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2413 - Das Genetische Magazin

Titel: 2413 - Das Genetische Magazin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie er sich für den Anschlag auf sein Leben revanchieren konnte. Er stellte Datenrecherchen an, filterte unauffällig Dienstpläne aus den Datenbeständen des Schiffes und suchte ein paar Rohstoffe zusammen, die er für die Durchführung seines Vorhabens benötigte. Als er damit fertig war, blieben ihm gerade noch drei Stunden, bis seine Schicht begann.
    Pharoib Inssino schlief unruhig. Undeutlich ahnte er, dass Sheymor Merquin ihm zwei Schichten voraus war. Dass er diesen Vorsprung je aufholen konnte, bezweifelte er. Er wälzte sich auf seiner Liege hin und her, während der Lamellenpanzer sein schrilles, ungleichmäßiges Lied sang. Es machte ihn wieder wach. Als er sich endlich erhob und sich für die Nachtschicht erfrischte, fühlte er sich hinterher wie zersägt. Müde erreichte er das Genetische Magazin und blieb kurz darauf unweit der Senke stehen.
    Etwas hatte sich verändert. Mehrere Tanks fehlten. Merquin hatte sie offensichtlich entfernt.
    „Es gelten neue Kodes", meldete sich der Arbeitsrechner bei ihm. „Ich überspiele sie in deinen Stift."
    Pharoib Inssino zog den Stift hervor und musterte die Holoanzeige. Merquin hatte Schirmprojektoren aufgestellt, die einen Teil der Tanks ausblendeten und durch eine Hintergrundaufnahme ersetzten. Der Aufwand war unnötig, es sei denn, Sheymor Merquin unternahm Dinge, die kein anderer sehen sollte.
    Inssino schaltete für Sekunden eine Strukturlücke und betrat die Sperrzone.
    Am Schirmfeld entlang standen Roboter mit Paralysatoren. Eine Lampe auf dem Tisch in der Nische verbreitete einen Hauch von Tageslicht.
    Der Kolonnen-Anatom trat an das Steuerfeld und aktivierte es. Die Automatik pumpte das Fluid ab, während sich die Gestalt im Innern des Tanks reckte und streckte. Inssino klappte den Deckel auf und wartete gespannt.
    Danton richtete sich auf. Er tat es geschmeidig und stieg schnell aus dem Tank.
    „Ich bin Pharoib Inssino, der Stellvertretende Leiter des Genetischen Magazins", stellte er sich vor. „Warte, ich hole dir ein Tuch, damit du nicht frierst."
    Er brachte es ihm, und Danton wickelte es sich um den Körper. „Ich danke dir, Pharoib Inssino."
    „Du willst bestimmt wissen, warum ich dich aus dem Tank befreit habe", sagte er.
    „Eigentlich interessiert mich mehr, warum du es nicht vorige Nacht schon getan hast."
    „Aus Vorsicht. Sheymor Merquin sollte nichts merken."
    „Du erweist mir einen großen Gefallen, wenn du mich jede Nacht für kurze Zeit aus dem Tank lässt", sagte der Terraner. „Kann ich als Gegenleistung etwas für dich tun?"
    „Ich verlange keine Gegenleistung.
    Allerdings wäre ich dir dankbar, wenn du mir ein wenig über die Bestien erzählen könntest, die du kennst."
    Roi Danton tat ihm den Gefallen.
    Pharoib Inssino merkte bald, dass der Terraner in der Tat einiges über diese Kreaturen wusste. Er kannte ihre wesentlichen Merkmale, er ließ sogar durchblicken, dass er selbst schon Makro-Bestien begegnet war. Als er nach längerer Zeit schwieg, deutete der Kolonnen-Anatom auf den Tisch und den Arbeitsrechner. „Zehntausende von Datensätzen warten darauf, bewertet zu werden. Die meisten von ihnen dürften falsch sein. Kannst du mir helfen, sie zu unterscheiden?"
    Vier Stunden arbeiteten sie gemeinsam an dem Rechner. Danton siebte für ihn Hunderte von falschen Informationen aus. Immer wieder machte er Bemerkungen, die Inssino gierig in sich hineinsog. Die Bestien stammten aus genau diesem Universum und aus dem näheren Umfeld ihres derzeitigen Einsatzortes.
    So viel Glück ...
    Pharoib Inssino dachte lange über diese Informationen nach. Eine Frage drängte sich ihm auf, die ihm Danton bestimmt nicht beantworten konnte.
    Wieso tauchten diese Informationen nicht in den Daten der Dunklen Ermittler über die Milchstraße und die Lokale Gruppe auf?
    Dennoch getraute er sich, sie zu stellen.
    Der Terraner nickte nachdenklich. „Es ist möglich, dass sie dennoch darin enthalten sind. Aber die Galaxien tragen andere Namen. Ohne genaue Koordinaten kann kein Rechner die Übereinstimmung feststellen."
    „Wenn du Makro-Bestien kennst, bist du schon weit herumgereist", versuchte Inssino es mit einem anderen Ansatz.
    „Ja. In meinem dreitausendjährigen Leben bin ich Hunderte von Millionen Lichtjahren gereist. Und das nicht nur einmal. Mit Sicherheit kenne ich viele Völker, von denen du in deinem Leben noch nie gehört hast."
    Er nannte Namen, Galaxien, Ereignisse, und da merkte Pharoib Inssino bald, dass Danton nicht zu TRAITOR

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