2424 - Die Thermodyn-Zentrale
übrigen Thermodyn-Zentralen die Spendersonnen in das Truppenlager zu holen. Der Geflügelte verlangte, den FT-Multiplexer wie zu jener Zeit hochzufahren, als gelte es, eine weitere Spendersonne einzuschleusen.
Aber wozu?, fragte sich Dathuel verzweifelt.
Eine neue Perforierung des Raumes bewirkte nur, dass die im Kugelsternhaufen Aquon-Gorissa unvermindert heftig tobenden hyperphysikalischen Gewalten durch die Lücke in den Kokon einbrechen würden. Dieser Hypersturm war von den Chaostruppen erzeugt worden und hielt bis heute an.
Mit einem Mal erfasste Dathuel die Bedrohung in ihrem ganzen Ausmaß.
Sie war weitaus schlimmer als er schon befürchtet hatte.
Die eindringenden Energien würden das Ende des Hyperkokons innerhalb weniger Stunden herbeiführen. Entscheidend dafür war keineswegs der Zeitpunkt der vollständigen Flutung des Kokons. Der physikalisch unnatürliche Zustand würde sich vielmehr spontan auflösen, sobald die ersten Thermodyn-Zentralen vernichtet und die Spendersonnen dadurch und durch die einströmenden Energien destabilisiert wurden.
Abanathan Seg Dathuel wollte lieber sterben, als sich zum Totengräber des INTAZO machen zu lassen. Aber auch dieses Aufbäumen war vergebens.
Der Ingenieur gehorchte und leitete mit seiner mentalen Kraft die erforderlichen Schaltungen ein.
Der FT-Multiplexer erreichte die höchste Leistungsstufe.
Dathuel löste den Verschlusszustand aus. Danach wurde es unmöglich, den Vorgang aufzuhalten.
SIAH hüllte sich in einen starken Schutzschirm, der jeden Zugriff von außen lange genug abwehren konnte.
Auch diesen Vorgang vermochte der Ingenieur nicht mehr umzukehren, nicht ohne Stunden währende Arbeiten an den Programmstrukturen des zentralen Rechnerverbunds.
Seine letzte Hoffnung hatte den anderen Thermodyn-Ingenieure gegolten.
Nun waren sie ausgeschlossen und konnten nicht mehr eingreifen.
Dass SIAH aktiviert wurde, war ihnen nicht entgangen. Sie meldeten sich über Hyperfunk, ihre Anrufe wurden dringlicher.
Dathuel ließ alle Anfragen unbeantwortet. Noch schienen weder die Ingenieure noch Generalin Kamuko erkannt zu haben, was in der Thermodyn-Zentrale wirklich geschah.
Da ertönte die zwingende Stimme des geflügelten Schemen wieder in seinem Bewusstsein.
Ich erwarte, dass du einen Transmitter auf die Koordinaten des Modulardocks ANC 31 justierst. Danach wirst du eine winzige Strukturlücke in dem Schutzschirm schalten, durch die Transmittersendungen nach außen möglich sind!
Noch schlimmere Angst packteDathuel. Ihm war sofort klar, dass der Terminale Herold seine Flucht vorbereitete.
Allerdings fragte er sich, wozu dieser Aufwand betrieben wurde. Sobald sich der schreckliche Plan vollzog, würde das INTAZO untergehen.
Wohin wollte der Geflügelte dann noch fliehen? Die im Truppenlager entfesselten Energien würden keinen Unterschied zwischen dem Treck des GESETZES und einem Handlager der Chaosmächte machen.
Ein kurzer, stechender Impuls entstand zwischen Dathuels Schläfen und seinem Hals und ließ ihn aufmerken.
Verwirrt reagierte er auf die Warnmeldung des Zentralerechners, aber schon im nächsten Moment erkannte er, dass weder der Terminale Herold noch der Roboter auf das elektromagnetische Hologramm reagierten.
Sie konnten es ebensowenig sehen wie er. Es wurde ihm so ins Bewusstsein projiziert, dass er vor seinem geistigen Auge ein klares Bild hatte.
Es gab einen ungewöhnlichen Vorfall in der Station. Das Hologramm verriet Dathuel, dass Fremde in SIAH eingedrungen waren.
Ungewöhnlich? Er hätte schreien können ob dieser Erkenntnis, die für ihn schon entsetzliche Realität war. Informationen dieser Warnstufe wurden ausschließlich Thermodyn-Ingenieuren übermittelt, deshalb die besondere Form.
Fünf Fremde waren es, registrierte Dathuel, möglicherweise Begleiter des Geflügelten. Vielleicht auch Bakosh‘wish, die dem Eindringling auf demselben Weg gefolgt waren, auf dem der Geflügelte und sein Roboter SIAH betreten hatten?
Wenn dem so war, erkannte der Ingenieur, hatte er unverhofft eine Chance erhalten. Die Bakosh‘wish mussten nur sehr schnell herausfinden, was geschah.
8.
Perry Rhodan hatte die beiden toten Tefta-Raga betrachtet, deren Körper von Energieschüssen teilweise aufgelöst worden waren. Er kannte diese Baum-Wesen, die er zuletzt in CHEOSTAI gesehen hatte – aber er hatte noch nie Tote dieses Volkes vor sich liegen gesehen.
Es gab in der Nähe der Leichen oder an ihnen keine verwertbaren Spuren.
Was
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