Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2445 - Geschöpf des Chaos

Titel: 2445 - Geschöpf des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Zentrale zurück, aber die beiden Mediker werden sich dir unbegrenzt widmen, wenn du es möchtest. Sie sind ausgezeichnete Psychologen. Möchtest du es?"
    Für zwei, drei lange Sekunden blickten sie einander an. Dann hob der Dual abwehrend die linke Hand.
    „Nein!", zischte er entschieden und nur mühsam beherrscht. „Ich danke dir für dein Angebot, aber ich komme allein zurecht."
    „Du brauchst Hilfe!", versuchte es die Terranerin erneut. „Wenn die Sphäriker sich nicht sofort um dich gekümmert hätten ..."
    Was dann? Wovon redete sie? Was hatten sie gesehen, an das er sich nicht erinnern konnte?
    Wollte sie ihn damit erpressen? Ihn unter Druck setzen? Oder ihm zeigen, wie schwach und verletzlich er geworden war?
    „Nein!", wiederholte er, um einiges heftiger. „Ich danke dir nochmals, aber ich kann dein Angebot nicht annehmen.
    Was immer kommt, ich muss da allein durch – ganz allein."
    Er sah die Betroffenheit in ihren Augen, und für einen Augenblick sogar Wut.
    Dann nickte sie ihm nur schweigend zu und drehte sich um. Doch als er sie bereits gehen sah, als er in Versuchung war, sie um Verzeihung für sein schroffes Verhalten zu bitten, blieb sie noch einmal stehen und sagte über die Schulter: „Ich habe dich angelogen, Ekatus Atimoss. Die JULES VERNE befindet sich nach wie vor im KORRIDOR DER ORDNUNG. Wir stehen zwar in einer Wegzweigung, aber wir haben den KORRIDOR nicht verlassen. Das Vibra-Psi ist nicht wieder da, es fehlt auch hier."
    „Das ... ist nicht wahr!", empörte sich der Dual. Stimmte es? Was versuchte sie da mit ihm? „Es ist hier! Ich kann es spüren!"
    Mondra drehte sich noch einmal zu ihm um. Sah er Mitleid in ihren Augen?
    Oder Trotz? Freund- oder Feindschaft?
    „Was du spürst, ist das, was dein Gehirn suggeriert", sagt sie langsam. „Hier gibt es kein Vibra-Psi, mein Freund. Dagegen können wir nichts tun. Wir können es dir nicht geben, wenn es nicht da ist, und es wird noch eine Weile dauern, bis du es – vielleicht! – je wieder spüren wirst. Aber gegen das, was dich wirklich zerstört, können wir dir helfen. Gegen die Angst und das, was dir dein Kopf einredet." Sie nickte ihm zu. „Komm zu uns, wenn du bereit bist. Wir haben versprochen, dir beizustehen, und wir sind es gewohnt, unser Wort zu halten."
     
    5.
     
    ARCHETIM
     
    Nein, seine Entscheidung war vielleicht spontan gewesen, aber nicht unüberlegt. Er hatte diese Option im Kopf gehabt, als er wusste, dass es nun in die Letzte Schlacht ging. Es war wichtig, gewisse Dinge abgeklärt zu haben, bevor er Flagge zeigte. Es war mehr als heikel, aber sie alle würden nicht darum herumkommen.
    Das größte Risiko war nicht, wie sich die Cypron oder die Generalin verhalten würden – sondern wie sie ARCHETIM ihre Gegenwart erklärten, ohne zu verraten, woher sie kamen.
    Vielleicht hätte Perry Rhodan gezögert, wenn ihm die Generalin geantwortet hätte. So war ihr Schweigen möglicherweise ein „Zeichen" ...
    Oder ein Vorwand ...
    Dass sie wussten, dass ARCHETIM hier siegen würde – um den Preis seiner eigenen Existenz.
    Die Spezialisten hatten schnell einen Namen für den Ort gefunden, an dem die Reise der JULES VERNE und des letzten Tare-Scharm-Aufgebots für den Moment geendet hatte.
    Hyperknoten.
    Dies war die eigentlich wenig spektakuläre Bezeichnung, die von da an für den 650.000 Kilometer durchmessenden Kosmos ihre Gültigkeit besaß, in dem die Schiffe der Alten Völker sich neu sammelten und gliederten. Das musste sein, denn trotz der riesigen Ausmaße des Knotens – immerhin besaß er von einem Ende zum gegenüberliegenden etwa die doppelte Größe der Entfernung Erde-Mond – würde es eng werden. Perry Rhodan und seine Berater hatten es von Anfang an geahnt: Am Ende ihres Flugs würden sie sich in einem gigantischen Aufmarschgebiet wiederfinden, in das aus mehreren „Zugängen" alles einfliegen würde, was von ARCHETIM und seinen Alliierten gegen die Terminale Kolonne TRAITOR in Marsch gesetzt werden konnte.
    Und es hatte bereits begonnen. An zwei entgegengesetzten Enden des Hyperknotens hatten sich regelrechte Röhren von rund 100.000 Kilometern Durchmesser geöffnet, die in unbekannte Richtungen führten. Es war logisch, dass die Flotte aus Tare-Scharm aus einer ähnlichen „Röhre" gekommen war.
    Also gab es wohl mindestens drei Zugänge zum Hyperknoten.
    Der Knoten selbst war von einer in ständiger Bewegung befindlichen Wandung umgeben, die ununterbrochen vibrierte, ja regelrecht zu pumpen

Weitere Kostenlose Bücher