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2410 - Der Kontaktwald

Titel: 2410 - Der Kontaktwald Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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großen Mühen nach Hangay gekommen, um uns für den Kampf gegen TRAITOR zu wappnen. Du wirst also verstehen, dass wir keine Zeit verlieren möchten."
    Indica lächelte und nickte ihm anerkennend zu.
    Atlan hoffte, Rea-Chi-D’un sähe seinen Vorstoß ebenso positiv. Allerdings konnte ihr nicht verborgen bleiben, dass er nicht mehr und nicht weniger von ihr forderte, als zu einer höheren Instanz des Widerstands gebracht zu werden. Das ließ sich durchaus als Herabsetzung begreifen, als Affront gegen ihre Person. Lehnte sie ab, konnte es aus persönlichen Motiven geschehen – oder es bedeutete, dass die NK Hangay ihr eigenes Süppchen kochen wollte und nicht bereit war, einem potenziellen neuen Verbündeten blindlings zu vertrauen.
    Stimmte sie zu, hatte ihr Wille zum Kampf über das eigene Ego gesiegt. Er war bereit, ihr zu vertrauen. Sie war offen und klug, aber was er von ihr verlangte, war schon alles andere als „ohne".
    Die Kartanin sah ihn an, ließ ihren Blick mehrfach über ihn schweifen. Er blieb ruhig, atmete kontrolliert weiter und bemühte sich um eine entspannte Haltung. Sie durfte nicht merken, unter welcher Spannung er stand – für sie war er nicht zuletzt eine positiv besetzte Figur der Vergangenheit. Diesem Anspruch gerecht zu werden bedeutete eine Aufwertung seiner Stellung und würde es ihm erleichtern, eine aktive Rolle zu übernehmen.
    „Ich verstehe ...", sagte sie schließlich gedehnt. Ihr Lächeln verriet ihm, dass sie ihn durchschaut zu haben glaubte. „Ich nehme es dir nicht übel, Atlan. Ja, ich werde euch ins Quam-System bringen. Wir werden mit der KITONI und der ASHUKE nach Quamoto fliegen und ..."
    „Bitte entschuldige." Der Arkonide hob eine Hand. „Dein Vertrauen ehrt uns, aber wir befinden uns in einem Krieg, Kommandantin, in dem mit einer Verschwendung von Schiffsreichweiten niemandem gedient wäre. Ich möchte, dass deine beiden Schiffe hier vor Ort bleiben und genau das tun, wozu ihr gekommen seid. Ihr habt eine Mission zu erfüllen, und das werdet ihr tun. Nicht allein, um die Triebwerke zu schonen, sondern auch, um die Beobachtung des Sektors Rosaki durch die NK Hangay lückenlos fortzusetzen. Es reicht vollkommen aus, wenn du mir die Koordinaten von Quamoto gibst, Kommandantin – dazu jeden Hinweis auf eventuelle Gefahren, auf die wir achten müssen, und einen fähigen Lotsen."
    Sie blickten einander an. Noch einmal stellte er ihre junge Bekanntschaft auf eine harte Bewährungsprobe, denn deutlicher hätte er der Kartanin seinen Anspruch auf eine leitende Rolle nicht vermitteln können.
    Rea-Chi-D’un erhob sich und streckte dem Arkoniden eine Hand entgegen.
    Ihre Krallen blieben eingezogen.
     
    3.
     
    Pflichten und Sehnsüchte
     
    Und wenn sie alle noch so sehr davon überzeugt waren und je mehr sie redeten und zweifelten und schon laut nach einer Nachfolgerin schrien: Afa-Hem-F’ur konnte, wollte und würde nicht daran glauben, dass Ar-Dus-Taar nicht mehr zurückkommen würde. Sie wusste es einfach besser. Ar-Dus-Taar lebte. Sie war vielleicht verschollen, war möglicherweise in Gefangenschaft geraten, aber sie lebte und würde wiederkommen. Sie würde alle Zweifler bitter Lügen strafen und wieder den Platz einnehmen, der ihr gebührte, ihr ganz allein.
    Auch wenn nun Afe-Hem-F’ur an ihrer Stelle das Segment Quamoto der Noquaa-Kansahariyya Hangay leitete, wusste diese doch in unverbrüchlicher Gewissheit, dass dies nicht für ewig sein würde. Anführerin zu sein war eine Berufung. Zu großen Taten wurde man geboren. So wie Ar-Dus-Taar, deren Ausstrahlung die Kartanin mitriss. Sie verfügte über das notwendige Charisma, war eine strahlende Heldin.
    Afa-Hem-F’ur hingegen wusste, dass sie selbst lediglich eine Dienerin war. Jemand, der notgedrungen in die Bresche sprang, ein Platzhalter in größter Not, seit Quamoto in Chaos zu versinken drohte.
    Sechzehn Monate rieb sie sich in dieser Rolle auf, die ihr nie zugedacht gewesen war. Seit viel zu langer Zeit leitete sie den Segmentplaneten und stand dem Regionalen Sternenrat vor, der sie fast einstimmig zur Anführerin gewählt hatte.
    Sie stand am großen Südfenster und beobachtete versonnen das Treiben in den Straßen der Stadt, deren schlanke Türme in den stahlblauen Himmel des Planeten stachen. Makeshi war auf ihre Art schön. Es war wie mit dem Planeten selbst. Wer ihn nur flüchtig betrachtete, musste zu dem Schluss kommen, dass es sich um eine triste Welt handele; eine Kugel im All von rund

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