2403 - Mission CHEOS-TAI
die Leiche ins Rutschen.
Die verästelten Hände lösten sich von den Rädern, und das Wesen schlug auf dem Boden auf.
Unter dem Anzug kam schwarz glänzende Haut zum Vorschein. Nun wurde der humanoide Körperbau deutlicher. Brust und Hüftregion waren extrem dürr, die Arme und Beine sahen zerbrechlich aus.
Auch der Kopf war nun deutlich zu sehen, der zuvor ebenfalls vom Anzug umgeben gewesen war. Völlig rund glänzte er ebenso wie die gesamte Körperhaut. Eine Mundöffnung sowie Nasen- oder Ohrenlamellen schimmerten in unauffälligem Grau.
„Es gibt keine Zeichen von Gewaltanwendung", stellte Rhodan fest.
Im selben Moment ertönte Imosazis helle Stimme. „Kommt her! Schnell!"
„Sie sind wohl ebenfalls fündig geworden", prognostizierte der Terraner.
Kurz darauf standen sie nur wenige Meter entfernt neben den anderen Laosoor – und vor mindestens zwanzig toten Baumgeschöpfen.
Limbox widmete sich den Aggregateblöcken, an denen die Wesen vor ihrem Tod offenbar gearbeitet hatten. „Wenn ich mir das ansehe, kann ich nur zu einem Ergebnis kommen. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wozu diese Technik dient, aber sie war nicht aktiv und wurde von diesen Wesen gerade gebrauchsfertig gemacht. Es sind Techniker."
„Es waren Techniker", verbesserte Imosazi leise. „Woran sind sie nur gestorben?"
„Zweifelst du etwa an dem, was offensichtlich ist?", schrie Pothawk. Alle wandten sich ihm zu. Seine Erregung war überdeutlich.
Perry Rhodan verstand ihn. Keiner dieser Techniker war durch Gewaltanwendung zu Tode gekommen. Es gab nur eine logische Erklärung für ihr Ableben.
Pothawk richtete sich auf die Hinterbeine auf und sackte dann in sich zusammen. „Sie starben, als wir die Supra-Emitter einsetzten. Wir haben sie getötet. Wir."
„Das kann nicht sein!", rief einer der Diebe. „Die Emitter betäuben lediglich.
Sie töten nicht."
„Uns wurde gesagt, dass sie nicht töten", verbesserte Pothawk. „Wir wurden belogen. Und haben uns damit zu Henkersknechten gemacht!"
Die Stille, die auf diese Worte folgte, zeigte deutlich das Entsetzen der Laosoor.
Wieder einmal wurde Rhodan die Moral der Laosoor deutlich. Sie waren Diebe, aber keine Mörder. Sie wendeten Gewalt nur an, wenn es nicht anders ging. Und schon gar nicht waren sie bereit, Massenmord zu begehen.
Wenn die Emitter alle Lebewesen im GESETZ-Geber getötet hatten, waren möglicherweise Zehntausende Leben ausgelöscht worden. Ein Schiff mit mehr als tausend Kilometern Durchmesser konnte im Extremfall sogar Milliarden Besatzungsmitglieder beherbergen.
„Still", forderte Pothawk. „Hört ihr es?"
Der Terraner lauschte, doch er vernahm nichts.
„Es kommt von dort." Imosazi wies kurz an Rhodan vorbei und eilte los.
Der Terraner folgte ihr. Erst nachdem er viele Meter zurückgelegt hatte, hörte er ebenfalls ein dumpfes, rhythmisches Pochen. Er lief halb nach rechts, aber Imosazi korrigierte die Richtung. Der Nebel hatte die Geräusche verzerrt.
Nach wenigen Schritten tat sich ein Schacht vor ihnen im Boden auf. Kreisrund ragte er in scheinbar bodenlose Tiefe.
Aus ihm drang das Geräusch.
Im Schacht herrschte Dunkelheit, doch als Rhodans Augen sich daran gewöhnt hatten, sah er sich windende Bewegung.
Wie ein energetisches Gespinst schob sich ein gigantisches Etwas in die Höhe, blähte sich auf, sackte wieder tiefer, umgeben von energetischem Flimmern.
Ein undefinierbares Gebilde pulsierte dort unten wie ein riesiges Herz und sonderte das dumpfe Pochen ab, als wolle es ein lebendiges Organ nachahmen.
Pothawk stand plötzlich neben ihnen.
Er starrte auf die Holografie des Wegeplans, die nach wie vor funktionierte. „Wir sind genau im Zentrum der riesigen Halle.
Dieses Ding muss das eigentliche ..."
Er verstummte und warf sich zu Boden.
Ein Strahlerschuss jagte dicht über ihn hinweg.
Rhodan sprang zur Seite, ging in die Knie und schützte unwillkürlich den Kopf mit beiden Armen. Wer wusste, ob der Schutzschirm des SERUNS funktionierte ... Dort, wo er eben noch gestanden hatte, schlug etwas in den Boden und schmolz ihn.
Dann wankte eine unheimliche Armee aus dem Schutz des Nebels.
Pothawk: früher
„Dein Betreuer Falorimo ist der Ansicht, du seist bereits reif für die erste Prüfung", sagte die dürre Direktorin der Akademie. „Meine Bedenken wollte er nicht wahrhaben. Was bleibt mir also anderes übrig, als ihm zu vertrauen?"
„Bedenken?", fragte Pothawk. Inzwischen standen sie zu fünft auf dem schmalen
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