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2414 - Die Bestie Ganymed

Titel: 2414 - Die Bestie Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erniedrigende Beschädigung seiner Körperlichkeit hinnehmen. Die tatsächlichen Vorgänge blieben ihm, dem reduzierten Wesen, rätselhaft. Doch sie hinterließen den Geschmack von Zerstörung und Beeinflussung, die all das durchdrangen, was ihn ausmachte. Die Technologie der Terminalen Kolonne zerriss ihn und nahm ihm etwas Unwiederbringliches weg, wie es schien, und ersetzte es durch etwas anderes.
    Irgendwann fand die Entstofflichung ein Ende.
    Sinneseindrücke kehrten zurück, Roi fand sich wieder. Mühsame Versuche, einen vernünftigen Gedanken zu formulieren, ließen ihn nach einiger Zeit glauben, dass er tatsächlich noch lebte.
     
    *
     
    Man brachte ihn vom Reprotron ins Tresorhaus, in den Biostasis-Tresor.
    Dort wurde er gereinigt, versorgt und in einem Raum der Zeitlosigkeit eingelagert.
    Bewusstlosigkeit griff nach ihm, immer wieder. Er wehrte sich dagegen.
    Wollte wissen, wo er war und was er war. Unter keinen Umständen wollte sich der Unsterbliche dem angenehmen Gefühl des Dahintreibens hingeben. Jede Information, die er aufnehmen konnte, mochte wichtig sein. Der Raum, die Bedingungen, Vorgänge, die angewandte Technik ... Roi wollte diese Dinge behalten; immer mit dem Hintergedanken, irgendwann fliehen und sein Wissen weitergeben zu können.
    Seine Körperstruktur hatte im Reprotron-Haus tatsächlich gelitten.
    Lücken in Geist und Körper schienen entstanden zu sein. Er, die Schablone, hatte einen Teil seines Selbst an eine Kopie weitergegeben, von der er nicht wusste, ob sie denn wirklich existierte.
    Seinem Gefühl nach war der Versuch gescheitert. Man hatte ihn wohl vermessen, auf seinen genetischen Kode zugreifen wollen und Informationen entnommen, ohne jedoch daraus etwa eine Kopie entwickeln zu können.
    Wie denn auch?
    Die Multiduplikatoren der Meister der Insel hatten eine atomare Abtastung vorgenommen, die auch den genetischen Fingerabdruck des jeweiligen Lebewesens erfasst hatte. Höherdimensionale Sequenzen, in denen man allgemein das Bewusstsein mit einbezog, konnten jedoch selbst diese ungemein hoch entwickelten Geräte der Lemurer nicht vervielfältigen. Es erschien Roi kaum glaubhaft, dass die Reprotron-Technik diesbezüglich einen Schritt weiter gegangen sein sollte.
    Der Zellaktivator in seiner Schulter pulste wie verrückt. Er sandte fünfdimensionale Schwingungen auf breiter Front aus, die sich durch sein Zellgewebe pressten, entstandene Fehler im genetischen Kode sichteten und gleichzeitig reparierten. Diese Schlagworte fassten nur unzureichend jene komplizierten Vorgänge zusammen, die tatsächlich in und mit ihm geschahen. Die Technik der von ES ausgegebenen Zellaktivator-Chips würde den Menschen wohl für immer ein Rätsel bleiben.
    Hauptsache ist, dachte Roi müde, dass ich so schnell wie möglich regeneriere.
    Allmählich fühlte er sich besser.
    Stunden mussten seinem subjektiven Empfinden nach vergangen sein. Stunden, die er für sich selbst als Schlafwachen bezeichnete.
    Wie es wohl Yrendir erging? Der Mor’Daer besaß vielleicht die bessere körperliche Konstitution, aber er war auf sich allein gestellt. Roi empfand zwar keinerlei Sympathie für den Schlangenähnlichen; doch sein Interesse musste allem gelten, was mit der Terminalen Kolonne und den rätselhaften Vorgängen in ihrem Inneren im Zusammenhang stand.
    Dann: der Kontakt.
    Mit dem Anderen. Mit einer Kopie von Roi Danton, die sich selbst als originäres Lebewesen begriff. Ein Schmerzschock ging mit dem mentalen Erstkontakt einher. Der Andere wurde soeben der Länge nach auseinandergeschnitten.
     
    *
     
    In der Skapalm-Bark LUCRIFIR bearbeitete man soeben ein Wesen, das sich selbst als Roi Danton verstand. Es musste sich um jene Kopie handeln, die man aus ihm gezogen hatte. Sie besaß ein ausgeprägtes Ich-Verständnis und hielt sich selbst für ein originäres Lebewesen.
    Kolonnen-Anatomen zerschnitten den Anderen. Die eine Körperhälfte wurde am Leben erhalten, der Rest wie Müll entsorgt. Der unglaublich grausame Vorgang erzeugte schreckliche Emotionen in Rois Kopie – und ließ sie auf ihn selbst zurückschlagen.
    Er pendelte im Prozess des Schlafwachens immer höher an die Oberfläche des Erwachens. Die mentale Verbindung zwischen ihm und dem Anderen ließ ihn die Schmerzen in ebensolcher Qualität spüren, wie der kopierte Roi Danton sie empfand. Beide schrien sie, beide flehten sie um Erbarmen, beide fühlten sie den Wahnsinn nahen.
    Wollten die Anatomen Informationen über die

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