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2419 - Der neue Herr der SOL

Titel: 2419 - Der neue Herr der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nichts daran änderte, dass ihre Kopfhaut zu jucken begann.
    „Schludrigkeit bringt uns nicht weiter, sondern höchstens in Shabazzas Küche.
    – Da es also eine Behörde an Bord gibt, bei der Individualanträge eingebracht werden können und die entscheidungsbefugt ist, muss sie auch darüber befinden.
    Sie kann nicht argumentieren, dass man sich nun in Hangay aufhält und wirklich andere Sorgen hat. Es ist kein Gnadenakt der Kommandantin, wenn sie solche Anträge prüft, sondern ihre Pflicht, sich damit zu befassen."
    „Aber das wollen wir ja ohnehin!" Tek rang die Hände. „Falls wir jemals dazu kommen."
    „Mir ist wichtig, diesen Unterschied herauszustellen", sagte Rasmonn ungerührt. „Eine Petition stellt ein Mittel der politischen Willensäußerung dar. Die Unterzeichner erklären ihre Unterstützung für ein bestimmtes Vorhaben. Die Politik – im konkreten Fall die Schiffsführung der SOL – kann das Konzept entgegennehmen oder auch nicht, kann es behandeln oder auch nicht, kann die Empfehlungen befolgen oder auch nicht. ›Petent‹ ist kein Rechtsstatus wie ›Antragsteller‹.
    Die Kommandantin kann die Wünsche der Petenten – deren Anzahl, nebenbei bemerkt, rein rechtlich keine Rolle spielt – aufgreifen, wenn sie dies für richtig hält, oder sanktionslos verwerfen, wenn ihr die Idee unbrauchbar erscheint. Es gibt keine Formvorschriften für Petitionen, keine Mindestanzahl von Unterschriften, keinerlei rechtliche Folgen.
    Kurz zusammengefasst: Petition – kein Rechtsanspruch, Einzelantrag – Rechtsanspruch mit Entscheidungspflicht der Behörde.
    Auch in der Frage der Einbürgerung – und jetzt sind wir beim Kern der Sache – muss man streng unterscheiden. Falls die Volksgruppe der Mom’Serimer durch ihre bevollmächtigten Vertreter den Beschluss fasst, der LFT beizutreten, und der Kommandantin einen diesbezüglichen Wunsch mitteilt, so kann diese jenen bloß entgegennehmen und zusichern, das Gesuch bei der Rückkehr des Schiffes der politischen Führung zu übergeben, eventuell mit einer wohlwollenden Anmerkung; mehr jedoch nicht!
    Weder muss noch darf sie über eine derartige Causa entscheiden. Das wäre genauso der Beitritt einer politischen Einheit wie die Assoziation eines Planeten oder Sonnensystems. Wenn beispielsweise ein System des arkonidischen Imperiums sich davon lossagen und stattdessen der Liga Freier Terraner anschließen möchte, könnte die Akzeptanz dieses Beitrittes Krieg bedeuten. Das ist höchste Staatsangelegenheit. Diese Kompetenz hat der Kommandant eines Raumschiffes sicher nicht, auch nicht, wenn es sich um die SOL handelt."
    „Wie ...? Willst du damit andeuten, wir können das Ganze vergessen?" Steph La Nievands breites, vom vorhergegangenen Wutausbruch immer noch gerötetes Gesicht hellte sich auf. „Ausgezeichnet, guter Mann! Dann ist ja alles wieder im grünen Bereich."
    „Mitnichten. Ich habe bloß, weil Rechtssicherheit eingefordert wurde, klargelegt, dass es so nicht geht. Wenn es sich jedoch nicht um den Beitritt einer politischen Einheit, sondern um Einzelanträge handelt, muss die Kommandantin entscheiden.
    Sicherlich hat man beim Aufbruch der SOL eher daran gedacht, dass diese Kompetenz nicht über die Zuerkennung an ein neugeborenes Kind hinausgehen wird.
    Doch wenn die Mom’Serimer die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen, kann man ihnen die Behandlung ihrer Anträge nicht vorenthalten, selbst wenn es sehr viele sind.
    Auch hiebei sollte beachtet werden: Für die Frage der Verleihung der Staatsbürgerschaft ist die Anzahl der Bewerber vollkommen unerheblich, jeder Antrag ist gesondert zu prüfen, da es sich um ein Individualrecht handelt."
    „Aha!", rief der Walfisch triumphierend. „Einer nach dem anderen. Das kann lange dauern. Der Administrativstab, der all diese Anträge beurteilen muss, besteht aus einer einzigen Person, wie wir gehört haben. Der arme Beamte ist restlos überfordert!"
    „In der Tat", erwiderte Rasmonn Schimela, „könnte man dieses Argument benutzen, um Verfahren zu verschleppen.
    Manche terranische Nationalstaaten der präkosmischen Ära haben das tatsächlich so gehandhabt. Aber erstens wird mich SENECA gewiss unterstützen; zweitens gleicht sich die Faktenlage, etwa hinsichtlich Wohn- und Geburtsort, bei allen unseren Mom’Serimern. Und vor allem drittens: Warum sollten wir, da uns deren Integration doch offenbar ein Anliegen ist, künstlich Zeit schinden?"
    „Sie erfüllen also deiner Meinung nach die

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