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2422 - Das verlöschende Volk

Titel: 2422 - Das verlöschende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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umgibt. Es ist Kamukos Pflicht, das zu berücksichtigen und uns zu beobachten. Solange sie den Eindruck hat, wir würden bestimmte Dinge vor ihr verheimlichen, können wir kein vorbehaltloses Vertrauen von ihr erwarten. Im umgekehrten Fall würden wir das auch nicht tun."
    Sie konnten diesen Zustand nicht ändern. Die JULES VERNE würde auf irgendeine Weise an dem Treck des GESETZES teilhaben und die Retroversion miterleben. Sie würde versuchen, alle nötigen Daten zu sammeln, und das notfalls auch gegen den Willen der Generalin. Nach erfolgreichem Abschluss der Mission würde das Schiff dann in die Gegenwart zurückkehren.
    „Wir erhalten von der TAROSHI soeben die Kursanweisungen für unseren Weiterflug", meldete Lars Brock.
    „Wenn ihr euch die holografische Darstellung anschauen wollt ..."
    In dem 17 Meter durchmessenden Kubus zeichnete sich ein lang gestrecktes, schlauchähnliches Gebilde ab. Es waberte wild, ohne Details erkennen zu lassen. Strahlungsfronten tobten in allen Sektoren, beeinträchtigten die Ortung und erschwerten die Navigation.
    „Es handelt sich um einen sogenannten Hyperkokon von zweieinhalb Lichtjahren Länge und null Komma acht Lichtjahren größtem Durchmesser", fuhr der Funk- und Ortungschef fort.
    Das also ist das INTAZO, dachte Rhodan. Zumindest der äußerliche Unterschied zum Hyperchaos von Aquon-Gorissa schien nicht besonders groß zu sein.
    „Als Flugziel gibt uns die TAROSHI Koordinaten von ANC 110 vor, dem Modulardock der Bakosh’wish. Es liegt in einer zentrumsnahen Region des Hyperkokons. Wir sollen in jedem Fall permanent einen 5-D-Schirm eingeschaltet lassen, denn das INTAZO ist ständigen Attacken ausgesetzt."
    „Mehr nicht?", fragte Rhodan. „Die TAROSHI soll uns Auskunft geben, um welche Art von Attacken es sich handelt."
    „Hab ich schon versucht, Perry."
    Rhodan sah, wie Lars Brock drunten mit den Schultern zuckte. „Sie geben keine Antwort. Soeben verschwindet die Walze aus unserem Ortungsbereich."
    Während NEMO die Beschaffenheit des den Schlauch umgebenden Hyperkontinuums ermittelte, nahm die JULES VERNE langsam Fahrt auf, erst zögerlich, dann immer selbstbewusster.
    Bei dreißig Prozent Lichtgeschwindigkeit erreichte sie den zwei Millionen Kilometer durchmessenden Ring und passierte ihn unangefochten.
    Die Strahlungsfronten allerdings blieben. Lanz Ahakin entschied sich, vorerst nicht über vierzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit hinauszugehen und den Hyperkokon erst einmal gründlich zu sondieren. Worin auch immer die Attacken bestanden, vor denen die TAROSHI gewarnt hatte, die Mannschaft der JULES VERNE nahm sie ernst und rechnete in jedem Fall mit dem Schlimmsten.
    „Wir nehmen direkten Kurs auf das Modulardock", meldete Maeko Maatep, der Stellvertretende Kommandant, nachdem er Ahakin im Sessel abgelöst hatte. „Für das Gesamtschiff gilt weiterhin Kampfbereitschaft."
     
    4.
     
    Der Vektor-Helm ... das letzte Zeugnis, das ARCHETIMS HORT über zwanzig Millionen Jahre überdauert hatte, Bestandteil der Nachtlicht-Rüstung, der Generalin anvertraut und schließlich – ob Zufall oder kosmische Vorsehung – in die Hände Alaska Saedelaeres gelangt.
    Für den Mann mit der Maske war es eines der spannendsten Rätsel der letzten Jahre: Brachte er, indem er den Helm mit sich nahm, ein Duplikat in die Vergangenheit, oder trug er vielmehr den Helm an den Ort und in die Zeit, in die er gehörte, und war von daher bereits Teil der Zeitlinie, die schließlich zur Retroversion führen würde?
    Die Zeit war stark, wild und unberechenbar, und jeder Versuch, ihr ein Schnippchen zu schlagen, würde letztlich scheitern. Die Zellaktivatoren waren nur ein vergleichsweise kleiner Eingriff, lediglich eine Spende von Vitalenergie; Zeitreisen hingegen, wollte man sie nennen, wie man wollte, wesentlich gravierender. Man konnte die Zeit nicht benutzen, man war stets ein Teil von ihr und wurde von ihr benutzt.
    Und wenn man zu lange über die Logik nachdachte, die in Zeitreisen und -schleifen steckte, brauchte man den Anblick des Cappinfragments nicht mehr, um wahnsinnig zu werden.
    „Operation Tempus" spielte mit dem Feuer. Was, wenn sie eine neue Gegenwart generierten, indem sie sich in die Vergangenheit begaben? Die gewaltige zeitliche Distanz verlockte ihn zwar dazu anzunehmen, der Fluss der Zeit würde diesen kleinen, unvorhergesehenen Strudel über die kommende Strecke ausgleichen, aber vielleicht spalteten sich auch Realitäten ab, und sie wurden auf immer

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