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2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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klammerten sich die Cypron aneinander und ihre Münder bewegten sich geradezu hektisch. Rhodan glaubte, in der fremden Physiognomie so etwas wie Furcht zu erkennen. Vielleicht sogar Hoffnungslosigkeit. Die leeren Augenhöhlen der Sphäriker erschienen ihm in dem Moment wie ein Triumph des Chaos. Ein unübersehbarer Hohn, der dem „normalen" Leben galt.
    Vierzig Minuten später kam Entwarnung aus den abgeriegelten Bereichen.
    Die Ionisation hatte sich vollständig verflüchtigt. Den mentalen Aufschrei hatten ohnehin nur wenige Männer und Frauen der angewandten Technik vernommen. Ihre Hirnströme zeigten während einer ersten medizinischen Kontrolle keine Beeinträchtigung.
    Perry Rhodan hob die Quarantäne wieder auf, weil ihm die Zeit auf den Nägeln brannte. Immer noch trennten die JULES VERNE nahezu sechstausend Lichtjahre von ihrem Ziel. Vor allem musste er mit weiteren Zwischenfällen rechnen, die das Vorankommen erschweren würden.
    Auch wenn er es noch nicht wahrhaben wollte: Er war bereit, alles auf eine Karte zu setzen und gegebenenfalls sogar die Sicherheitsstandards zu reduzieren. Nichts erschien ihm momentan wichtiger, als die Retroversion mitzuerleben.
    Rhodan redete mit den Cypron-Sphärikern.
    Zehn Minuten später trat die JULES VERNE erneut in den Metagravflug ein. Diesmal verlief alles reibungslos.
     
    *
     
    Es gab an Bord ungeschriebene Regeln, die zu überschreiten sogar einem Aktivatorträger schlecht bekommen wäre. Eine davon war, Alaska Saedelaere keinesfalls gegenüberzutreten, solange er seine Maske nicht trug.
    Perry Rhodan wartete deshalb geduldig vor dem Kabinenschott, nachdem er den Melder betätigt hatte. Er glaubte nicht, dass Alaska schlief, jedenfalls nicht kurz vor Mittag Bordzeit. Wahrscheinlich beschäftigte er sich mit Datenmaterial über die Terminale Kolonne. Oder er starrte einfach vor sich hin, einsam, wie er es die längste Zeit seines Lebens gewesen war.
    Der Kabinenservo hatte den wartenden Besucher namentlich angemeldet.
    Rhodan konnte den Maskenträger förmlich vor sich sehen, wie er irritiert zögerte, ehe er die schwarze Plastikmaske griff und über das Gesicht zog, in dem ein strahlender Plasmaklumpen saß, das Cappin-Fragment, das ihn zur Einsamkeit verdammte. Vielleicht rückte er die Maske peinlich genau zurecht, ehe er den Servo aufforderte, das Türschott zu öffnen ... genau jetzt.
    Nichts geschah.
    Rhodan streifte mit der Hand zum zweiten Mal über den Sensor.
    Mehrere Besatzungsmitglieder kamen aus einem Antigravschacht und eilten im Laufschritt an ihm vorbei. Sie bedachten Rhodan nur mit einem flüchtigen Kopfnicken, als scheuten sie davor zurück, ausgerechnet vor Saedelaeres Kabine stehen zu bleiben. Für manchen war und blieb der Maskenträger unheimlich. Indem er sich wie ein Eremit zurückzog, trug er nicht gerade dazu bei, solche Vorurteile abzubauen.
    Nach mindestens vier Minuten vor der verschlossenen Kabine spielte Rhodan schon mit dem Gedanken, sich über sein Kombiarmband in Saedelaeres Interkom einzuschalten, als endlich das Schott aufglitt. Er trat ein.
    Alaska hatte die Beleuchtung auf ein Minimum gedimmt. Seine Unterkunft wurde beinahe vollständig von dem Holo Tare-Scharms ausgefüllt. Einzelne Bereiche waren farblich markiert.
    Offenbar hatte Saedelaere versucht, den Weg der JULES VERNE nachzuvollziehen.
    „Alaska?", fragte Rhodan. Die dichten Sternballungen machten es ihm schwer, mehr als nur Konturen zu erkennen. Erst als sich seine Augen an das Zwielicht gewöhnt hatten, sah er den Maskenträger.
    Alaska kauerte vornübergebeugt, das Kinn auf beide Handflächen gestützt, auf der Bettkante und starrte offensichtlich das Holo an. Unter den Augenschlitzen und der Mundöffnung seiner Maske zuckten farbige Blitze hervor.
    Rhodan ging quer durch das Hologramm. Für einen Moment hielt er inne, als er den Zentrumsbereich dicht vor sich sah, allerdings konnte er das Gigant-Black-Hole Margin-Chrilox in der Darstellung nicht identifizieren.
    Alaska hob ruckartig den Kopf.
    „Ich werde den Vektor-Helm nicht wieder aufsetzen, falls du deshalb kommst", brachte er tonlos über die Lippen. „Es geht mir nicht gut."
    „Das ist selbstverständlich deine Entscheidung", pflichtete der Terraner ihm bei. „Ich wollte dir nur mitteilen, dass wir weiterhin Kurs auf das galaktische Zentrum halten. Irgendwie jedenfalls."
    „Und nur, um mir das zu sagen, suchst du mich auf?" Saedelaeres Stimme klang schwer verständlich. Ein Zittern durchlief seinen

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