Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
aufzubauen. Falls überhaupt, werden wir auf jeden Fall zu spät im Zielsektor eintreffen."
    Saedelaere zitterte. Er machte einige Schritte und schaute sich in der Galaxienprojektion unschlüssig um.
    „Mit deinem Vektor-Helm wäre die Nachtlicht-Rüstung endlich einsatzfähig." Rhodans Feststellung war eine unmissverständliche Aufforderung.
    „Die Rüstung wird ihren Träger in die Lage versetzen, die Finale Schlacht inmitten des hyperphysikalischen Fegefeuers des Black Holes zu leiten. Also sollte es mit der Rüstung auch möglich sein, einen Weg für unser Schiff zu finden.
    Wir schaffen es, die Generalin wieder auf die Beine zu bringen, Alaska.
    Wir übergeben ihr den Vektor-Helm, und dann kann sie die JULES VERNE mit der kompletten Nachtlicht-Rüstung auf dem schnellsten Weg nach Margin-Chrilox bringen. Das liegt schon in ihrem eigenen Interesse, damit sie rechtzeitig in die Schlacht eingreifen kann. Eine andere Möglichkeit bietet sich ihr wohl nicht mehr. Danach nehmen wir den Helm wieder an uns und bringen ihn in die Gegenwart."
    Saedelaere nickte zögernd. Nachdenklich nur, keineswegs zustimmend.
    „Bislang ist keineswegs sicher, dass Kamuko den Eingriff überhaupt übersteht", sagte er zögernd. „Du verteilst das Fell des Bären, bevor der Bär überhaupt erlegt ist, Perry."
    „Ich sehe den Vektor-Helm als unsere Lebensversicherung!"
    „Und ich habe Angst vor einem Paradoxon. Aber ich denke darüber nach", versprach Saedelaere. „Mehr kann ich momentan nicht tun."
     
    *
     
    Alaskas Worte klangen dem Terraner noch im Ohr, als er sich von einem Laufband Richtung Bordklinik tragen ließ. Das waren Ausflüchte, fand er und gewann im Nachhinein den Eindruck, dass der Freund nicht einmal versucht hatte, ihn zu verstehen.
    Wenn es keine Einigung gab, würde er Saedelaere unmissverständlich auffordern müssen, den Helm abzugeben.
    Ein Gedanke, der ihm nicht behagte.
    Weil ihm klar war, dass er damit ihre Freundschaft aufs Spiel setzen würde, die zwar schon Jahrhunderte bestand, aber immer irgendwie vage und unverbindlich geblieben war, verglich man sie mit den Beziehungen zu anderen Unsterblichen wie Bully, Gucky, Atlan oder Tifflor. Trotzdem war die Freundschaft zu Saedelaere mehr als ein paar Jahre zufälliger gemeinsamer Erlebnisse, sondern ging tiefer. Und das nicht nur, weil sie beide Zellaktivatoren trugen.
    Eine Zeit lang hatte Rhodan in dem Maskenträger seine Visionen eines kosmischen Menschen Gestalt annehmen gesehen. Und manchmal hatte er ihn wohl sogar beneidet. Weil Alaska keiner politischen Räson, sondern nur sich selbst und seinem Gewissen unterworfen war.
    Belastete ihn plötzlich die Verantwortung?
    Obwohl er das für absurd hielt, blieb Rhodan das befreiende Lachen im Hals stecken. Er fürchtete tatsächlich, seiner Aufgabe nicht mehr gerecht zu werden. Der Verantwortung, die er sich selbst auferlegt hatte – spätestens an dem Tag, als er zum ersten Mal dem Rausch der potenziellen Unsterblichkeit erlegen war, als ES ihm auf Wanderer die Zelldusche gewährt und für kurze Zeit seinen Alterungsprozess angehalten hatte. Danach der Zellaktivator, und die Verantwortung war mit seiner Erfahrung und seinem Alter gewachsen. Wie zugleich die Bedrohungen für die Menschheit größer geworden waren, je weiter Terra in den Raum hinausgegriffen hatte.
    Die vermeintliche Stärke der Liga Freier Terraner erwies sich mittlerweile als trügerisch.
    Rhodan wechselte über auf ein langsameres Abzweigband. Wenige Augenblicke später betrat er die Medostation über den Hauptzugang.
    Mehrere Besatzungsmitglieder wurden von den faustgroßen fliegenden Info-Drohnen zu den Abteilungen geleitet und zugleich psychologisch betreut.
    Im Vorübergehen schnappte Rhodan Gesprächsfetzen auf, wegen der aktivierten Akustiksperren leider nicht mehr. Hier war es ein deutliches Zittern, dort ein verkniffenes, schmerzverzerrtes Gesicht, die ihm verrieten, dass die Einwirkung des Vibra-Psi ein unwägbarer Faktor blieb. Zum Glück hielten sich die gesundheitlichen Beeinträchtigungen in Grenzen und hatten bislang kaum chronische Beschwerden zur Folge. Die Bedrohung ließ sich trotzdem nicht leugnen.
    Rhodan durchquerte den Eingangsbereich und schickte eine heranschwebende Info-Drohne mit einer abwehrenden Handbewegung wieder auf Distanz. Die Desinfektionssperre, die den Allgemeinsektor von den Operations- und Intensivbereichen trennte, nahm er kaum wahr. Er hatte nur für einen Sekundenbruchteil das Empfinden, von einem

Weitere Kostenlose Bücher