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2413 - Das Genetische Magazin

Titel: 2413 - Das Genetische Magazin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Es handelt sich um die Galaxis, die eure Dunklen Ermittler in den terranischen Katalogen unter M 87 finden. Dort züchteten zur damaligen Zeit Angehörige der Okefenokees aus dem Genmaterial der Skoars die ersten Bestien. Als lebende Kampfmaschinen sollten sie Soldatendienste leisten. Ihre Körperform war dazu bestens geeignet. Sie glichen äußerlich ihren heutigen Verwandten, den Halutern, waren jedoch deutlich größer und besaßen eine borstige, schwarzbraune bis rotgelbe Haut. Sehr bald wurden sie so mächtig, dass sie ihre eigenen Schöpfer angriffen und erst viel später von diesen besiegt wurden."
    Die Worte des Terraners versetzten Pharoib Inssino in eine unbeschreibliche Stimmung. Übergangslos fühlte er sich leicht wie eine Feder. In seinen Gedanken tauchten Informationssplitter auf, die genau zu dieser Historie passten. Genetische Sequenzen und Genomanalysen zum Beispiel, die von Kolonnen-Anatomen der einstigen Skapalm-Bark CAFERAST unterzeichnet waren. Vieles, was seit Jahrtausenden scheinbar ein unlösbares Rätsel oder ohne Zusammenhang gewesen war, fand jetzt eine Erklärung.
    „Dank des erbeuteten Dimetranstriebwerks verließen die Bestien Druithora und ließen sich unter anderem in den Magellanschen Wolken nieder", fuhr Danton fort. „Dort entwickelten sich zwei neue Typen, die Uleb und die Haluter."
    Der Terraner erzählte und erzählte.
    Ohne sich dessen richtig bewusst zu sein, verschlang Inssino praktisch jedes seiner Worte ohne eine einzige Zwischenfrage.
    Der Kolonnen-Anatom wusste, dass das Urbild die Wahrheit sagte. Viele der Geheimnisse und genetischen Probleme wie etwa das fehlende Planhirn der Mikro-Bestien würden sich mit diesem Wissen höchstwahrscheinlich lösen lassen, etwa mithilfe der noch lebenden Haluter oder der Uleb.
    Stunde um Stunde verging. Längst war mehr als die Hälfte der Nacht verstrichen. Pharoib Inssino hatte noch nichts gearbeitet und wunderte sich über sich selbst, weil er so lange zuhören konnte. Irgendwann gegen Morgen stellte er plötzlich fest, dass der Terraner schwieg.
    „Du bist fertig?"
    „Es ist alles gesagt, was zu sagen war."
    „Du hilfst mir und nicht Sheymor Merquin, das tut nur ein guter Freund.
    Ich bedaure, dass ich im Gegenzug nichts für dich tun kann, Roi Danton."
    „Ich brauche den Tank nicht, denn ich habe meinen Chip, wie du weißt. Es ist völlig überflüssig, mich in diesen Behälter zu sperren. Du könntest beim Hoch-Medokogh eine Erlaubnis erwirken, dass ich mich irgendwo im Schiff aufhalten darf, in einer bewachten Wohnung zum Beispiel."
    „Das würde ich gern für dich tun, aber ich denke nicht, dass der Hoch-Medokogh das entscheiden kann. Es ist Sache der Verantwortlichen in der Dienstburg.
    CRULT ist zuständig."
    „Dann vergiss es."
    Inssino sah dem Terraner an, dass die Sache für ihn damit erledigt war. „Es tut mir leid. Das Einzige, was ich dir anbieten kann, sind weitere Stunden außerhalb des Tanks."
    „Jetzt, da du die Wahrheit kennst, wird dein Widersacher das nicht zulassen."
    „Er muss. Zweimal in den vergangenen Wochen hat er mich zu töten versucht. Es ist jedes Mal schiefgegangen.
    Einmal habe ich ihm in derselben Weise geantwortet, auch dieser Anschlag klappte nicht."
    „Dann wird er es jetzt erst recht versuchen."
    „Für Sheymor Merquin ist es zu spät.
    Nach Ende meiner Schicht suche ich den Hoch-Medokogh auf und berichte ihm, was ich herausgefunden habe. Danach werde ich der Leiter des Genetischen Magazins sein ..."
     
    *
     
    Er konnte nicht schlafen, und er wollte es auch nicht. Die Transportrollen der Liegestatt seufzten, weil er sich ständig umdrehte. Irgendwann hielt Sheymor Merquin es nicht mehr aus. Er stand auf und wechselte nach vorn in den Wohnbereich, setzte sich im matten Nachtlicht auf einen Hocker.
    „Ich darf es nicht zulassen!", zischte er wütend. „Inssino muss mit den Ordnungsmächten im Bunde sein."
    Inzwischen war klar, dass er auch dem zweiten Anschlag entgangen war. Merquin hatte zunächst triumphiert, als die Meldung vom Tod eines Kolonnen-Anatomen die Runde gemacht hatte. Zwei Stunden später war dann durchgesickert, dass es sich um Enkamm Therabo handelte.
    Pharoib Inssino steckte folglich im Genetischen Magazin, und dort entschied der Stellvertreter womöglich in diesen Sekunden über das Schicksal seines Vorgesetzten.
    Inzwischen glaubte Merquin, dass Danton die Wahrheit gesagt hatte. Pharoib Inssino würde so bald wie möglich den Hoch-Medokogh aufsuchen und ihm

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