2423 - Berserker in Not
sehe gern nach, Perry."
Eine Stunde später lag das Ergebnis vor. Gelecthir war nicht irgendein Exo-Tech von ANC 90, er war der Chef. Und bei Denegarth handelte es sich um den Obersten Entscheider des Modulardocks, somit also um den Kommandanten.
„Die Chefs persönlich." Rhodan hatte etwas Ähnliches vermutet. Das selbstsichere Auftreten der beiden Bakosh’wish hatte ihn darin bestärkt.
Natürlich hatten sie diese Aufmerksamkeit Kamuko zu verdanken. Die Generalin beauftragte ihre besten Leute, die JULES VERNE nicht aus den Augen zu lassen. Einerseits bedeutete es Misstrauen, andererseits erhoffte sich die Aeganerin vielleicht noch einmal Hilfe vonseiten der Terraner wie bei der Rettung von CHEOS-TAI, die seinem persönlichen Einsatz zu verdanken war.
Wenn dich deine Hoffnung da nicht trügt!, dachte er. Die JULES VERNE folgt ihrer Beobachtermission. Es wird keinen weiteren Eingriff unsererseits in die Abläufe in und um Tare-Scharm geben.
Wenn es sich denn einrichten ließ ...
4.
Mondra Diamond sah mehrere To s’amosa in der offenen Schleuse. Sie schwebten in wassergefüllten Energieblasen hin und her.
Sie warten auf andere ihrer Art, überlegte Mondra. Es wird Zeit, dass wir Verbindung mit ihnen aufnehmen.
Sie aktivierte das Funkmodul ihres Leichten Schutzanzugs. Das Gerät stellte sich automatisch auf die Flottenfrequenz des Trecks ein.
„Mondra Diamond vom Raumschiff JULES VERNE ruft die To s’amosa.
Könnt ihr mich hören?"
Undeutliches Gemurmel drang aus dem Helmempfänger. Die Energieblasen kamen zum Stillstand und gruppierten sich. Die To s’amosa schienen sich zu beraten. Nach einer Weile bequemten sie sich zu einer Antwort.
„Wir hören dich."
„Wir bringen euch über tausend eurer Leute. Sie sind verwirrt und handeln unkontrolliert. Öffnet einen Hangar oder einen Raum eures Schiffes, den wir mit Wasser füllen können." Sie erklärte ihnen ihre Absicht, einen Energieschlauch zu projizieren und die To s’amosa mitsamt dem Wasser hinüber in den Scherenkreuzer zu pumpen. „Wenn wir den offenen Hangar nehmen sollen, sagt uns Bescheid. Ihr müsstet dann nur ein Stück zur Seite schweben."
Statt einer Antwort legte sich ein rosa flimmernder Vorhang über die Öffnung im Schiff.
Auch gut. Mondra schaltete um auf die Frequenz der JULES VERNE. „Wir können anfangen. Schaltet einen Energietunnel zwischen der NAUTILUS Eins und dem Energievorhang dort drüben."
„Verstanden!"
Aus dem Nichts entstand ein dreihundert Meter langer, bläulicher Schlauch, der aus dem Innern des Hangars hinüber zum Vorhang führte. Im Helmempfänger hörte Mondra die Kommunikation des Bedienungspersonals, dann drückte ein Gravofeld das Wasser durch den Tunnel. Erste Schemen gepanzerter To s’amosa waren zu erkennen, die das Wasser mit sich fortrissen. Sie bewegten sich kaum, verhielten sich nach wie vor apathisch.
Mondra rätselte, was für ein Einfluss hinter dem Entropischen Zyklon stecken konnte. Eine Waffe TRAITORS, das war klar, aber welche? Von herkömmlichen Einsätzen in der Milchstraße kannten sie keine solche Waffenwirkung. Mondra ging daher davon aus, dass es sich um ein Phänomen aus der Proto-Negasphäre handelte.
In der JULES VERNE wussten sie noch immer viel zu wenig über die Vorgänge im Zusammenhang mit der Entstehung einer Negasphäre. Sie hatten keine Gelegenheit gehabt, aus dem Gebiet von Hangay Informationen einzuholen. Und das, was Alaska Saedelaere ihnen mit seiner OREON-Kapsel über die Universale Schneise geliefert hatte, waren lediglich Beobachtungen aus dem Umfeld der Negasphäre gewesen, Veränderungen am Raum-Zeit-Kontinuum, die sich auf die Universale Schneise und die Fortbewegungsart der OREON-Kapseln bezogen. Aktuelle Informationen besaß man in der JULES VERNE keine, denn die Ankunft des Hangay-Geschwaders unter Atlans Kommando hatte noch nicht stattgefunden, als die JULES VERNE zu ihrer Reise in die Vergangenheit aufgebrochen war.
Seit ihrer Ankunft vor Tare-Scharm hatte Mondra immer wieder mit Perry über die Probleme gesprochen, die sie bei der Daten- und Informationsbeschaffung erwarteten. Dabei hatte sie mehrfach diese typische Mimik an ihm bemerkt, wenn seine Lippen ganz schmal wurden und er die Mundwinkel ein wenig nach außen zog.
Trotz der langen Zeit der Trennung kannte sie ihn noch immer gut genug, um es deuten zu können. Perry war entschlossen, „Operation Tempus" erfolgreich abzuschließen und dabei jedes Risiko einzugehen, jedenfalls dann,
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