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2414 - Die Bestie Ganymed

Titel: 2414 - Die Bestie Ganymed Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stimme in befehlsgewohntem Ton. Seltsame Geräusche, von körperlicher Unzulänglichkeit umgeben, erklangen. Dieses Geschöpf, das ihm seine Wünsche aufzwang, war ihm übergeordnet.
    Obwohl es schwach war und nach unheilvoller Perfidie stank.
    Er „blickte" sich um.
    Rings um ihn war es hell. Das Licht erfüllte eine Bandbreite, die ihm angenehm erschien. Irgendwo, an ... Wänden, endete seine Sicht. Dort scheiterte er, weiter hinauszublicken. Obwohl er sich bemühte und mit aller zur Verfügung stehenden Kraft darauf konzentrierte, eine solche ... Wand zu durchschauen.
    Es funktionierte nicht. Ihm waren Grenzen gesetzt. Er musste dies akzeptieren.
    „Lebe!", wiederholte die Stimme.
    Ja. Er würde dieser Anordnung gehorchen. Sie stellte Sicherheit dar, in diesem Raum, dessen Regeln ihm nicht klar waren. Die Milliarden von Einzelinformationen beherbergten, deren Bedeutungen und Querbeziehungen er noch nicht verstand. Also würde er vorerst seine Kraft darauf verwenden, zu leben. Wie es der Andere wünschte.
    Etwas änderte sich grundlegend. Er fühlte ... Temperaturschwankungen.
    Der Aggregatzustand in jenem Raum, den er mit seinem Körper teilweise beanspruchte, erfuhr eine Umgestaltung.
    Wasser.
    Es quoll aus den Wänden, schoss in den Raum, machte ihn nass.
    Was musste er tun oder verändern, damit er am besten für diese Umgestaltung gewappnet war? Verlangte man von ihm, die Flüssigkeit zu trinken? – Nein. Dafür reichte die Aufnahmekapazität seines Körpers nicht.
    Sollte er schwimmen? Zeigen, dass er dazu in der Lage war?
    Weitere Alternativen wurden ihm bewusst. Sie addierten sich in mehreren Listen. Solche, die mit „unwahrscheinlich", „möglich" und „wahrscheinlich" überschrieben waren.
    Es erschien ihm als unwahrscheinlich, das Wasser tottreten zu müssen.
    Es erschien ihm als möglich, dem Wasser entkommen zu müssen. Es erschien ihm als wahrscheinlich, im rasch steigenden Wasser überleben zu müssen.
    Er ging ein paar Schritte. Der Widerstand der Flüssigkeit war schwerer zu überwinden als der von Atemluft.
    Marginal zwar, aber immerhin spürbar.
    Das Wasser reichte nun bis zu seiner Hüfte. Es sprudelte, verwirbelte, erzeugte seltsame, ihm nicht klare Strukturen. Es sprudelte und schäumte ... chaotisch. Unterwarf sich keiner Regelung.
    Ein guter Gedanke!, lobte er sich selbst.
    Nun stand es ihm bis zur Brust und bald bis zum Hals. Das Wasser lenkte das Licht ab, unterwarf es einer neuen Gattung an Gesetzen, die irgendwo in seinem Gedächtnis verankert sein mussten.
    Instinktiv tat er etwas. Er atmete tief, tief, tief ein. Auch wenn es vielleicht nicht notwendig war, so gab ihm diese bewusst ausgeführte körperliche Veränderung doch das Gefühl, das „Richtige" zu tun.
    Das Wasser schwappte über ihn.
    Zeit spielte plötzlich eine Rolle. Als messbare Einheit. So, wie mit erstaunlicher Abruptheit alles in seiner seltsamen Existenz als genau quantifizierbar erschien.
    Das Wasser hatte soundso lang benötigt, um seinen Kopf zu überschwemmen. Also würde es, grob geschätzt, zehneinhalbmal so lange dauern, bis es die Decke erreichte.
    Er stieß sich ab und vollführte Schwimmzüge. Mit Armen und Beinen.
    Er benötigte erstaunlich viel Energie dafür. Daher musste er schwer sein.
    Sein spezifisches Körpergewicht stellte ein gewisses Manko dar, wenn er die Überlebensmaxime als jenes Ziel definierte, das ihn der Andere aufgetragen hatte zu erreichen.
    Wollte er denn überleben? War dieser Wunsch erstrebenswert? Was war, wenn er einfach aufhörte? Es konnte nicht allzu schwer sein, die lebensnotwendigen Körpertätigkeiten einzustellen.
    Atmung zum Beispiel. Dies war ein Vorgang, den er, wie er meinte, ausreichend kontrollieren konnte, um Ohnmacht und Nichtexistenz herbeizuführen.
    Der Raum war nunmehr bis in halbe Höhe mit Wasser gefüllt. Mit kräftigen Bewegungen schwamm er dahin. Er näherte sich den Wänden. Tastete sie ab. Fühlte raues Material unter seinen Fingern. Kalt war es und schmierig.
    Ihm blieb noch ein wenig Zeit, bis er eine selbst bestimmende Entscheidung treffen musste. Indes konnte er ein seltsames Problem durchdenken, das ihn bohrend, nagend, irritierend störte.
    Seine Existenz bedurfte einer weiteren Größe: einer determinierenden Namensgebung. So, dass er sich als Individuum sehen und sich selbst Bedeutung, die ihn von leblosen Dingen unterschied, zuordnen konnte.
    Er würde sich vorerst ... Null nennen. Diese Nichtzahl stellte in ihrer neutralen

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