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2422 - Das verlöschende Volk

Titel: 2422 - Das verlöschende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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diese Speise, aber noch nicht der terranische Name dafür erfunden war.
    Rhodan sah, wie Lars Brock sich über sein Terminal beugte, sich dann überrascht wieder aufrichtete.
    „Ich fürchte, es wird vorerst nichts daraus. Das Ortungsspektrum verändert sich. Wir sollten uns das ansehen."
    Sie orteten und beobachteten eine halbe Stunde, die Pizza hatten sie inzwischen vergessen. Die energetischen Störeffekte im Bereich des Eingangs zum Hypertunnel Eledain-Cishon nahmen ab, je weiter sich das Schiff entfernte. Maeko Maatep ordnete eine kurze Hyperraumetappe von drei Lichttagen an, und Emotionaut Gorn Barta brachte die JULES VERNE an ihre neue Position.
    Ohne die chaotischen Störungen bot sich ihnen der Hyperkokon als lang gestrecktes, schlauchförmiges Gebilde dar, das in einem düsteren Rot leuchtete. Die Wandung des Schlauchs ließ sich nicht klar orten, die ursprünglich ermittelten Maße von 2,5 Lichtjahren Länge und 0,8 Lichtjahren größtem Durchmesser bestätigten sich jedoch.
    Am einen Ende des Schlauchs lag der Hyperkorridor, durch den sie von Tare-Minor hereingekommen waren.
    Aus der Distanz erwies er sich als halbkugelförmiger Abschluss des unregelmäßigen Zylinders, den das INTAZO in seiner dreidimensionalen Projektion darstellte.
    „Kannst du schon orten, was uns am anderen Ende erwartet?", wollte Rhodan wissen. Lars Brock verneinte.
    Das Kantorsche Ultra-Messwerk der VERNE ortete allerdings eine Menge rätselhafter, diffuser Strahlung von dort.
    „Extreme hyperphysikalische Bedingungen herrschen auch dort", sagte der Funk- und Ortungschef. „Was es ist – keine Ahnung. Ein Objekt, eine Strahlungszone ..."
    Wie unzulänglich selbst das am höchsten entwickelte Messinstrument der Terraner, der Kantor-Sextant, sein konnte, wurde in diesem Fall klar. Leider war sein Erfinder, das größte Wissenschaftsgenie der letzten Jahrhunderte, tot, und so blieb es an seinen Nachfolgern, sein Erbe fortzuentwickeln. Der Kantor-Sextant vermochte den UHF- und SHF-Bereich des Hyperspektrums lediglich anzukratzen.
    Er lieferte grobe Messwerte, die sie in manchen Fällen praktikabel interpretieren konnten: Dunkelschirme von Kolonnen-Fahrzeugen ließen sich damit beispielsweise zutreffend erkennen, nicht aber Objekte oder Felder, die sich noch weiter im kurzwelligen Band des Hyperspektrums erstreckten.
    Immerhin konnte die Besatzung der JULES VERNE ein paar konkrete Aussagen über die unmittelbare Umgebung des Schiffes machen. Nach wie vor existierten starke Strahlungsfronten, die sie bei ihrem Flug durch das INTAZO beachten mussten. Und der hyperenergetisch aufgeladene Staubschleier, den sie schon am Tor des Geburtskanals angemessen hatten, schien den gesamten Schlauch auszufüllen. In geringerer Dichte als in der Eingangszone, aber dennoch ständig als Funkengestöber in der Paratronstaffel zu erkennen. Die Partikeldichte erwies sich dabei als mikroskopisch klein. Ein Vergleich brachte einen Wert, der in etwa der mittleren Dichte von interstellarem Gas entsprach, also etwa ein bis zwei Wasserstoffatome pro Kubikzentimeter ausmachte.
    Rhodan wies Brock auf diesen Umstand hin. „Wenn trotz der niedrigen Dichte ein solches Gestöber im Schirm stattfindet, sollten wir den Staubschleier näher untersuchen. Gorn, Maschinen stopp!"
    Im INTAZO herrschten spezielle Bedingungen: völlig anders als im Normalraum, aber ebenso unterschiedlich von auf den ersten Blick ähnlichen Hyperzonen wie einem Dakkardim-Ballon oder einem PULS.
    Rhodan warf einen Blick rechts hinunter zu den Sesseln der wissenschaftlichen Stationen. Hinter den Sesseln ragte der Medotank des Chefwissenschaftlers Malcolm S. Daellian auf.
    Die Positronik des Tanks entwickelte deutlich erkennbare Aktivitäten. Sie aktivierte mehrere Stationen an der Außenhülle der JV-1. Winzige Traktorstrahlen stachen durch Strukturlücken der Paratronstaffel in den Hyperkokon, bildeten Mikrofilter aus und sogen Proben für chemische und physikalische Tests ein. Sieben Mikrosonden verteilten sich dicht über den Schirmfeldern, wo sie Messungen an einschlagenden und verglühenden Partikeln vornahmen.
    Rhodan verfolgte mit den Instrumenten seines Terminals, wie Daellian ein paar Proben testete und die Sonden dann aus Sicherheitsgründen in den Hyperkokon schleuderte.
    „Keine gewöhnliche Materie", verkündete die künstliche Stimme des Überlebenstanks, die an diesem Tag betont blechern klang. Damit auch jeder merkt, wer er ist. „Die Partikel schlagen mit einer messbaren

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