2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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vorsorglich in seiner Nähe postiert.
    Als die Roboter den Bewusstlosen abtransportierten, erhoben sich einige Besatzungsmitglieder. Die Bewegung pflanzte sich fort, und innerhalb von zehn, fünfzehn Sekunden standen fast alle in der Zentrale der JV-1 und bekundeten dem Maskenträger auf diese Weise ihren Dank.
    Alaska sah es nicht, und es hätte ihn wahrscheinlich verlegen gemacht.
    Trotz dieser Reaktion konnte die psychologische Wirkung auf die Besatzung nur verheerend sein. Es ging weiter, das hatten alle gesehen, aber dieses Weiter war äußerst labil und bestimmt nicht von Dauer.
    Die Cypron-Sphäriker übernahmen wieder.
    Rhodan ließ sich Alaskas medizinische Daten geben. Instabile Kreislaufwerte, die für jeden normalen Terraner lebensbedrohlich gewesen wären.
    Alaska trug einen Aktivatorchip.
    Nur deshalb hatte er überhaupt so lange durchgehalten.

    5.

    Als die JULES VERNE in den Normalraum zurückfiel, heulte der Distanzalarm. Kaum jemand an Bord reagierte anders als mit einem unwilligen Zucken um die Mundwinkel. Der Alarm war zur Gewohnheit geworden, weil beinahe jede zweite Überlichtetappe während der letzten fünf Tage von Problemen überschattet gewesen war.
    Die Meldungen von den Stationen überschlugen sich – und verebbten ebenso schnell wieder.
    Die JULES VERNE jagte auf die kleinere G0-Komponente eines Doppelsterns zu. Beide Sonnen taumelten um einen labilen gemeinsamen Schwerpunkt.
    Obwohl das Hantelraumschiff keinem der beiden Gestirne bedrohlich nahe kam, tobten in der Schutzschirmstaffel entfesselte Gewalten. Der Weltraum war erfüllt von glühenden Partikelschleiern. Die größere Sonne riss Unmengen heißer Materie aus ihrem Begleiter heraus und verwirbelte sie in gigantischen Spiralen. Da der Stern zudem um seine Achse taumelte wie ein Kreisel, dessen Rotation bereits stark nachließ, verteilte sich die Glut über einen beachtlichen Raumkubus.
    Perry Rhodan bezweifelte nicht, dass die Entartung Tare-Scharms für dieses Phänomen verantwortlich war. Vielleicht hatten beide Sonnen vor nicht allzu langer Zeit noch Planeten besessen, die jetzt nicht mehr existierten.
    Und es bedurfte wohl nur eines geringen Anstoßes, um diese Sterne zu Irrläufern werden zu lassen.
    Der Alarm endete nach wenigen Minuten.
    Mit allmählich einsetzender geringer Beschleunigung folgte die JULES VERNE einer eigenwillig labilen Flugbahn.
    Erholungszeit für die Cypron-Sphäriker, während das Schiff abdriftete.
    Für den Notfall saßen die Emotionauten unter ihren SERT-Hauben. Den häufiger auftretenden hyperphysikalischen Verwerfungen weitgehend hilflos ausgesetzt, würden sie wenigstens versuchen, den Hantelraumer unter Kontrolle zu bekommen und die Orientierung zu behalten.
    „Sie verlaufen sich auf gerader Strecke", hatte Gucky schlicht behauptet. Rhodan musste zugeben, dass der Kleine mit der Bemerkung ins Schwarze getroffen hatte.
    Mit schwachen Bewegungen trieben die Sphäriker durch ihre großzügige Unterwasserlandschaft.
    „Zwanzig Minuten ... eine halbe Stunde ... dann weiter ..." Das war es, was sie hartnäckig wiederholten. „Wir spüren den Hyperraum; die Negasphäre ist unsere Heimat. Warum sollten wir daran scheitern, das Schiff durch vertrauten Raum zu führen?"
    Sie waren blind und nicht für das Leben an Land geschaffen wie die Cypron, aus denen sie hervorgegangen waren. Eigentlich waren sie im vierdimensionalen Raum hilflos. Aber sie spürten den Hyperraum wie andere Wesen den Wind auf der Haut; sie atmeten die Verwerfungen fünfdimensionaler Natur wie Menschen den Duft einer Blüte. Das war es, was sie beherrschten und was sie für ihre Freunde wertvoll, sogar unentbehrlich machte. Rhodan war sich dessen bewusst, dass die Sphäriker lieber sterben würden, als in ihrem Bereich ein Scheitern einzugestehen. Sie mochten Emanationen sein, aber ihre Denkschemata waren die alten geblieben und hatten sich vielleicht gerade deshalb verhärtet. Die Cypron-Sphäriker waren neue Wesen einer fantastischen Bandbreite des Lebens in einer alten Welt.
    Rhodans Blick glitt zurück zur Außenbeobachtung.
    Noch sechshundert Lichtjahre trennten das Schiff vom Zentrum Tare-Scharms. Seit fünf Tagen ging der Überlichtfaktor konstant weiter zurück und hatte die dreißigtausend unterschritten. Einige Tage noch mit kläglich kurz gewordenen Überlichtetappen. Ein mühsames Hindurchmanövrieren zwischen den Randbereichen Chaotischer Geflechte. Die einzige positive Überraschung war, dass die Geflechte