2425 - Zwei gegen INTAZO
Schmerz; die hellblauen Augen verschwanden fast zur Gänze unter schuppigen Hautfalten. „Die Amöben beißen Happen aus den Einheiten der Terminalen Kolonne heraus; dann kommen diese ... Leichenschänder und ziehen die Überreste in ein verstecktes Refugium, um sich dort über die TechnologieÜberreste und die Rohstoffe herzumachen."
„Sie nennen sich Bakosh‘wish", sagte Atimoss nachdenklich. „Der Trageroboter misst erheblichen Funkverkehr in einer unbekannten Sprache an. Es wird ein wenig dauern, bis er einen Grundwortschatz entwickelt hat und uns weitere Informationen zukommen lassen kann."
„Wir sollten uns ruhig verhalten und jegliches Ortungsrisiko vermeiden." Ekatus fand zu einem seltsamen Eifer, der ihrer Situation nicht angepasst war. Er schien völlig vergessen zu haben, dass der Terminale Herold neben ihnen schwebte. „Wir müssen so viele Informationen wie möglich sammeln; man wird es uns danken."
„Wir machen mehr als das", meldete sich Glinvaran völlig überraschend zu Wort. „Wir begeben uns an Bord einer dieser Schiffseinheiten."
6.
Vergangenheit: Glinvaran
Er sah zu, wie die Feinde ausschleusten. Unter der Voraussetzung, dass die Raumanzüge die Körper der Bakosh‘wish nachformten, handelte es sich um Gliederfüßer, mehr als drei Mal so groß wie er selbst. Sie wanden sich durchs Weltall, schweres Arbeitsgerät zwischen sich. Antigrav-Plattformen, überdimensionierte Lichtspender, waffenähnlich geformte Zugstrahl-Projektoren, mit denen sie Teile und Trümmer begutachteten, um sie gleich darauf wieder freizugeben.
Glinvaran spürte keine adäquate Liebe in ihnen. Sie gehörten eindeutig zur anderen Seite, sie entstammten Einheiten der Kosmokraten.
„Ein weiterer Parapolarisator!", forderte er unbarmherzig.
Beide Seiten des Duals ächzten. Sie wirkten überfordert; darum konnte er sich nicht kümmern. Wichtig war das, was er beobachtete und er in Erfahrung brachte.
Die Krallzähre tat sich schwer, das unbändige Liebesgefühl in eine Form zu bringen und es nicht überhand werden zu lassen. Ständig durchschwappten ihn Emotionen, nur mühselig im Zaum gehalten. Sein derzeitiger Körperhaushalt wurde nur notdürftig reguliert. Der Wechsel in diese von kosmokratischen Kräften durchzogene Umgebung war erst vor wenigen hundert Jahren erfolgt. Eine adäquate Anpassung nahm wesentlich länger in Anspruch.
„Wie lange noch?", fragte die linke Dualhälfte. „Wir können nicht mehr ..."
Ekatus Atimoss war in der Tat am Ende seiner Kräfte. Er hatte bereits fünf der Parapolarisatoren verbraucht. Der Dual bedurfte dringend einer ... Aufmunterung.
Die Bakosh‘wish transportierten den größten Teil der ehemaligen Aufklärer-Einheit, in dessen Inneren sie sich in der Sicherheit eines veränderten Energie-Niveaus befanden, in Richtung ihres Zwei-Platten-Schiffes. Der Klumpen war zu bizarren Formen verzogen und es boten sich ausreichend Verstecke, um hier für längere Zeit bleiben zu können, sobald die Wirkung der Parapolarisatoren nachließ.
Der Transport hinüber in das energetische Gewirr ging für Glinvarans Geschmack viel zu langsam vor sich. Ein Ausfall des Duals hätte ihn selbst in unerwünschte Schwierigkeiten gebracht.
Auch wenn das Todesurteil über Ekatus Atimoss längst gefällt war, so wünschte sich Glinvaran, dass sein „Partner wider Willen" noch ein wenig durchhalten mochte. Was auch immer die Bakosh‘wish vorhatten – die zweifelsohne gewagte Reise mit den kosmokratischen Unterstützern würde ihnen eine einmalige Chance bieten, die Strukturen des Gegners besser kennenzulernen. Seine Presszähre hatte sich längst verbreitert und nahm nun mehr als 40 Prozent seines Gesamtvolumens ein. Vielfältig gelagerte Denkprozesse waren angelaufen, verbanden sich zu einem breiten Geflecht und schufen neue Ideen, die dem Progress-Bewahrer mit Sicherheit zum Vorteil gereichen würden, wenn er die Gelegenheit erhielt, ihm von diesem Erlebnis zu berichten.
Ekatus nahm den mittlerweile sechsten Parapolarisator zur Hand, gut durch die derzeit transparente Sichtkapsel im Kopfteil des Trageroboters sichtbar. Die Körperhälfte des Odonen wirkte mitgenommen. Schuppen purzelten an ihm herab, seltsame Flüssigkeit versickerte zwischen den deformierten Beinen des gemeinsamen Körpers.
Glinvaran schätzte die Wegstrecke ab, die sie noch zurückzulegen hatten. Zu lange, viel zu lange ...
Ekatus Atimoss stöhnte und ächzte. Es wurde Zeit, dass der Terminale Herold
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