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2445 - Geschöpf des Chaos

Titel: 2445 - Geschöpf des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebracht, gemordet und morden lassen, Feuer gelegt und viele Leben und Seelen genommen.
    Im Namen des Chaos – aber das Chaos war nicht „böse"! Es gab keine solchen Wertmaßstäbe im Chaos. Das Chaos war Leben und Schönheit, Veränderung und süße Verheißung!
    Er hatte sich schuldig gemacht, und die Feinde von gestern verziehen ihm.
    Sie vertrauten ihm, ihrem schlimmsten Albtraum.
    Ekatus Atimoss ging wieder zu den Sphärikern. Er ließ sich seine Qualen von den warmen, wohligen Strömungen des Wassers fortspülen. Das Wiegen der Gezeiten in diesem vertrauten Element, das Wispern der Moleküle, die Berührungen der Sphäriker, all das war wie Balsam, der durch die Poren seiner Haut in das Vakuum seiner Seele hineindrang.
    Es tat gut, es heilte und schützte ihn vor allem, was ihn peinigte.
    Auch vor seinem eigenen Gewissen.
    Als der Dual das Bassin diesmal verlassen hatte, wusste er, was er wollte.
     
    *
     
    „Nicht!", befahl Perry Rhodan scharf, als er sah, wie sich Limbox’ rechte Pranke um den Griff seines Strahlers schloss. „Wartet!"
    „Was gibt es da zu warten?", fauchte der Laosoor. „Ekatus Atimoss! Der Verbrecher, der die LAOMARK so lange missbraucht und am Ende fast vernichtet hätte! Wir haben lange darauf gewartet, mit ihm abzurechnen. Wir hatten nicht mehr daran geglaubt, und jetzt ist ..."
    „Was macht er hier?", knurrte Pothawk. Die Stimme des neuen Königs bebte vor Zorn und Empörung. „Was hast du mit ihm zu schaffen, Rhodan?"
    Seine Gestalt spannte sich noch weiter an.
    Rhodan sah Ekatus Atimoss, der seitlich hinter ihn getreten war – hatte der Dual den Verstand jetzt ganz verloren?
    Auf der anderen Seite die Laosoor, sprungbreit, die Hände an den Waffen.
    „Wartet!", rief er wieder. „Hört mir zu – er ist nicht mehr der, der er einmal war!
    Er ist freiwillig bei uns. Ich selbst habe ihn darum gebeten!"
    „Das ist nicht dein Ernst!" Pothawk starrte ihn aus seinen geschlitzten gelben Raubtieraugen an. „Sag, dass du uns nicht ..."
    „Es ist wahr!", beteuerte der Terraner.
    „Ekatus Atimoss ist von der Kralle des Laboraten befreit. Er ist nicht mehr unser Feind. Er ..." Er sah den Dual fragend an. „Er ... bereut, was er getan hat, und will es wiedergutmachen."
    Wenn Ekatus Atimoss widersprach, würde die Situation weiter eskalieren, und er konnte den Laosoor keinen Vorwurf machen. Er hatte nicht vergessen, wie er selbst um seine Beherrschung ringen musste, als er noch gegen Ekatus Atimoss kämpfte.
    „Stimmt das?" Pothawk sprang aus dem Stand, schneller, als das Auge folgen konnte. Plötzlich war er bei dem Dual und riss dessen rechten Kopf nach hinten. Die andere Pranke bohrte sich in seinen Hals. „Ist das wahr?"
    Perry Rhodan hielt den Atem an. Limbox und Vizquegatomi fauchten leise.
    Pothawk sah ihn nicht an. Sein Blick war starr auf den Dual gerichtet, der unter seinem eisernen Griff ächzte und würgte. Der linke Kopf brach Schleim und Unverdautes aus. Am Hals, wo Pothawks Krallen drückten, begann die Haut aufzureißen. Der ganze hässliche Leib des Doppelwesens erbebte und zitterte.
    „Ob das wahr ist?", fuhr der Commander den von ihm Gewürgten an.
    „Hör auf, bitte!", sagte Rhodan. „Du tötest ihn. Ist es das, was du willst? Sind das die Werte, für die wir kämpfen?"
    „Es ist gut, Rhodan", presste Ekatus Atimoss heraus. Die Worte waren kaum zu verstehen. „Ja, es stimmt alles. Ich habe viel Schlimmes getan, und ich bereue es. Ich will ... ich werde ..."
    Weiter!, dachte Rhodan. Sag es! Zeig ihnen, dass du zu uns gehörst! Spring endlich über deinen Schatten, Ekatus Atimoss!
    „Ich will es wiedergutmachen!", quoll es verzerrt aus dem schleimverschmierten Echsenmund. „Ich ..."
    „Dann siehst du ein, dass du falsch gehandelt hast?", fuhr ihn der neue König an.
    „Ich ... Nein!"
    Rhodan zuckte zusammen. Pothawk war außer sich. Ein einziger Ruck, und er hätte dem Dual das Genick gebrochen.
    „Sag es!", fauchte der Commander und bog den Kopf seines Opfers weiter zurück. Rhodan glaubte, die Knochen knacken zu hören. Mondra suchte sichtlich nach Worten. Gucky stand bereit zum Eingreifen. Seine Telekinese war vielleicht das einzige Mittel, um die Katastrophe zu verhindern. Rhodan schickte ihm einen fragenden Blick. Der Mausbiber schüttelte unmerklich den Kopf.
    „Sag es! War es falsch, was du getan hast? Bist du ein Mörder und Verbrecher?"
    „In euren Augen bin ich es!", schoss es aus dem Dual hervor. „Ja, in euren Augen und eurer Welt bin

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