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2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erreichbaren Informationen über die Retroversion von Tare-Scharm zu sammeln. Dass wir dabei Risiken eingehen müssen, war von Anfang an klar."
    „Ich wünschte, ich könnte jetzt den Kopf schütteln, Perry. Aber diesem nackten Gehirn ist nicht einmal das möglich."
    Von Daellian existierte seit seinem Unfall vor gut sechzehn Jahren nur noch das Gehirn. Alle Versuche, seinen Körper gentechnisch nachzubauen, waren gescheitert. Das Gehirn war auf den Tank angewiesen, wobei es durchaus ansprechendere Lösungen gegeben hätte als das abgeschrägte Achteckprisma. Ein stattlicher Robotkörper zum Beispiel, aber Daellian war und blieb eigensinnig. Es mochte damit zu tun haben, dass er vor dem Reaktorunfall durchaus athletisch, gut aussehend und ein Liebling der Frauen gewesen war.
    Der Wissenschaftler fuhr fort: „Ich komme nicht mit Vorwürfen, ich will nur wissen, ob alles getan wurde, damit wir den verschiedenen Bedrohungen effektiv begegnen können."
    „Alles", bestätigte Rhodan, doch war seiner Stimme ein leichtes Zögern anzuhören.
    „Worauf willst du hinaus, Malcolm?", fragte Mondra.
    „Auf möglicherweise extrem hohe Spitzenbelastungen, denen unser Schiff in schneller Folge ausgesetzt werden kann."
    „Die Gravitraf-Speicher sind geflutet", sagte Rhodan. „Jeder aktuelle Verbrauch wird schnellstmöglich ersetzt.
    Das gilt ebenso für die Zyklotraf-Hauptringspeicher und die Sphärotrafs. Unsere NUGAS-Hauptkraftwerke arbeiten permanent unter Volllast, die Reservereaktoren können spontan hochgefahren werden. Auch die Daellian-Meiler sind zur Entlastung zugeschaltet. Solange die Hyperzapfer noch Leistung erbringen, werden sich ohnehin keine Probleme ergeben."
    „Zumindest eine deutliche Beeinträchtigung der Zapfung steht zu befürchten."
    „Selbst bei einem gefechtsbedingten Maximalverbrauch liefert die Speicherkonfiguration Energie für vier komma sechs Stunden", erwiderte Rhodan. „Und das unter der Voraussetzung, dass keinerlei Energie zugeführt wird. Als Reserve stehen uns zudem zehn NUGAS-Schwarzschild-Reaktoren zur Verfügung, und der Vorrat an NUGAS-Speicherkugeln lässt schon gar keine Engpässe erkennen."
    „Ich denke, Rhodanos, Malcolm Daellian will dennoch eine Erhöhung der Speicherkapazität vorschlagen", wandte Tolot ein.
    „So ist es", bestätigte der Chefwissenschaftler.
    „Die JULES VERNE ist bis oben zur Halskrause mit Energie vollgepumpt und ..." Rhodan stutzte.
    „Genau das stimmt nicht. Wir übersehen geflissentlich eine beachtliche Speicherkapazität", belehrte ihn Daellian. „Vielleicht, weil wir instinktiv davor zurückschrecken, nicht wiedergutzumachenden Schaden zu provozieren."
    „Die Anlagen des Kontext-Wandlers ..." Rhodan nickte nachdenklich.
    „Insgesamt zweiunddreißig Zyklotraf-Speicher."
    „Ihre nutzbare Kapazität beträgt immerhin knapp ein Viertel des Speichervermögens aller Gravitrafs", bestätigte Daellian. „Ich habe bereits mit den Algorrian darüber gesprochen. Curcaryen sieht keine Schwierigkeiten, wenn wir die Zyklotrafs beider Meiler ebenfalls fluten."
    „Das bedeutet unter Volllast siebenundsechzig Minuten mehr Handlungsspielraum für das Schiff", bemerkte der Haluter.
    „Gut, einverstanden, solange keine technischen Probleme zu befürchten sind. Und obwohl ich die Aggregate des Kontextwandlers nach wie vor als äußerst fragil ansehe", sagte Rhodan.
    „Wir fluten also die Zyklotrafs im Mittelteil. Sollte die VERNE bei Margin-Chrilox wirklich an die Grenze der Belastbarkeit geraten, können wir sofort auf die Reserve zurückgreifen.
    Malcolm, die Ausführung ist Sache der technischen Abteilung. Ich erwarte allerdings, dass Curcaryen die Flutung überwacht. Bei den geringsten Bedenken verzichten wir auf die Speicher."
     
    *
     
    Der Eintritt in den Hyperraum war ruppig ausgefallen. Von Erschütterungen des Schiffsverbunds und einer undefinierbaren Geräuschkulisse begleitet, hatte das Schiff den Durchgang durch den Metagrav-Vortex aber trotz der Anfangsschwierigkeiten reibungslos vollzogen.
    Der eine oder andere furchtsame Blick aus der Runde war Perry Rhodan keineswegs entgangen. Die Anspannung der Zentralecrew zeigte eine Gratwanderung zwischen erzwungener Gelassenheit und höchster Konzentration. Ihm selbst erging es nicht anders.
    Die Auswertung des Phänomens würde wohl wenig verwertbare Ergebnisse liefern. Bestenfalls Vermutungen, argwöhnte der Terraner. Tare-Scharm stand vor dem Übergang zur Negasphäre. Jeder konnte sich an den Fingern

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