Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2447 - Warten auf Xrayn

Titel: 2447 - Warten auf Xrayn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ihm herstellen, der über das hinausging, was er gerade erlebt hatte?
    Noch einen Moment lang schauten Rhodan und der Weltweise von Azdun wie stumme, faszinierte Gesprächspartner aufeinander, dann ging der Terraner weiter. Als sich das Geschöpf mit den trägen Strömungen des Mediums in der Weltkugel wieder von ihm entfernte, trat Rhodan zurück an den Rand des Brückenbogens.
    Unauffällig aktivierte er die Ortungssysteme seines Raumanzugs und überprüfte die Ergebnisse der Feinanalyse.
    Wie er vermutet hatte, bestand die Außenhülle des Bassins des Weltweisen keineswegs aus Glas, Kunststoff oder einem ähnlichen Material, sondern aus einer rätselhaften Energieform, die die Syntronik nicht vollständig entschlüsseln konnte.
    Aber was für Energie auch immer das sein mochte, davon würde er sich nicht abschrecken lassen. Für Rhodan stand fest: Er musste irgendwie ins Innere der Weltkugel gelangen.
    Er musste mit dem Weltweisen kommunizieren.
     
    *
     
    „Wir können mit Hilfe meiner Parafähigkeit versuchen, zu dem Weltweisen vorzudringen", sagte Ekatus Atimoss leise zu ihm. „Hinter einem Parapol-Schleier werden wir vermutlich das Material der Weltkugel durchdringen können."
    „Eine gute Idee", erwiderte Rhodan.
    Er wollte dem Dual nicht eingestehen, dass er ihn eigens deshalb mitgenommen und nicht der anderen Gruppe mit Gucky, Icho und den Laosoor zugeteilt hatte. Natürlich hätte Atimoss gute Dienste bei dem Versuch leisten können, in den Neganen Kerker vorzudringen, doch Perry hatte das Gefühl gehabt, ihn hier dringender zu brauchen.
    Offensichtlich hatte es ihn nicht getrogen.
    Sie gingen weiter, ließen sich zuerst von den anderen Besuchern treiben und sonderten sich dann ab. Die Brücke senkte sich wieder zur Oberfläche des Quartiers, und hier fanden sich auch zahlreiche kleinere und größere Gebäude, vielleicht Sanitäranlagen oder Erholungsräume, die ihnen Deckung bieten mochten.
    Rhodan schlug den Weg zu einem der Gebäude ein, betrat es jedoch nicht, sondern spähte um die Ecke des Gemäuers – und einem Stadtpolizisten ins Gesicht, dessen Aufgabe es wohl war, genau das zu verhindern, was der Terraner beabsichtigte. Der stämmige, breite Morgoth’Daer sagte etwas zu ihm, doch noch bevor der Translator die Worte übersetzt hatte, schwebte Ekatus Atimoss auf seinem Schmiegstuhl neben ihn.
    Der Polizist nahm Haltung an, wechselte einige Worte mit dem Dual und entfernte sich.
    „Vielleicht solltest du in Zukunft nicht ganz so voreilig handeln", sagte Atimoss.
    Rhodan nickte knapp. Hatte der Lockruf des Weltweisen solch eine starke Wirkung auf ihn, dass er die einfachsten Regeln der Vorsicht nicht mehr beachtete?
    Der Dual holte einen Parapolarisator aus einer Tasche seiner Kombination, und Rhodan schaute sich kurz um. Sie waren allein und unbeobachtet; niemand würde sie verschwinden sehen.
    Ekatus Atimoss legte den vielleicht drei Millimeter großen, bernsteinfarbenen Tropfen mit der Konsistenz eines festen Gels auf die Handfläche und starrte ihn an. Übergangslos aktivierte er den Polarisator, und Rhodan nahm von einem Augenblick zum anderen die Umgebung nur noch schattenhaft und umrissartig wahr, wie durch einen Schleier aus Pergament.
    Sie waren auf ein verschobenes Energieniveau gewechselt, auf dem sie niemand mehr bemerken konnte.
    Die Eindrücke von der Umgebung, die Rhodans Sinne an das Gehirn weiterleitete, blieben verschwommen und undeutlich, während er dem Dual zu der Kugel folgte. Atimoss bewegte sich völlig sicher, während Rhodan gewisse Schwierigkeiten hatte, sich in diesem Medium zu orientieren.
    Aber sie kamen voran, näherten sich der Kugel. Rhodan musste schließlich nur noch einen Schritt tun, um sie zu durchdringen ...
    ... und spürte den Widerstand.
    Atimoss hatte nicht so viel Glück wie Rhodan, prallte gegen die immaterielle Wand und wäre fast aus dem Schmiegestuhl gerutscht. Völlige Überraschung spiegelte sich auf den Gesichtern des Duals: Bislang war er davon ausgegangen, im Schutz der Parapolarisatoren jede Art Barriere durchdringen zu können, ohne Alarm auszulösen.
    „Ein undefinierbarer Einfluss verhindert unser Eindringen", sagte er fassungslos. Rhodan nahm es als Anzeichen seiner absoluten Verblüffung, dass er das Offensichtliche noch einmal konstatierte.
    Ja, die Wand war vorhanden, hatte sich von einem Augenblick zum anderen gebildet, und Rhodan war überzeugt, dass sie in der Tat von dem Weltweisen erzeugt wurde. Doch er spürte genau, es ging

Weitere Kostenlose Bücher