Ihr Blick wanderte über die Medikamente in dem Schrank: Zithromax, ein Antibiotikum. Naproxen gegen Wills Arthritis. Methotrexat. Versteckt hinter dem Verbandszeug stand eine kleine, braune Flasche mit verschreibungspflichtigen Tabletten. Ihr Herz schlug schneller, als sie die Flasche in die Hand nahm und das Etikett durchlas: Mepergan Fortis. Demerol. Sie öffnete sie und sah, dass nur noch zwei rote Kapseln unten in der Flasche lagen. Nicht genug, um Hickey außer Gefecht zu setzen, selbst wenn es ihr gelingen würde, sie in die Whiskeyflasche zu werfen. Sie durchsuchte hektisch den ganzen Schrank, ohne etwas zu finden, was ihr hätte helfen können. Als sie die Tür schloss, fiel ihr Blick auf ihr Spiegelbild. Sie sah aus wie ein Geist.
    Karen spritzte sich Wasser ins Gesicht, griff nach dem Handtuch und erstarrte. In einem Keramikbecher neben dem Waschbecken standen drei Zahnbürsten. Zwischen den blauen und orangefarbenen Griffen fiel ein anderer Griff ins Auge. Ein schmalerer. Karen zog ihn aus dem Glas. Es war ein EinwegSkalpell, dessen dünne Klinge in einer Plastikhülle steckte. Als Karen das Messer musterte, wurden ihre Instinkte geweckt. Der Hauch einer Idee, der geboren worden war, als Hickeys Khakihose auf dem Boden landete, reifte jetzt zu einer Gewissheit heran.
    »Mein Gott, wie lange dauert das denn?«, meckerte er.
    Es hörte sich an, als stände Hickey genau vor der Tür. Karen warf einen Waschlappen über das Skalpell, zog ihren Slip herunter, setzte sich auf die Toilette und beobachtete die Türklinke.
    Sie bewegte sich nicht.
    Karen stand auf, zog das Skalpell unter dem Waschlappen hervor und entfernte die durchsichtige Schutzhülle von der Klinge. Die Schneide glänzte, und sie war so scharf, dass man die Haut eines Menschen wie eine Pfirsichhaut abschälen konnte. Sie reckte sich vor dem Spiegel und schaute sich an. Ob es wohl eine Möglichkeit gab, das Skalpell zu verstecken? Nachdem sie einen Moment nachgedacht hatte, schob

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