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2425 - Zwei gegen INTAZO

Titel: 2425 - Zwei gegen INTAZO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mundwinkel erschrocken hoch, Atimoss schob die eckigen Knorpelbrauen vor Staunen weit nach oben.
    „Alarmstart!", befahl der Dual. Glinvaran, der nach wie vor neben ihm knapp über dem Boden der Zentrale schwebte, sagte kein Wort.
    Zozo blickte Ekatus Atimoss verwirrt an. Nach einer Schrecksekunde gehorchte er. Sein schnell beiseite geworfener Hautfetzen zerbrach. Der darin formulierte Ordnungsruf brachte die Ruhe in die Zentrale zurück. Mit mehreren Sekunden Verspätung nahm die KS-778-3 an Tempo auf; an Bord der größeren Traitor-Einheit reagierte man langsamer. Die beiden Schiffe drifteten in wenigen Augenblicken auseinander. Es war nicht von Bedeutung, dass sie beisammen blieben. Ein Terminaler Herold war überall und nirgends zu Hause. Er konnte sich beim nächsten Sammelpunkt der Kolonne absetzen lassen.
    „Es sind Lebewesen", sagte Ekatus, der ein besonderes Gespür für derlei Dinge besaß. „So groß, dass sie hunderte Schiffseinheiten verschlucken könnten, ohne satt zu werden."
    Verschlucken? War es das, was die Amögen wollten? Ernährten sie sich von metallenen Schiffen, die sie verdauten?
    Labten sie sich an Vitalsubstanzen oder energetischen Impulsen?
    Die Geschöpfe blieben zurück. Ekatus Atimoss nahm es erleichtert zur Kenntnis.
    „Da!", rief Zozo. Die Hand, mit der er eben noch auf den Bildschirm gezeigt hatte, fiel vor Schreck von seinem unruhigen Leib ab.
    Eine der Amöben hatte sich das Zubringerschiff des Terminalen Herold einverleibt. Es verschwand im Körper des Geschöpfs. Irrlichternde Effekte zeigten, dass dort Seltsames, Unheimliches, Schreckliches vor sich ging.
    „Schneller!", befahl Ekatus Atimoss.
    „Holt das Letzte aus den Triebwerken!"
    Es reichte nicht.
    Die zweite Amöbe transitierte und kam in unmittelbarer Nähe zur KS-778-3 zum Vorschein. Mit einer fließenden Bewegung umfasste sie das Schiff und verschluckte es. Sie scherte sich weder um Schutzschirme noch um das Feuer der wenigen Impulskanonen, ließ sich durch nichts von ihrem Vorhaben abbringen.
    Atimoss fühlte die Panik in Ekatus’ Gedanken. Der Odone reagierte wie so oft zu emotionell und zu indifferent. Anstatt seine beachtlichen Fähigkeiten einzusetzen, flüchtete er sich in Angstzustände.
    Irrlichternde Effekte huschten über die Gerätschaften in der Zentrale. Aggregate schrumpften oder verformten sich zu abstrusen Formen. Die Wände rückten näher, mehrere Explosionen erschütterten den Boden der Zentrale. Zozo verbrannte neben dem Dual zu einem stinkenden, Blasen werfenden Schlackehaufen. Ein letzter getröteter Laut drang aus ihm, dann entrückte sein Geist.
    „Wir müssen flüchten!", schrie Ekatus in höchster Not.
    Es gab nur einen Ausweg; Atimoss griff in den Sack mit den Parapolarisatoren, konzentrierte sich in aller Eile darauf und ...
    Halt!
    Der Terminale Herold stand den Geschehnissen mit scheinbarer Gleichgültigkeit – oder Hilflosigkeit? – gegenüber.
    Das ihn umgebende Lichtflirren war möglicherweise ein wenig intensiver geworden; sonst gab es keine Anzeichen dafür zu sehen, dass er sich fürchtete.
    Kurzentschlossen suchte Ekatus Atimoss den Körperkontakt mit Glinvaran.
    Der Trageroboter, bislang inaktiv, packte den Herold. Für einen Moment fühlte der Dual pure Emotion, so intensiv und so verwirrend, dass sie unmöglich von diesem schrecklichen Geschöpf stammen konnte. Doch es blieb keine Zeit, darüber nachzudenken. Im Singulären Intellekt konzentrierten sich die Dualhälften auf einen Parapolarisator, verinnerlichten seine Wirkung – und glitten in die Sicherheit des Parapol-Schleiers. Keinen Augenblick zu spät, denn rings um sie starb alles.
     
    *
     
    Das Schiff zerbrach. Die Schreie mancher Protynen brachen übergangslos ab.
    Körper wirbelten davon, wurden ins Freie gesogen, das eigentlich das Innere des Amöbenwesens ausmachte. Selbst jene, die Schutzanzüge trugen, waren gegen den Sog machtlos, der keinesfalls nur mit der Zugkraft entweichender Luft erklärbar war. Dort draußen, inmitten eines hochenergetischen Lichtgewitters, ereilte sie ein kurzer, schmerzloser Tod.
    Ekatus Atimoss beobachtete das Treiben aus der Sicherheit, die ihm der Parapol-Schleier bot. Der Trageroboter setzte sich auf seinen Wunsch hin in Bewegung.
    Er durchdrang Wände, glitt durch dahintreibende Gegenstände, bahnte sich einen Weg aus dem kochenden Inferno im Inneren der Amöbe, den Terminalen Herold stets im Schlepptau.
    Glinvaran gab durch keinen Mucks zu verstehen, dass er mit Ekatus

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