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2417 - Sklave der Maschinen

Titel: 2417 - Sklave der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war. Ihre Erinnerungen und Erfahrungen, Werte und Wertigkeiten verschmolzen miteinander.
    Jetzt entstand eine wahrhaft neue Persönlichkeit, mächtig und stolz. Die Zukunft schien rosig und voller Herausforderungen und Wunder, die erlebt werden wollten. Alomendris verband sich mit der Umgebung, lernte die Sprache der Pflanzen in seiner Nähe zu „sprechen" und seinerseits dem anderen Leben zu lauschen.
    Alles schien gut, die Albträume vergessen.
    Und als er es gar nicht mehr erwartet hatte, als jeder bloße Gedanke an die Maschinenzivilisation lächerlich und absurd erschien ...
    ... entdeckten die „Augen" der Wälder eine seltsam vertraute Gestalt zwischen ihren Geästen und Stämmen. Eine große Gestalt, einen Körper, der nicht an diesen Ort gehörte.
    Einen Leib aus Plastik und Stahl, Glas und Drähten, Chips und Kontakten ...
    „Ich weiß, dass du mich sehen kannst, Herr!", sagte der 1-A1-1 jedes Mal, wenn er die zentrale Lichtung erreicht hatte und stehen blieb. Es war kein Traum und keine Fiktion. Boresh Thanorn hatte keine Barrieren und Zäune durchbrechen müssen, um ihn zu betreten. Er war eine materielle Projektion, die von der Maschinenintelligenz nach Belieben projiziert werden konnte.
    „Hab keine Sorge, die Zeit des Alleinsein ist vorbei! Wir waren lange Zeit auf der Suche nach dir, und jetzt haben wir dich endlich gefunden. Jetzt wird alles wieder gut, Alomendris. Du bist nicht mehr allein, und wir werden dich wieder hegen und pflegen und dir dienen ..."
    Es war keine leere Drohung und kein böser Traum. Die Erish Vikhtold waren nicht untergegangen und hatten die Hoffnung nie aufgegeben.
    Wenige Tage nach Boresh Thanorns erstem Erscheinen landeten ihre Schiffe und schleusten die Roboter aus. Alomendris verstand nicht, wozu sie diese Vehikel brauchten, denn sie alle waren Phantomkörper wie der 1-A1-1 und theoretisch von der Maschinenintelligenz einfach zu ihm projizierbar. Er verstand es nicht, doch nicht nur dieses. Der Schock hatte ihn in eine Starre versetzt, in der nicht nur alle Gedankenprozesse gelähmt waren, sondern auch die Vitalvorgänge in ihm. Er verfiel in einen agonieähnlichen Zustand.
    Doch das bewirkte lediglich, dass sich die Roboter seiner umso rührender annahmen. Sie gaben ihm alles, was sie ihm geben zu müssen meinten, und fragten ihn nicht danach, ob er es wollte oder nicht.
    Boresh Thanorn kam wieder regelmäßig zu ihm und unterhielt sich mit ihm.
    Alomendris konnte ihn nicht hassen.
    Selbst jetzt noch hegte er fast freundschaftliche Gefühle für seinen Obersten Diener. Boresh Thanorn war nicht böse, ihn traf keine Schuld. Er war nur ein ausführendes Organ mit vielleicht sogar einem kleinen Hauch von einer kybernetischen Seele.
    Der Wald erfuhr, dass die Erish Vikhtold die Schlacht um das Imeon-System mit schweren Verlusten bestanden hatten, einem kläglichen Rest alter Größe. Sie waren geschlagen worden, aber dabei nicht untergegangen, und hatten mit maschinenhafter Beharrlichkeit an Programmen gearbeitet, um sich wieder gegen diejenigen zu erheben, die behaupteten darüber zu wachen, dass sie nie wieder Terror und Tod ins Weltall tragen konnten.
    Aber die Sieger waren organisch und daher sterblich. Ihre Imperien überdauerten viele Jahrtausende, doch als sie schließlich zu dämmern begannen, schlug die Stunde der Maschinen erneut.
    Die Erish Vikhtold standen neu auf, nach zwei Millionen Jahren des Wartens, und eroberten große Teile von dem zurück, was sie einmal besessen hatten.
    Parallel dazu lief die Suche nach ihrem Herrn Alomendris, von dem sie wussten, dass er nicht gestorben, sondern geflohen war. Die Maschinenintelligenz ließ neue Schiffe bauen, Millionen von ihnen, und schickte sie auf die Suche, ausgestattet mit einem einzigen Auftrag: ihren Herrn Alomendris zu finden und aus der Einsamkeit zu befreien!
    In ihrer eigenen Logik folgerten die Maschinen, dass ihr Herr vor den Feinden geflohen sei – und nicht vor seinen Dienern.
    Einhunderttausend gigantische Schiffe suchten Galaxis nach Galaxis ab und gaben nie auf. Sie forschten und fahndeten, verfolgten die geringsten Spuren – und wurden am Ende fündig.
    Alomendris kümmerte und siechte dahin. Die Weißen Herren versuchten ihn aufzurichten, aber er hörte ihre Stimme nicht mehr. Enareenor erreichte ihn nicht.
    Die 126 Wälder starben ab, doch aus den absterbenden Teilen erwuchs etwas Neues. Der Wald mutierte und richtete sich neu auf. Die jungen Teile übernahmen das Alte. Alomendris bekam

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