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2429 - Das Terminale Beben

Titel: 2429 - Das Terminale Beben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Fleck kam.
    Als sei die Zeit oder der Raum eingefroren.
    Temporale Phänomene gehörten zu jedem Terminalen Beben.
    Ish Conart starrte hinüber zu der Stelle, wo der Jet im Gras lag oder soeben noch gelegen hatte. Er existierte nicht mehr. Auch der Thalongroner daneben war verschwunden.
    Zeit und Raum verzerren sich, erkannte der Genprox-Analyst.
    Die gigantischen Gewächse lösten sich von unten her auf. Ish Conart, der soeben noch zum Jet hinübergewollt hatte, hielt an. Ausweichen war nicht möglich. Der Druckanzug schützte ihn zwar vor der giftigen Atmosphäre Ata Thagenos, aber er besaß keine High-Tech-Instrumente wie der Jet, um sich in dem Chaos hyperenergetischer Strahlung zu orientieren.
    Ish entdeckte einen Schwarm Insekten im Anflug auf die Gebüschzone.
    Das Luftbeben wirbelte ihn durcheinander, schnippte die einzelnen Körper in alle Richtungen davon. Ein Schwarm landete dort, wo zuvor der Jet gelegen hatte. Die Insekten lösten sich auf.
    Wenn die Verwerfung sehr groß ist, sehe ich die Besatzung nie wieder.
    In seine Begeisterung mischte sich Ratlosigkeit. Bisher hatte er solche Beben immer nur aus der Garnison oder einem Jet heraus erlebt. Zum ersten Mal sah er sich ihr zu Fuß ausgesetzt, ohne einen flugfähigen High-Tech-Anzug.
    Die Insekten taumelten orientierungslos umher, Tausende oder Zehntausende. Wie Ascheklumpen über dem Boden sahen sie aus, vom Sturm hin und her gewirbelt. Ish versuchte das Normalfunkgerät des Druckanzugs auf eine höhere Leistung zu justieren. Es klappte nicht. Der Empfänger gab nach wie vor nur ein Knacken von sich.
    Weitere Insektenschwärme fielen aus dem Himmel. Auf einmal tauchten die vier Genprox-Analysten seines Jets auf. Sie entdeckten ihn vor dem Berg und rannten auf ihn zu. Er versuchte, sie auf die Insekten aufmerksam zu machen, aber sie verstanden seine Gestik falsch. Schließlich zog er den Handstrahler, entsicherte ihn und streckte ihn nach oben.
    Die Insekten griffen die Genprox-Analysten an, weil sich diese bewegten.
    Ish sah an ihren Hinterleiben die gebogenen Stacheln. Es handelte sich offenbar um eine gefährliche Spezies aus der Nähe des Gebirges.
    Die Angreifer waren etwas größer als die Thalongroner, und sie nutzten die Wucht des Fluges.
    Sie prallten gegen die Druckanzüge und warfen die vier Genprox-Analysten um.
    Ish Conart legte an und schoss. Er hielt die Waffe mit beiden Händen, um besser zu zielen und ja keinen der Kameraden zu treffen. Mehrere Insekten flammten grell auf, als die Energiestrahlen sie in Brand setzten.
    Die Thalongroner begriffen endlich, dass es um ihr Leben ging. Sie schossen ebenfalls, doch für jedes getötete Insekt rückten zehn andere nach.
    „Rennt um euer Leben!" Obwohl Ish Conart sich die Lunge aus dem Leib schrie, hörten sie ihn nicht. Sie trennten sich in zwei Gruppen. Die eine hielt weiter auf ihn zu, die andere schlug einen Haken und versuchte die fernen Büsche zu erreichen.
    In der Luft über dem Areal erklang ein gewaltiges Rauschen. Rotschwarze Vögel! Sie stürzten sich auf die Insekten, schaufelten mit ihren Schnäbeln die Beute im Dutzend aus der Luft.
    Plötzlich tauchte aus dem Nichts die Scheibe auf. Augenblicke später waren auch die Büsche im Hintergrund wieder da.
    Der Jet bildete die einzige brauchbare Deckung für die fünf Genprox-Analysten, denn nur in ihm konnten sie sich in Sicherheit bringen.
    Zurück! Umkehren!, signalisierte Ish und rannte ihnen entgegen.
    Sie fingen an Dauerfeuer zu schießen. Es war der einzige Weg, sich die Insekten und Vögel vom Leib zu halten.
    Eine schwarze Wolke der gefährlichen Stachler schwenkte zwischen den Baumriesen ab und folgte der Zweiergruppe weiter hinten. Augenblicke später sah man von den hellen Druckanzügen nichts mehr. Aus der Wolke zuckten zahllose Energiestrahlen, rissen Feuerkanäle in den Pulk. Aber es gelang ihnen nicht, die dichte Ansammlung von Insekten zu sprengen.
    Ish Conart konnte kaum hinsehen.
    Einer der Genprox-Analysten stürzte und stand nicht wieder auf. Sein Begleiter riss ihm die Waffe aus der Hand und schoss mit zwei Strahlern wild um sich.
    Mehr nahm der Kommandant nicht wahr, weil sich Insekten und Vögel jetzt gemeinsam auf ihn stürzten.
    Der Wasserstoff wurde weniger und seine Brust enger. Die beiden Thalongroner erreichten ihn. Zu dritt stellten sie sich Schulter an Schulter, bestrichen den Himmel über sich mit ihren Strahlern, häuften vor sich am Boden verbranntes Gefieder und zappelnde Vögel auf, vermischt mit

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