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2440 - Armee der Schatten

Titel: 2440 - Armee der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mitgekriegt, als dass Gurli bei irgendeinem obskuren Verein mitmacht. Trotz meiner Abstammung, meiner Neugier und meiner Sonderbegabungen. Unglaublich!"
    „Das spricht für uns, würde ich meinen." Sinco lachte breit. „Was hast du eigentlich immer mit deinen Sonderbegabungen? Worin bestehen denn die?"
    „Ich bin ein Mutant."
    Nun war es an Venethos und den Grushgelaards, ungläubig den Kopf zu beuteln. „Wie, Mutant?"
    „Ein Psi-Begabter. Solche gibt es seit bald drei Jahrtausenden. Die Geschichte der Liga Freier Terraner und ihrer Vorläufer-Imperien ist voll von den ruhmreichen Taten klingender Namen: Tako Kakuta, Betty Toufry, Bjo Breiskoll, Iwan Iwanowitsch Goratschin ..."
    „Mir ist nicht bekannt, dass das terranische Mutantenkorps jemals einen Mom’Serimer in seinen Reihen gehabt hätte", sagte Yalp zynisch.
    „Siehst du? Höchste Zeit", entgegnete Trest, „dass auch in unserem Volk Mutationen einsetzen, die zu parapsychischen Talenten führen."
    „Und du bildest dir ein, ausgerechnet du seiest der Erste oder was?"
    „Mit Einbildung hat das nichts zu tun. Ich weiß, dass ich etwas Besonderes bin."
    „Nicht ganz normal, ja, das könnte hinkommen." Yalp tippte sich an die Stirn. „Nur weil du einen Piepser hast, bist du noch lange kein Mutant."
    Gurli warf ihrem Bruder einen tadelnden Blick zu, dann fragte sie Trest: „Und über welche Psi-Fähigkeiten verfügst du?"
    „Das weiß ich noch nicht", antwortete er wahrheitsgemäß. „Sie werden aber demnächst zum Ausbruch kommen. Ich spüre es ganz deutlich. Vielleicht Telekinese oder Telepathie ... Teleportation wäre auch nicht schlecht ..."
    „Oder gleich alle drei wie Gucky, hm?", ätzte Yalp.
    Trest blieb unbeeindruckt. „Genau.
    Je kleiner, desto mächtiger. Ribald Corello war auch nicht gerade ein Hüne."
    „Und mit denen willst du dich vergleichen, Nochkind?"
    „Sicher." Mangelndes Verständnis ihrer Umwelt mussten geborene Helden souverän hinnehmen, das hatte er in vielen Berichten gelesen. „Teletemporarier würde mich ebenfalls reizen. Davon gab es bisher erst einen einzigen, und der hat ganz schön Karriere gemacht."
    „Tu mir bitte einen Gefallen", sagte Sinco Venethos. „Rede über deine angeblichen parapsychischen Talente mit niemandem mehr, bevor sie nicht tatsächlich in Erscheinung getreten sind.
    In Ordnung?"
    „Gebongt. Damit kein Neid unter den anderen Kameraden der Truppe aufkommt, ja?"
    Sinco seufzte. „So ungefähr."
     
    *
     
    Mom’Serimer lernten schnell, und die Harkanvolters waren für ihre extra rasche Auffassungsgabe bekannt. Aber was in diesen Tagen an Neuem auf Trest einstürmte, drohte sogar ihn zu überfordern.
    Überall in der Scherbenstadt gab es geheime Trainingsorte. Alle möglichen Hallen und Säle wurden für die Einübung verschiedenster Kampftechniken genutzt, bis hin zu Kinder-Spielräumen und therapeutischen Einrichtungen.
    Der von den inzwischen rund 196.300 Mom’Serimern bewohnte Bereich in der ehemaligen Trümmerzone des SZ-2-Flansches nahm über zwanzig der früheren Decks ein. Er war von permanenter, hektischer Betriebsamkeit erfüllt. Das Leben summte und brummte sowieso rund um die Uhr.
    Daher bestand prinzipiell wenig Gefahr, dass zusätzliche Aktivitäten auffielen.
    Anders verhielt es sich mit energetischen Emissionen. Die Verwendung echter Impuls-, Thermo- oder Desintegratorstrahler wäre gewiss von den hochfeinen Ortungsgeräten der Ganschkaren angemessen worden. Man benutzte also Übungswaffen, die stattdessen nur einfaches Licht „verschossen".
    Trotzdem wurde Trest mulmig, als seine Finger zum ersten Mal den Kolben eines Kombistrahlers umfassten, so vorsichtig, als könne er sich daran verbrennen. Diese Gefahr bestand natürlich nicht. Dafür glühte seine Stirn, als er die schwere Waffe hob und damit zielte.
    Siedend heiß schoss ihm ein, dass er dabei war, das Töten zu erlernen. Er, ein Mom’Serimer!
    Es war kaum zu glauben, jedoch wohl unvermeidlich. Dennoch kostete es ihn enorme Überwindung abzudrücken, selbst wenn er den Lauf nur auf eine Zielscheibe gerichtet hielt. Die sich weder bewegte noch das Feuer erwiderte ...
    Trest begriff, dass sie für die Freiheit der SOL nicht nur bereit sein mussten zu töten, sondern auch den eigenen Tod als mögliche Folge in Kauf nahmen. Ja, den Aussagen der Älteren war eindeutig zu entnehmen, dass sie fix mit hohen eigenen Verlusten rechneten.
    Viele von ihnen würden Leben auslöschen.
    Und viele von ihnen würden selber

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