2401 - Vorstoss in die LAOMARK
Koordinaten des GESETZ-Gebers in die ATHMU bringen würden, sollte er den Aura-Träger in Gewahrsam behalten.
Perry Rhodan durfte vorerst nicht erfahren, dass all dieser Aufwand - das Erscheinen der Mounter-Flotte, die Kaperung der JULES VERNE, das Erscheinen der LAOMARK - allein ihm galt.
Die Zentrale war erreicht. Vor einem der Hauptschotten standen Terraner. Gepackt in gelb leuchtende Schutzschirme, mit kurzläufigen Waffen in Händen.
Aus kleinen, ausdruckslosen Augen musterten sie ihn, ließen ihn aber schließlich anstandslos passieren. Die Drohgebärde verfing ohnehin nicht.
Pothawk wusste um die Hilflosigkeit, mit der die Terraner der ungewohnten Situation gegenüberstanden.
Nun - bald würden sie ihre Fragen beantwortet bekommen. Zumindest die meisten.
Da stand Perry Rhodan. Trotz seines etwas mickrig wirkenden Körpers strahlte er etwas aus, was Pothawk beinahe in die Knie sinken ließ. Wusste der Terraner denn, welchen Einfluss er auf ihn und die anderen Laosoor ausübte? War er sich seiner Aura bewusst? „Ich wurde beauftragt, dich im Auge zu behalten, bis wir die LAOMARK erreicht haben", sagte er mit möglichst fester Stimme. „Mein Name ist Commander Pothawk."
„Es wäre mir recht, wenn ich allmählich erfahren würde, was ihr eigentlich wollt", sagte der Terraner. Er streckte eine Hand aus, als wollte er damit ein Begrüßungsritual beginnen.
Pothawk wich rasch zurück. Berühren wollte er den Aura-Träger unter keinen Umständen. Diese Geste hätte möglicherweise den Hauch von Sympathie, den er insgeheim für Perry Rhodan empfand, weiter gesteigert.
Ein Signal über Laosoor-Funk entband ihn von weiteren Unannehmlichkeiten. Der Ruf kam aus der LAOMARK - und er war von Arapanoag persönlich. Von einem der beiden Könige.
Pothawk drehte sich beiseite, aktivierte den Schutzschirm und die optische Blende.
Niemand würde ihn nun bei seinem Gespräch mit Seiner Hoheit belauschen können.
Es kitzelte unangenehm zwischen seinen Schulterblättern, während sich das Bild aufbaute und ihn der gestrenge Blick Arapanoags traf. Ehrerbietig schüttelte er die Ohrenhände und legte die Barthaare so weit wie möglich an. „Eure Majestät ..."
„Habt ihr bekommen, worum wir euch ersuchten?", fiel ihm der jüngere der beiden Könige ins Wort. „Nun - wir mussten improvisieren ..."
„Keine Ausflüchte, Commander!
Beantworte gefälligst meine Frage!"
Arapanoag legte die nackte Stirnhaut als Zeichen seines Unmuts in Runzeln. Aus Gründen, die das Götterreich der Diebe allein wissen mochte, ließ sich der König zwischen den Ohrenhänden eine Tonsur rasieren.
Pothawk hatte seine Mission eigentlich nur zu einem Drittel erfüllt. Nun würde sich zeigen, ob der König seine selbstständig getroffene Entscheidung, Perry Rhodan statt Generalin Kamuko zu entführen, gutheißen würde... „Es wäre nicht gut, jetzt darüber zu sprechen", sagte Pothawk. Trotz allen Respekts, den er vor dem König empfand. widerstrebte es ihm, die wichtigen Nachrichten einfach hinauszuposaunen. „Ich befinde mich nach wie vor in dem aufgebrachten Schiff. Die Wände hier haben Ohren ..."
Arapanoag ließ seine kurzen, pechschwarz gefärbten Fangzähne blicken und fauchte ungeduldig. Es dauerte ein paar Augenblicke, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. „Gut, Commander. Ich akzeptiere deine Beweggründe. Du und Hohogom bringt die Lage endgültig unter Kontrolle. Anschließend erwarte ich dich im Mark-Kastell."
Der König unterbrach grußlos die Verbindung.
Pothawk zuckte mit den Ohrenhänden.
Arapanoag verzichtete wie immer auf Höflichkeiten. Ihm selbst gegenüber musste man die Etikette aber sehr wohl wahren.
Was sollten diese unehrenhaften Gedanken? Wer war er, dass er den König kritisierte? Warum hatte er nicht erzählt, dass sich seine beiden Brüder längst an Bord der ATHMU befanden und von dort aus einen Lagebericht abliefern konnten?
Er war Arapanoag und Hawamoja mit seinem Leben verpflichtet, hatte vor ihnen den Treueid der Diebesgilde abgelegt. Und dennoch fühlte er sich nicht wohl.
Irgendetwas ... störte ihn.
Mühsam konzentrierte sich Pothawk wieder auf seine Aufgabe. Die JULES VERNE würde in Bälde eingeschleust werden. Er hatte tunlichst darauf zu achten, dass Perry Rhodan ‚nichts geschah, dass die Terraner nicht in letzter Sekunde einen Fluchtversuch unternahmen. .
Und er wollte sehen, wie Wundern und Staunen über die Zweibeiner kam
8.
Die Außenseite des gewaltigen Objekts
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