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2413 - Das Genetische Magazin

Titel: 2413 - Das Genetische Magazin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein Anliegen vortragen. Rorian Omokra würde Inssino aufgrund dessen, was Danton ihm über die Bestien mitgeteilt hatte, zum Leiter des Magazins befördern.
    Seine eigene Karriere war damit zu Ende, und das war es, wogegen sich Sheymor Merquin mit aller Macht wehrte. So leicht wollte er sich nicht ins Abseits drängen lassen.
    Die Vorstellung, dass ausgerechnet sein Rivale Pharoib Inssino es sein würde, der den Ruhm erntete, ließ den Kolonnen-Anatomen fast den Verstand verlieren. Er sprang so heftig auf, dass der Hocker umstürzte. Ein wenig hilflos stand Sheymor Merquin im leeren Wohnbereich. Ohne Käfig und ohne Como Cavendish fehlte ihm etwas.
    Auch daran trug Inssino die Schuld.
    Merquin war nicht bereit, das hinzunehmen. Der Gedanke, in den Annalen der Skapalm-Bark als Verlierer aufzutauchen, nicht mehr als eine Randnotiz, versetzte ihm den letzten Stoß. Er fuhr herum, stürmte zum Ausgang und ließ sich auf dem schnellsten Weg zum Genetischen Magazin tragen.
    Er hatte keine Nachtschicht. Daher zählte er zu den unbefugten Personen, es sei denn, sein Stellvertreter legte ausdrücklich fest, dass er eintreten durfte.
    Wenn nicht, störte es Merquin auch nicht. Die Türen blockierten deswegen noch lange nicht. Er konnte das Magazin problemlos betreten, aber die Automatik stufte ihn als Unberechtigten ein und verwarnte ihn. Der Hoch-Medokogh erhielt eine Meldung darüber, aber die würde er vermutlich erst am Morgen lesen.
    Sheymor Merquin nahm gern mögliche Disziplinarstrafen auf sich, wenn er vorher sein Ziel erreichte. Später konnte er immer noch sagen, dass Pharoib Inssino das Urbild des Terraners aus dem Tank befreit hatte und er ihn daran hindern wollte.
    Der Kolonnen-Anatom wählte den Eingang, der sich der Senke am nächsten befand.
    „Deine Schicht beginnt noch nicht", meldete die Automatik. „Es liegt keine Berechtigung vor."
    „Ich weiß. Dennoch habe ich wichtige Gründe, die Senke aufzusuchen."
    Einem Ganschkaren hätte er es vermutlich plausibel machen können. Der Automat blieb jedoch stur. „Du bist nicht befugt, zu diesem Zeitpunkt das Magazin zu betreten. Bitte kehr um!"
    Als Antwort schaltete Sheymor Merquin den Antigrav ein und schwebte davon. Der Automat plapperte noch eine Weile hinter ihm her, bis er seine Ermahnungen endlich einstellte. Zu diesem Zeitpunkt tauchte die Brücke in Merquins Blickfeld auf. Dahinter lag die Senke in gedämpftem Licht, aber aus dem Innern der abgeschirmten Zone drang heller Schein.
    Der Kolonnen-Anatom setzte kurz vor dem Schirmfeld auf. Mit drei Schritten erreichte er es und schaltete eine Lücke.
    Drinnen sah er Danton in seinem Tuch, ein Stück seitlich verharrte hoch aufgerichtet Pharoib Inssino, den Körper in Siegerpose leicht verdreht. Die Lamellen des Panzers schwangen lautlos hin und her, eine Kunst, die ein Kolonnen-Anatom höchstens im Zustand größter Euphorie beherrschte. Inssinos Gesicht schien von innen heraus zu glühen, während der Terraner eher wirkte, als sei er froh, alles gesagt zu haben.
    Jetzt bemerkten sie sein Erscheinen.
    Danton reagierte mit einem Zucken der bewimperten Lider, das war alles. Pharoib Inssino jedoch drehte sich in seine Richtung und sah ihn von oben herab an.
    Wenn es noch einen Zweifel gegeben hätte, wer hier ab sofort der Chef war, spätestens jetzt wäre er ausgeräumt gewesen.
    „Du willst alles!", schrillte Merquin.
    „Aber du bekommst nichts!"
    „Kleinkrämer!", verspottete Inssino ihn. „Du hast hier nichts mehr zu suchen. Nimm deine Habseligkeiten und verschwinde!"
    Eine grellrote Stichflamme zuckte durch Sheymor Merquins Bewusstsein.
    Sein Blickfeld verengte sich auf den Rivalen, die Gestalt im weißen Tuch nahm er nicht mehr wahr. Er stürmte auf Inssino los, dessen Lamellenpanzer gefährlich sirrte. Dann hatte Merquin ihn erreicht. In seiner Hand blitzte ein Skalpell, das er blitzschnell aus dem Etui unter seinem Panzer gezogen hatte. Er führte einen Schlag gegen Inssinos linken Arm, der aber ins Leere ging.
    Der Rivale stand plötzlich hinter ihm.
    Merquin spürte den Luftzug, als die Hände des anderen nach seinem Hals griffen. Er warf sich nach vorn, entging der Attacke mit Mühe und Not. Hastig ordnete er seine Gedanken. Blinder Angriff brachte nichts. Merquin zog sich ein Stück zurück, schuf Platz zwischen sich und Pharoib Inssino.
    „Du Narr!", klirrte dessen Stimme.
    „Finde dich mit den Tatsachen ab. Du hattest dieselben Chancen wie ich. Du hast sie nur nicht genutzt."
    „Es lag

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