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2423 - Berserker in Not

Titel: 2423 - Berserker in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nachteil. Die Superintelligenz konnte uns nicht als Kämpfer brauchen, nicht im ersten Jahrhundert des Krieges um N’tantha Tare-Scharm.
    Ihr könnt euch nicht vorstellen, welche Stürme unsere Ozeane in dieser Zeit durchtobten. Wir waren unglücklich, andererseits schätzten wir uns glücklich, nicht zu den Wesen zu gehören, die Aggression mit Aggression beantworteten. Unsere Vorfahren wussten viel zu wenig über TRAITOR und die Negasphäre, als dass sie es richtig hätten einschätzen können.
    Als sie es begriffen, war es zu spät.
    Unsere Heimatwelt war zerstört, die meisten Bewohner in den Ozeanen verglüht oder mit Trümmern ins All geschleudert. Die Überlebenden flohen kopflos, verkrochen sich in den Tiefen ihrer Schiffe und begriffen erst viel später, dass eine Aufgabe auf sie wartete. Sie begannen nach einem Weg zu suchen, sich selbst zu Kämpfern auszubilden. Es half nichts, denn ihre Bewusstseine spielten ihnen regelmäßig Streiche.
    Dennoch fanden sie eine Lösung. Sie entwickelten komplexe Reizimpuls-Stromer für ihre Gehirne, implantierten diese und fanden durch viele Fehlversuche und Neukonstruktionen heraus, wie sie sich selbst von friedlichen Schwimmern in rasende Bestien verwandeln konnten. Diese Implantate lassen sich bei Bedarf ein- und wieder ausschalten. Im Kampf gegen TRAITOR versetzten sich die Besatzungen der Schiffe damit in den Zustand von Berserkern."
    Mondra fiel auf, dass sich die Stimme des Tiefsten Tauchers im Lauf der Erzählung veränderte. Hatte sie anfangs weich und voller Wärme gelungen, verschwanden die Zwischentöne nach und nach, und die Stimme wurde rau und teilweise kreischend. Die altersharten Schuppen sonderten Staub ab, der sich als feine Wolke um Man al S’anchi verteilte.
    „Der jüngste Einsatz gegen die Negasphäre war für uns ein Test", sagte der To s’amosa. „Wir wissen jetzt, dass unsere Stunde kommen wird. Den nächsten Schlag nehmen nicht wir hin, sondern die Terminale Kolonne. Dafür sind wir bereit, in den Tod zu gehen.
    Die Programmierung der Reizimpuls-Stromer funktioniert fehlerfrei. Dieses eine Mal jedoch geschah etwas, das wir nicht vorhersehen konnten. Keiner konnte uns vorher warnen, und so ist es passiert. Die Begegnung mit einem Entropischen Zyklon ... Wie es genau ablief, wissen wir, sobald wir die Aufzeichnungen aller zurückgekehrten Schiffe ausgewertet haben. Es muss zu einem Gefecht gekommen sein, darauf weisen die Spuren an manchen unserer Schiffe hin. Aber nicht alle waren darin verwickelt, obwohl es in allen Schiffen zu Fehlfunktionen der Reizimpuls-Stromer gekommen sein muss."
    „Wisst ihr denn, worum es sich bei diesem Zyklon handelt?"
    „Ein Entropischer Zyklon ist im Kern ein sehr großes Raumschiff, das über bewohnte Sonnensysteme kommt und die Intelligenz und die Vitalenergie sämtlicher Bewohner aufsaugt. Dieser Zyklon wirkt vordergründig als Waffe, denn er tötet innerhalb weniger Augenblicke ganze Völker. Aber seine eigentliche Aufgabe ist eine andere. Entropische Zyklone sind die Gegenstücke zu den Sporenschiffen der Kosmokraten.
    Sie ernten die von den Sporenschiffen ausgestreuten On- und Noon-Quanten beziehungsweise deren spezifische Energie. Sie betrügen die Kosmokraten um die Früchte ihrer Arbeit."
    Mondra traute ihren Ohren nicht.
    Der Tiefste Taucher lieferte ihnen höchstbrisante Informationen, als handle es sich um den tagtäglichen Klatsch in seinen Raumschiffen. Am liebsten hätte sie sofort die Reichweite ihres Helmfunks erhöht und die Fakten an die JULES VERNE durchgegeben.
    Mühsam bezähmte sie ihre Ungeduld.
    „Sprich weiter", sagte sie heiser.
    „Entropische Zyklone sind in der Lage, die gespeicherte Energie direkt in die laufenden Prozesse einer Proto-Negasphäre einzuspeisen. Die On- und Noon-Energie wird den Proto-Chaotischen Zellen zugeführt. Auf diese Weise wird die Umwandlung dieser Zellen in Chaotische Zellen beschleunigt und die Ausbreitung des Chaos im Universum begünstigt."
    Mondras erster Gedanke war: Das müssten die Kosmokraten doch längst wissen. Wieso haben sie in all den Jahrmillionen nichts dagegen unternommen?
    „Die Folgen des Kontakts sind noch nicht absehbar. Wir haben Tote zu beklagen, aber ein großer Teil der Besatzungen befindet sich im Zustand starker geistiger Verwirrung. Ein Großteil der Reizimpuls-Stromer könnte also in einem Akt der Verzweiflung aktiviert worden sein, ohne dass es einen fassbaren Gegner gab. Den Scherenkreuzern gelang noch die Rückkehr ins

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