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2424 - Die Thermodyn-Zentrale

Titel: 2424 - Die Thermodyn-Zentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Spezialgebiete merkte sich kaum jemand. Rhodan entsann sich, dass der Mann Raumschiffsbau studiert hatte. Nach drei Jahren auf den Luna-Werften hatte Moojhtrem sich allerdings weit mehr der Kybernetik zugehörig gefühlt und war zu einem Whistler-Tochterunternehmen gewechselt. Abermals drei Jahre später Beginn eines Exo-Psychologiestudiums, Abschluss mit Auszeichnung in der Solaren Residenz – dort hatte Perry den Mann überhaupt erst kennengelernt. Nachdem er zwei bestens dotierte Stellenangebote ignoriert hatte, war Moojhtrem quasi über Nacht von Terra verschwunden. Erst zweieinhalb Jahre später tauchte er wie aus dem Nichts auf Olymp auf, mit einer respektablen Menge an Hyperkristallen, sein Anteil an einem waghalsigen Propektorenunternehmen, der ihm durchaus ein angenehmes Leben gesichert hätte.
    Mit 38 Jahren hatte der Mann schließlich ein erkleckliches Sümmchen für drei komplette Studiengänge auf Hypnoschulungsbasis ausgegeben, hatte Genetik, molekular verdichtete Werkstoffe und statische Konstruktionen ohne antigravgestützte Systeme sozusagen in sich hineingestopft. Nicht einmal zwei Wochen nach der Vernichtung des Kolonnen-Forts vor dem Solsystem hatte er sich den ersten Studien der Kolonnen-Technik verschrieben.
    Eigentlich ein ruheloser Geist, fand Rhodan, aber eben auch für die Mission der JULES VERNE prädestiniert.
    Und mit dem Kontextsprung über zwanzig Millionen Jahren wohl endlich in seiner inneren Unruhe zufriedenzustellen.
    Einer der anderen beiden Techniker lachte. „Die Wette würde ich nie eingehen. Wir haben es mit Ricodin zu tun."
    „Und?", konterte Moojhtrem. „Angst vor großen Tieren? Das Ricodin platzt spröde wie Kunststoff weg, es wurde von den Sekundim geradezu ausgelaugt. Es gehört nicht mehr viel dazu, ein solches Wrack zu zerlegen."
    „Das trifft bestenfalls auf die Außenhülle zu", korrigierte LeGuin.
    „Was soll das Geschwätz?", schnaubte Varantir. Schlagartig war es still im Helmfunk. „Ihr redet wie Kinder, die auf ihr Pseudowissen auch noch stolz sind. Macht euch erst schlau."
    Gucky lachte hell. „Gewisse Personen scheinen auf Ricodin allergisch zu reagieren", stellte er fest.
    „Das ist noch mehr Unsinn", wehrte der Algorrian ab.
    Rhodan war erleichtert, als sich ein Trupp Roboter näherte. Die Maschinen waren von Denegarth beauftragt worden, sich der Besucher von der JULES VERNE anzunehmen. Der Oberste Entscheider von ANC 90 schien sich wirklich Impulse von den Terranern zu versprechen. Oder er legte Wert darauf, sie unter Kontrolle zu halten.
    Die Roboter führten sie zwischen den Demontagetrupps hindurch zu dem Dock-Strang, der in diesem Bereich immerhin noch gut dreihundert Meter durchmaß. In einer Koordinations-Zentrale – eigentlich ein Sammelsurium von Arbeitsstationen, wie sie in jeder besseren Raumschiffszentrale hätten stehen können – arbeiteten an die hundert Wesen aller Art.
    Eine Fülle unterschiedlichster Hologramme holte nicht nur das Traitank-Wrack in den Raum, sondern zugleich Ausschnitte aus Labors und Isolierräumen, in denen Wissenschaftler an den Beutestücken arbeiteten.
    Varantir tauchte wortlos zwischen den Überwachungsplätzen unter.
    „Ich bleibe bei ihm", kündigte Mondra spontan an. „Und ich denke, unsere Spezialisten bekommen hier mehr Überblick als auf dem Wrack selbst."
    „Das stimmt in jeder Hinsicht", bestätigte Moojhtrem.
    Schließlich waren es nur Rhodan, Gucky und Ketschua, die sich von den Robotern wieder zum Wrack führen ließen.
    In einigen Abschnitten war der Abbau schon bis in die ehemaligen Decksbereiche vorgedrungen. Aber sogar in der Nähe des ehemaligen Schiffsmittelpunkts gab es kaum eine intakte Baugruppe. Wie die Wirkung einer schweren Intervallwaffe setzten sich die Spuren der Zerstörung bis in kleinste Bereiche hinein fort. So wie das Ricodin in immer neue Fraktale zu zerfallen schien, so wiederholte sich die Vernichtung.
    Nur hin und wieder wurde ein intakt wirkender Geräteblock aus den Trümmern geborgen. Entsprechend aufgeregt scharten sich Bakosh‘wish und eine Vielzahl anderer Techniker darum. Letztlich transportierten Roboter diese Geräte ab, weil keiner vor Ort mehr damit anzufangen wusste, als mit Messwerkzeugen an ihnen zu arbeiten.
    In knapp zwei Stunden schrumpfte die Oberfläche des Wracks in einem Teilbereich. Mittlerweile wirkte es schon nicht mehr so zerklüftet wie zuvor; die Arbeitstrupps nivellierten den zusammengedrückten Stahlklumpen.
    Wo sie das geschafft hatten,

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