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2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Retroversion, aber es ist besser, wir bringen eine Teil-Lieferung in unsere Gegenwart zurück, als dass wir mit der geplanten Tododer-Leben-Aktion alles aufs Spiel setzen."
    „Das ist ein Vabanque-Spiel", pflichtete Korvetten-Kommandant Allistair Kelur bei.
    Rhodan lehnte sich in seinem Kontursessel zurück. Nachdenklich schaute er zu den Offizieren auf.
    „Ich erkenne die Stichhaltigkeit dieser Argumentation an", sagte er betont leise. „Ich will auch keineswegs ausschließen, dass die geäußerten Befürchtungen eintreffen können, und schon gar nicht bin ich mich im Besitz einer unumstößlichen Weisheit. Solange die Retroversion nicht vollzogen ist, und möglicherweise sogar darüber hinaus, befindet sich die JULES VERNE in permanenter Bedrohung. Das gilt damit auch für unsere Informationen.
    Das einzige Problem ist die uns allen bekannte ultimative Forderung des Nukleus nach klar dokumentierten Daten. Die Rede war nicht von allgemeinen Informationen, die ausgerechnet die Retroversion aussparen."
    „Das dürfte wohl eine Frage der Interpretation sein."
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. „Die Forderung des Nukleus’ wird nicht diskutiert!", sagte er mit ungewohnter Schärfe. „Die JULES VERNE fliegt wie vorgesehen Margin-Chrilox an."
     
    *
     
    Der Abbruch des Überlichtmanövers kam ohne Vorwarnung. Nach nur eineinhalb Lichtmonaten fiel das Hantelraumschiff aus dem Hyperraum zurück. Keineswegs Veränderungen des übergeordneten Kontinuums waren dafür verantwortlich, sondern der Ausfall zweier Sphäriker. Beide brachten nicht mehr die Kraft auf, das Schiff auf Kurs zu halten.
    Mehrere Stunden würden vergehen, bis sie wieder einsatzfähig waren. Das sagten die anderen Cypron, denen die Erschöpfung ebenso anzumerken war.
    Ihre Stimmen klangen gequält und waren kaum noch verständlich.
    Wie schnell konnte sich die Spanne zu einem Tag ausweiten. Das bedeutete weiteren Zeitverlust. Rhodan fragte sich, ob die Forderung des Nukleus‘’nach dokumentierten Daten überhaupt zu erfüllen sein würde.
    Bebend vor verhaltener Kraft, aber unfähig, diese zu nutzen, dümpelte die JULES VERNE durch den Raum.
    Für wenige Sekunden erfassten die Ortungen mehrere Objekte in geringer Distanz. Sie verschwanden sehr schnell wieder, dennoch blieb das ungute Gefühl, es müsse sich um Schiffe der Kolonne gehandelt haben. Mehr als wilde Vermutungen ließ die schlechte Qualität der Aufzeichnung nicht zu.
    Unerwartet erschien Saedelaere auf dem COMMAND-Level. Taumelnd ging er auf den Platz des Piloten zu und hatte sichtlich Mühe, die fünf Stufen zum COMMAND-Podest hinaufzusteigen. Er wäre gestürzt, hätte ihm nicht der Diensthabende an der Energiestation unter die Arme gegriffen.
    Alaska riss sich nach wenigen Schritten wieder los.
    „Ich ... bin kein Greis!", brachte er stockend über die Lippen. „Ich übernehme das Schiff ... jetzt wieder. Saaroon, besondere Vorkommnisse?"
    „Du kannst das nicht schaffen!", sagte der Posbi abwehrend. „Du bist sehr geschwächt, Alaska. Ich rufe die Medostation."
    „Mein Platz ist hier!"
    Der Maskenträger hatte einige Mühe, das Etui aus einer Tasche seiner Kombination hervorzuziehen. Der Vektor-Helm faltete sich beinahe von selbst auf.
    „Ich übernehme, Saaroon! Keine Widerrede!"
    Alaskas körperlicher und mentaler Verfall war nicht mehr zu übersehen.
    Erschreckend vor allem, dass sein Zellaktivator dagegen machtlos zu sein schien.
    Jedem in der Zentrale musste in dem Moment klar sein, dass Saedelaere bei allem guten Willen nicht mehr die Kraft hatte, das Schiff zu lenken. Dass er möglicherweise schon den Versuch teuer bezahlen würde.
    Perry Rhodan war bei ihm, bevor Alaska den Platz einnehmen konnte.
    Mit beiden Händen umklammerte der Expeditionsleiter die Oberarme des Freundes. Er starrte die kalte, ausdruckslose Maske an, unter der irisierende Glut tobte.
    „Hast du es dir wirklich gut überlegt, Alaska? Wir haben nur ein paar Stunden Wartezeit vor uns. Aber du würdest die Belastung vielleicht nicht überstehen!"
    „Ich weiß das", erwiderte Saedelaere hart. „Und es ist mir egal. Einzig und allein, dass ich das Schiff ans Ziel bringen werde, zählt."
    „Ich lasse nicht zu, dass du dich opferst!", widersprach Rhodan eindringlich.
    Saedelaere riss sich mit einer ruckartigen Bewegung los. Er torkelte gegen den Pilotensessel.
    „Das kannst du gar nicht verhindern!" Keuchend stieß er die Worte hervor. „Jeder hat seine Aufgabe. Ich führe das Schiff ... nach

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