2401 - Vorstoss in die LAOMARK
Die Schutzschirme hielten ihn davon ab, die Gedanken der Pantherähnlichen zu lesen.
Eines der vier Hauptschotten öffnete sich.
Ein weiterer Laosoor schlich in die Kommandozentrale. Hohogom, wie an der diamantenen Maserung seiner Hauer unschwer erkennbar.
Die physische Präsenz des Commanders tat ihre Wirkung auf seine Artgenossen. Sie beruhigten sich. Zwei begleiteten ihn bis vor den riesigen Hologlobus.
Hohogom blickte sich interessiert um und marschierte schließlich, ohne auf seine Ordonnanzen zu achten, direkt auf Perry Rhodan zu.
Er sagte etwas. Es klang ... beeindruckt. „Ihr Nacktnasen seid schwer auseinanderzuhalten", übersetzte der Translator. „Aber ich spüre, dass du Perry Rhodan sein musst."
Er spürte es? So, wie schon die Generalin Kamuko seine Ritter-Aura gefühlt hatte? „Wir wollen diesen Akt möglichst ohne Blutvergießen hinter uns bringen", fuhr Hohogom fort. Er ließ den Helm seines Schutzanzugs nach hinten klappen. Die Ohrenhände wurden sichtbar. Finger bewegten sich, als fühlten sie sich von der Enge befreit. „Wenn ihr euch ruhig verhaltet, wird euch nichts geschehen."
„Was habt ihr mit uns vor, Commander?"
„Wir werden gemeinsam warten."
„Worauf?"
„Das wirst du sehen." Er sah sich um.
Seine Blicke blieben kurz auf Gucky hängen. Schließlich ließ er sich auf den eingezogenen Gehpfoten nieder, während seine Begleiter in jenen Positionen verharrten, die sie eingenommen hatten. „Die Laosoor haben im ganzen Schiff Position bezogen", teilte Colton über Bordfunk mit. „Manche von ihnen streichen unruhig um die stärker bewachten Knotenpunkte. Aber sie unternehmen nichts, was man als feindliche Provokation werten könnte."
„Unsere Leute sollen unter allen Umständen ruhig bleiben", wies Perry Rhodan ihn neuerlich an.
Hohogom sprang in einer fließenden Bewegung auf, deutete mit beiden Ohrenhänden auf den Unsterblichen.
Struppige graue Haarborsten, zentimeterlang, sträubten sich am Schopf. „Dir ist eine weitere Unterhaltung mit deinen Untergebenen untersagt!", rief der Commander. „Darüber hinaus fordere ich, dass ihr alle die Schutzschirme desaktiviert und aus den Anzügen schlüpft.". „Abgelehnt", erwiderte Perry Rhodan, ungeachtet des drohenden Blicks des Laosoor. „Ich gebe dir mein Wort als Kommandant dieser Expedition, dass wir euch nicht angreifen werden. Aber die Situation, in der wir uns befinden, ist sehr belastend für meine Mannschaft. Sie sollen zumindest ein gewisses Gefühl der Sicherheit behalten dürfen."
Die Ohrenhände, des Pantherähnlichen glitten eng an den Körper und verharrten dort. War dies Ausdruck seines Zorns?
Seiner Unruhe? „Ich bin bereit, ein Zeichen meines guten Willens zu setzen", fuhr Perry Rhodan fort. Er schaltete seinen Schutzschirm weg und öffnete den Helm. Leise fügte er hinzu: „Ich bitte dich, von Kommandant zu Kommandant, mir meinen Wunsch zu gewähren."
Der Laosoor umrundete ihn, blieb schließlich wieder vor ihm stehen. „Einverstanden", sagte er. „Sei dir dessen bewusst, dass die Befehlshaber in den anderen Mountern angewiesen sind, auf mein Leben und das meiner Begleiter keinerlei Rücksicht zu nehmen, sollte auch nur das geringste Zeichen von Widerstand nach draußen dringen."
„Ich garantiere mit meinem Wort für Ruhe."
„Dann ist es gut."
Hohogom hockte sich wieder nieder. Er schloss die Augen, während ihm die Schwanzhand Luft zufächelte.
So, wie ich das sehe, ist dieser Laosoor ein Mann von Ehre, dachte Perry Rhodan. Und er meint es ernst mit seinen Worten, dass er uns nichts antun will. Nun - darauf lässt sich aufbauen.
*
Eine halbe Stunde verstrich ereignislos.
Hohogom blieb in seiner Lauerstellung und verbreitete ungewohnte Ausdünstungen, die an Mohn und Zimt erinnerten, während seine Soldaten die Zentrale sicherten. Die terranischen Elitesoldaten hielten sich im Hintergrund. Telar Iphtaal hatte ihre Leute im Griff.
Dann: „Wir messen einen Strukturschock an!", rief Lars Brock.
Für einen Moment blieb er ruhig. Der Offizier stand bloß da, mit halb geöffnetem Mund, und starrte auf den Wirrwarr der Ortungsbilder und -ergebnisse, die seinen Arbeitsplatz umflossen. Er wollte zum Reden ansetzen, verschluckte sich, hustete. „Was ist nun?", fragte Perry Rhodan ungeduldig. Aus den Augenwinkeln sah er, wie Hohogom langsam auf die Beine kam und sich gehörig durchstreckte. Er sprach leise und durch ein Schallfeld abgedeckt in ein Funkgerät. Der Commander schien sich an
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