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2437 - Die immaterielle Stadt

Titel: 2437 - Die immaterielle Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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absonderlich, dass sie ihn ein wenig aus seiner Apathie gerissen hatte.
    Er beschloss, das Risiko einzugehen. „Ein Wesen, das länger als die Sonne lebt."
    „Kennt ihr solch ein Wesen?", fragte der Katzenartige gleichmütig.
    „Ja. Und es erwartet, dass wir nach Katarakt zurückkehren. Daher müssen wir die Stadt verlassen, auch wenn wir Prymtuor der Herrlichen liebend gern einen längeren Besuch abgestattet hätten."
    Zum ersten Mal glaubte Bull, eine echte Regung auf Khaltaaquees Gesicht auszumachen. Und sie gefiel ihm gar nicht. Er hielt sie für heftiges Erschrecken. „Wenn ihr wirklich nach Katarakt zurückgelangen wollt, gibt es tatsächlich ein Problem."
    Bull kniff die Augen zusammen.
    „Prymtuor die Herrliche hat Katarakt, wo wir immerhin einige Wochen verweilt haben, zweifellos bereits verlassen. Die Stadt tut das stets, kurz nachdem sie neue Bewohner gefunden hat, die die verstorbenen ersetzen."
     
    *
     
    Bull versuchte sich daran zu erinnern, was der Felide über Prymtuors Schatten gesagt hatte, über die 321 Aufenthaltsorte, die zusammengenommen eine Schleife bildeten und der Reihe nach angefahren wurden.
    Eine Stadt auf einer ewigen Reise durch Raum und Zeit mit 321 feststehenden Zielen – kein Wunder, dass er sich gedanklich noch nicht damit beschäftigt hatte, so phantastisch war ihm diese Eröffnung vorgekommen.
    Aber jetzt holte ihn diese Nachlässigkeit ein. Das Gespräch hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen müssen, er hätte sofort nach der Möglichkeit fragen müssen, die Stadt wieder verlassen zu können.
    Aber auch dann hätte sich am Ergebnis wahrscheinlich nichts geändert.
    „Prymtuor ... befindet sich nicht mehr auf Katarakt?", wiederholte er einfallslos. Das kam für ihn und seine Begleiter einer Katastrophe gleich!
    „Kommt mit!", sagte der alte Felide und ging voraus. Er verließ den Garten und betrat durch eine breite Tür, die Bull erst jetzt wahrnahm, ein Gebäude, wohl einen der Türme. Reginald nahm ihn allerdings nur als gigantische Mauer wahr, deren oberes Ende er nicht sehen konnte, als er den Kopf zurücklegte.
    Die Halle, die sie betraten, war hoch und von weichem Licht durchflutet, obwohl Bull kein einziges Fenster sah. Zahlreiche Türen und Gänge zweigten von ihr ab. Khaltaaquee wählte einen davon und schritt gemächlich aus, bis sie einen weiteren großen, völlig leeren Saal erreichten, dessen Außenwand gekrümmt war.
    Auch das Innere dieses Turms war perlweiß gehalten.
    „Wir befinden uns in einem Außenbereich der Stadt", erläuterte der Felide.
    „Hier lassen die Fenster der Räumlichkeiten einen weiten Blick nach draußen zu."
    „Welche Fenster?", fragte Bull, als die gekrümmte Wand transparent wurde.
    Er sah auf eine fremde, sonnendurchglühte Landschaft hinaus, auf eine lebensfeindliche Wüste aus Sand und Geröll, die unter einer roten Sonne lag und sich daher definitiv nicht auf einem Planeten des Stardust-System befinden konnte.
    Einen Augenblick lang rang Bull um seine Fassung. Doch so schnell würde er nicht aufgeben. Bestimmt gab es Möglichkeiten, es gab immer Möglichkeiten ...
    „Wir müssen unbedingt den Kurs der Stadt ändern", sagte er, „wir müssen nach Katarakt zurück!"
    Khaltaaquee sah ihn traurig an. „Niemand kann Prymtuors Kurs durch die Zeiten, Galaxien und Dimensionen beeinflussen."
    „Aber ... es muss doch jemanden geben, der die Stadt auf den Weg bringt, der die Haltepunkte ansteuert, der Prymtuor abbremst und wieder beschleunigt, und wenn es nur ein Rechengehirn ist!"
    Der alte Felide raunzte wieder, diesmal aber tiefer, kürzer. „Die Steuerung der Stadt ist in der Zeitzentrale verborgen.
    Und die hat bisher kein Bewohner von Prymtuor betreten können. Zumindest ist von dort noch niemand zurückgekehrt."
    „Die ... Zeitzentrale?" Was mochte dieser ominöse Begriff bedeuten? Wieso ausgerechnet Zeitzentrale? Bull spürte, dass er Prymtuors Geheimnisse nicht einmal ansatzweise angekratzt hatte.
    „Dann gibt es also einen Ort, an dem die Geschicke Prymtuors geleitet werden?"
    Khaltaaquee seufzte. „Wenn ihr möchtet, werde ich euch den Weg zur Zeitzentrale zeigen. Doch ich werde nicht hineinkommen, denn wie ich schon sagte, dort sind schon zu viele Neugierige in ihren ersten Tagen in der Stadt verschwunden – und nie wieder zum Vorschein gekommen."
     
     
    Zwischenspiel
    Die drei von der TANKSTELLE
     
    „Da bist du ja. Dachte schon, du würdest nicht mehr kommen. Hab schon einen Antigravbus abfliegen

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