Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2432 - Proto-NegasphÀre

Titel: 2432 - Proto-NegasphÀre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war hartnäckig, diese Terranerin. In gewisser Weise, fand Kamuko, glich sie Perry Rhodan. Und war zugleich anders. Härter. Oder einfach nur verzweifelt?
    „Selbst wenn ich bereit wäre, die JULES VERNE der nächsten Kampfflotte einzugliedern, die nach Tare-Scharm fliegen wird", sagte die Generalin zögernd, „das Ziel unseres Einsatzes wird gewiss nicht wieder bei Bernabas sein. Außerdem gibt es im INTAZO kein Raumschiff, das ohne die Unterstützung der GESETZ-Geber im Gebiet der Proto-Negasphäre sinnvoll operieren könnte. Das gilt ebenso für die JULES VERNE. Ich kann dir keine Unterstützung geben."
    Sekundenlang starrten die beiden Frauen einander an. Eine stumme Herausforderung lag in diesem Blick, aber auch eine gewisse Defensive, ein vorsichtiges Abschätzen, welche Möglichkeiten dem jeweils anderen tatsächlich zur Verfügung stehen mochten.
    „Ich habe mich offensichtlich in dir geirrt", sagte Mondra Diamond schließlich. „Leider."
    Kamuko schwieg dazu.
    „Aber was immer du dir zurechtlegen kannst als Vorwand", beharrte die Terranerin. „Seine Freunde gibt man nicht verloren!" Sie unterbrach die Verbindung.
    „Du willst nicht verstehen", murmelte die Generalin betroffen, als das Übertragungsholo schon erloschen war. „Was habe ich falsch gemacht, dass du die Gefahr nicht begreifst?"
    Niemand antwortete ihr. Auch dann nicht, als sie die Augen schloss und tief in sich hineinhorchte. Da war nur der Widerhall dessen, was Mondra Diamond zuletzt gesagt hatte: Seine Freunde gibt man nicht verloren!
    Kamuko hatte nie jemanden aufgegeben. Im Grunde ihrer Seele hasste sie die mörderischen Kämpfe, die unvermeidlich geworden waren. Sie sehnte sich nach dem Frieden, deshalb führte sie ihre Flotten in den Krieg.
    Weil nach dieser Zeit eine bessere kommen musste. Sie glaubte das. So wie die Terranerin glaubte, dass sie Rhodan retten konnte. Eigentlich waren sie einander sehr ähnlich; sie folgten mit allem, was sie taten, ihren moralischen Grundsätzen.
    Vielleicht hatte Mondra Diamond recht.
    Aber konnte sich die Generalin irren?
     
    5.
     
    In den folgenden beiden Tagen fand die Generalin so gut wie keine Zeit, sich mehr als nur beiläufig mit den Terranern zu befassen. Ihre Aufgabe war es, die erlittenen Verluste so gut wie möglich auszugleichen. Mehr als siebentausend verlorene Kampfraumschiffe ...
    Wofür?, fragte sie sich bitter. Ihre Schlagkraft wurde sinnlos verheizt – als hätten die Chaosmächte rechtzeitig gewusst, wo wir angreifen würden, um die Vereinigung zweier Chaotischer Zellen zu unterbinden.
    Nein, sie lastete ARCHETIM keine Mitverantwortung an. Sie selbst hatte zu zögerlich reagiert und sich gegen jeden Rückzugsgedanken gesträubt, bis es beinahe zu spät gewesen wäre.
    Fast schien es ihr, als schlage TRAITOR allmählich härter zu. Deutete das darauf hin, dass die Entscheidung in greifbare Nähe rückte?
    Das Schiff der Terraner hatte seine Position nicht mehr verändert. Kamuko lagen jedoch zwei Routinemeldungen vor, dass Beiboote der JULES VERNE in unmittelbarer Nähe der PFORTE gesehen worden waren.
    Mondra Diamond dachte also nicht daran, ihr Vorhaben aufzugeben. Diese Erkundungsflüge, fand die Generalin, waren reine Provokation. Wenn du uns nicht unterstützt, werden wir es auf eigene Faust versuchen. Genau das sollten ihr die Beiboote deutlich machen.
    Wahrscheinlich würde in einigen Tagen die JULES VERNE ebenfalls die PFORTE ansteuern. Noch schaffte es Kamuko, diese Befürchtung zu ignorieren. Sie hoffte, dass die Terranerin nicht eigenmächtig versuchte, in den KORRIDOR DER ORDNUNG einzufliegen.
    Seine Freunde gibt man nicht verloren! Die Aeganerin glaubte wieder, Diamonds Stimme zu vernehmen.
    Sie blickte auf, als sich ein Überrangholo vor ihr aufbaute. Es zeigte ein eigenwillig geformtes Objekt vor der Kulisse des permanenten Hyperraumaufrisses. Ein mittelgroßes Raumschiff, das soeben ins INTAZO eingeflogen war.
    „Ich bringe Nachricht von ARCHETIM, Generalin Kamuko!" Das war alles. Keine weitere Erklärung. Aber genau darauf hatte Kamuko gewartet – auf eine Möglichkeit, die Niederlage zu kompensieren. Bestimmt ahnte ARCHETIM, wie es um sie stand. Kamuko fieberte dem Moment entgegen, in dem ihr der Bote der Superintelligenz entgegentreten würde.
    Sie musste nicht lange darauf warten.
    „Ich bin Ki-Myo ..." Das war dieselbe markante Stimme, die sich kurze Zeit zuvor bei ihr gemeldet hatte.
    „Ich habe den Auftrag, dir die drei nächsten Angriffsziele

Weitere Kostenlose Bücher