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2461 - Der unendliche Raum

Titel: 2461 - Der unendliche Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schräg an den beiden Eindringlingen vorbeiführte, auf die „Wand" hinter ihnen zu, in die Hülle der Station – oder des Entropischen Zyklons AKAZU.
    Er passierte Atlan und Unamato, ohne im Geringsten zu verraten, dass er sie bemerkt hätte – mit Sinnen, denen auch ein Deflektorfeld nichts vormachen konnte.
    Spürbar war nur seine Aura gewesen, suggestiv, mächtig, aber nicht gegen sie gerichtet.
    „Er hat uns nicht gesehen", flüsterte Unamato langsam. „Sonst hätte er angegriffen oder Alarm gegeben. Wir sind immer noch unentdeckt."
    „Ja", antwortete der Arkonide. Unamato dachte wieder klar, analysierte und folgerte. Seine Krise war zum Glück nur kurz gewesen, aber es war besser, ihm neue Fixpunkte zu setzen – und sich selbst nicht minder.
    „Wer sind sie, Atlan?", fragte Unamato.
    „Wer sind diese Wesen?"
    Er hob die Schultern, während er dem Nebel nachsah, der in diesem Moment in die „Wand" einsickerte. „Sie sind teilstofflich, also ..."
    Teilstoffliche! Das ist ihr Name!
    „Ich würde sie als Teilstoffliche bezeichnen, mein Freund. Und sie scheinen den unendlichen Raum zu bevölkern."
    „Was denkst du, Atlan?", wollte der Mom’Serimer wissen. „Ich sehe dir an, dass du eine Idee hast ..."
    „Wir werden warten, bis wieder einer erscheint, und ihm folgen", sprach der Arkonide aus, was er in diesem Moment dachte. „Dieser hier ist zu den Hangars und Anlagen gegangen, das nützt uns nichts. Aber andere werden in der Gegenrichtung unterwegs sein – und uns führen."
    „Wohin, Atlan?", hakte Unamato nach.
    „Wohin sollen sie uns denn bringen?"
    „Dahin, wo etwas passiert", erwiderte der Arkonide. „Sie arbeiten hier, und sie werden uns zeigen, wo die wichtigen Anlagen sind, von denen aus diese Station, dieser Raum kontrolliert werden kann."
    Es klang genauso diffus, wie er es dachte. Doch einen anderen Anhaltspunkt hatten sie nicht.
     
    *
     
    Fast zwei Stunden und etliche Kilometer in einem Raum ohne erkennbares Maß mussten sie warten, bis ein Teilstofflicher ihren Weg kreuzte, der nicht, wie alle anderen vor ihm, die Hülle zum Ziel hatte, sondern sich weiter in Richtung des „Inneren" bewegte.
    Es schien mehr von ihnen in diesem Raum zu geben, als Atlan zunächst angenommen hatte. Und sie kommunizierten anscheinend weder untereinander noch mit den anderen Bewohnern der Sphäre.
    Es war jedenfalls nicht erkennbar, dass es zwischen ihnen eine Verständigung gab.
    Die Teilstofflichen schienen ihre Umgebung gar nicht zu beachten, nicht einmal wahrzunehmen.
    In einem Fall war ein Nebel durch einen Oahm’Cara hindurchgeflogen, ohne dass es einer der beiden sonderlich bemerkte. Der Insektoide zuckte lediglich leicht, als habe er eine unangenehme Berührung gespürt, und setzte den Weg ebenso unbeeindruckt fort wie der Teilstoffliche. Es gab keinerlei Reaktion aufeinander.
    „Vielleicht sehen nur wir sie", hatte Unamato gemeint, „oder es ist für sie selbstverständlich, dass man ... wie auf einer anderen Ebene nebeneinanderher lebt."
    Es mochte sein, Atlan hatte jedenfalls keine besseren Worte.
    Diesmal bewegte der Teilstoffliche, der wie ausgeschwitzt aus einem der Maschinensegmente aufgetaucht war, sich zweifellos in die andere Richtung – die, in die sie auch strebten, dem angenommenen Zentrum dieses Raums entgegen.
    „Wir heften uns an ihn", sagte Atlan.
    „Wir folgen ihm und lassen uns von ihm führen. Wenn er Aufgaben in der Station zu erfüllen hat, wird er uns an die Schaltstellen bringen."
    „So einfach kann es doch nicht sein", bekam er zur Antwort. Unamato sah ihn nicht an, sondern starrte mit unruhigem Blick voraus in den Raum. „Ich meine, vielleicht sehen sie uns ja doch und sind nur zu schlau, um es uns merken zu lassen. Vielleicht weiß er genau, dass wir hier sind, und lockt uns in eine Falle. Bestimmt ist es so. Wir ..."
    „Was, Unamato?", fragte der Arkonide.
    „Sag es, schluck nichts hinunter."
    „Ich ... rede Unsinn, Atlan. Verzeih mir bitte."
    „Nein, du hast recht. Es ist ein Risiko, sich von ihm führen zu lassen. Wir werden vorsichtig sein, das verspreche ich."
    Der Mom’Serimer gab keine Antwort.
    Sie folgten fliegend dem hellorangerot wabernden Nebel, der sich einmal ausdehnte und zusammenzog wie ein sich selbst katapultierender Meeresbewohner, dann wieder schwebte wie eine Wolke in einem lauen oder heftigen Wind. Es gab keine Stete und scheinbar auch kein System. Der Teilstoffliche wechselte immer wieder die Richtung, wich Hindernissen entweder

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