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2420 - Ketschuas Mondflug

Titel: 2420 - Ketschuas Mondflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Fluges und über unser Ziel stellst", versicherte der Mausbiber. „Aber irgendwo existiert eine Grenze."
    „Das sagst gerade du." Kaum waren die Worte ausgesprochen, wich Ketschua zurück, bis er mit dem Hinterkörper gegen seine Schlafstätte stieß.
    Eine Woge von Emotionen brandete auf Gucky ein. Ketschua empfand Erschrecken, Scham und auch Befriedigung darüber, endlich gesagt zu haben, was er schon lange hatte aussprechen wollen.
    Der Laosoor knickte in den Hinterbeinen ein und ließ sich auf das Bett fallen. Das Quietschen wurde fast völlig vom Rascheln der Decken übertönt.
    Gucky zwang sich, die Gedanken seines Schülers nicht zu lesen. Er wusste auch so, worauf der Laosoor anspielte.
    Das sagst gerade du.
    „Du bist also der Meinung, ich hätte nicht das Recht, dich ..."
    „... zu erziehen?" Ketschua drehte sich und kam wieder auf die Füße. Bei dem Anblick fragte sich Gucky, wie er das machte, ohne dabei die Beine zu verdrehen. „Ich habe ein wenig über dich recherchiert, mich hier und da umgehört."
    „Das scheint deine ganz spezielle Vorliebe zu sein."
    „Es steht mir vielleicht nicht zu, dich zu kritisieren, weil du mein Lehrer bist, aber du hattest es früher auch faustdick hinter den Ohrententakeln!"
    Gucky spielte den Entsetzten. „Früher? Willst du mich beleidigen? Ich bin immer noch derselbe, mein Sohn, der Retter des Universums und Überallzugleichtöter!" Er versuchte, die Situation mit Humor zu entschärfen, und überlegte gleichzeitig, wie er ins Spiel bringen konnte, dass er über Ketschuas kleine Diebestouren Bescheid wusste. „Außerdem besitze ich keine Ohrententakel."
    „Das ... das sagt man doch nur so."
    Der Mausbiber war zufrieden damit, ihn mit dieser lapidaren Bemerkung aus dem Konzept gebracht zu haben.
    „Du hast genau wie ich Grenzen überschritten, an die sich andere gehalten haben, auch wenn es ihnen nicht gefiel."
    „Und nicht selten hat genau das zum Erfolg geführt", gab Gucky zu.
    „Warum soll ich mich noch weiter verteidigen, wenn du es im Prinzip genauso siehst wie ich?"
    Was sollte Gucky dem hinzufügen?
    Sein Schüler hatte in den letzten Minuten wieder einige Bonuspunkte gesammelt. Es gab so einiges, das ihn bei Ketschua tatsächlich an sich selbst erinnerte. Und wenn er ehrlich war, tatsächlich an die alten Zeiten, als er die ersten Male unter Perry Rhodans Kommando in die Weiten des Alls vorgestoßen und auf große Fahrt in die Unendlichkeit gegangen war.
    Er war seitdem anders geworden, älter, vielleicht sogar reifer als in all den Jahren zuvor. Die Erlebnisse hatten ihn geprägt. Selten war ihm dies so bewusst geworden wie in diesen Momenten, als er in Ketschua einen Spiegel seines jüngeren Ichs sah.
    Ein reichlich unscharfer Spiegel, dachte er. So hässlich wie dieser Kerl bin ich nie gewesen. Und ich muss vorsichtig sein und nichts in meinen Schüler hineininterpretieren. Er ist Ketschua und nicht Gucky junior.
    Ehe er noch etwas sagen konnte, meldete sein Armbandkommunikator ein dringendes Gespräch. Gucky nahm es an.
    Mondras Gesicht erschien in dem kleinen Display. „Komm sofort in die Zentrale!"
    Es bedurfte keines besonderen Feingefühls, um zu bemerken, dass etwas vorgefallen war. „Soll ich den Kleinen mitbringen?"
    „Wie du willst. Nur beeil dich. Wir haben etwas geortet."
    „Noch ein Pulk von Traitanks?"
    „Würde ich dich deswegen rufen?"
    Mondra unterbrach die Verbindung.
    „Showtime", sagte Gucky, berührte Ketschua an der Schulter und teleportierte mit ihm in die Zentrale.
    Ketschua schaute sich verblüfft um. „He! Was ... wohin ..."
    „Gehört alles zur Schulung", meinte der Mausbiber. „Ein Teleporter muss sich blitzschnell auf eine neue Sachlage und Umgebung einstellen können."
    Sie waren wenige Meter von Mondra entfernt materialisiert.
    Rhodans Befehl klang laut und deutlich durch den Raum: „Wir gehen auf Überlicht und sehen uns das aus der Nähe an."
    Dann wandte sich der Terraner an die beiden Neuankömmlinge. „Ketschua, du beschränkst dich aufs Beobachten. Gucky, wir benötigen deine Hilfe. Wenn wir am Ziel angekommen sind, wirst du womöglich gebraucht."
    „Welches Ziel?", fragte der Mausbiber.
    „Die Masseortung hat jenseits aller Traitank-Konzentrationen einen Zufallstreffer gelandet. Mitten im Leerraum treibt ein Objekt, das keinerlei energetische Streustrahlung von sich gibt."
     
    *
     
    In einem Sicherheitsabstand von drei Lichtminuten beendete die JULES VERNE mit halber Lichtgeschwindigkeit den

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